Meine Reise nach Berlin sollte nicht ausschließlich
der Modewoche gewidmet sein, genauso wichtig war der Besuch von Georg
Heinrichs Gebäudeensemble in der Schlangenbader Straße. Gerade erst im
November letzten Jahres war Heinrichs’ Konsistoriumsgebäude im berliner
Hansaviertel abgerissen worden, eine Tatsache, der ich nur mit maximaler Verdrängung begegnen kann (Link).
Der selbe Glaube an den Fortschritt und die Stadt der Zukunft, der sich
in Heinrichs’ elegantem, mit einer Fassade aus Aluminiumplatten und
schwarzem Gummi geschmückten Gebäude manifestiert hatte, zeigt sich auch
in der sogenannten Schlange, einem 13stöckigen, 600 m langen
Wohnkomplex, auf dessen zweiter und dritter Etage eine Autobahn über die
gesamte Länge hinweg durch das Haus verläuft. Darauf aufmerksam wurde
ich durch Knut Klaßens Film „Fahrt durch Haus“, in dem er den
Architekten interviewt und sich schließlich mit ihm auf die besagte
Fahrt durch das Gebäude begibt.
Als ich nun vor Ort war, fiel mir auf, wie sehr die Deckenreliefs in den jeweiligen Eingangsbereichen an Heinrichs’ Zeichnungen erinnerten, die zwar einerseits Entwurfsskizzen für Gebäude darstellen, andererseits aber auch als alleine für sich selbst stehende abstrakte Formen gesehen werden können. (Davon abgesehen passte das Kleid, das ich eigentlich für meinen nächsten Kurzfilm entworfen hatte, auch recht gut in das Ambiente.)