MODE KUNST ARCHITEKTUR

Dieser Blog ist dem Material gewidmet, der Konstruktion, der Technik, der Opulenz und der Schönheit, dem Spektakulären, Aufregenden, Anekdotischen, den kleinen Details und dem großen Gesamteindruck, der Bewegung, der Farbe, dem Vergangenen und der Zukunft.

Freitag, 9. November 2018

10 Years of www.scissorella.de - In Celebration of one Decade of my Blog SCISSORELLA Mode Kunst Architektur



Julia Zinnbauer, Blog, www.scissorella.de
Die ersten Bilder, die ich auf meine Blog hochgeladen habe: ich in einem selbst entworfenen Kleid vor einer Installation von Gregor Schneider am Museum Abteiberg in Mönchengladbach, November 2008. Meine Freundin Milva Montesano hat die Fotos damals gemacht. Danke, Milva!






























Was habe ich in den letzten zehn Jahren gemacht? Ich kann die Zeit nicht zurück drehen, aber ich kann meinen Blog zurückspulen, bis hin zu dem Tag, an dem ich zum ersten Mal auf „veröffentlichen“ geklickt habe. Das war am 9. November 2008 und ich kann mich noch genau daran erinnern, wie ich aufgeregt dachte: „Das kann doch jetzt jeder lesen!“. Natürlich hat es nicht jeder gelesen, aber es war ein Anfang. Es war der Anfang von einem Entwicklungsprozess bei dem ich sehr viel gelernt habe, Wissen generiert und viele Leute kennen gelernt habe, Fähigkeiten erlernt und mein gesamtes Weltbild erweitert habe. Der Blog ist das ultimative Medium für alles. Du kannst alles damit machen, Du hast immer einen Grund. Einen Grund, Leute anzusprechen, Gebäude zu betreten, Fakten zu erfragen, zu recherchieren. Der Blog treibt Dich an, er verändert Dich, er ist ein Teil von Dir, Deine digitale Erweiterung, die Öffnung Deines Gehirns nach außen, zur Welt. Ich wollte in keinem anderen Jahrhundert leben als in dem jetzigen, vielleicht gerade weil ich mich in meiner analogen Kindheit und Jugend so sehr mit der Vergangenheit beschäftigt habe, mit dem Mittelalter, der Renaissancekunst, Barockmusik gehört habe und die Literatur des 19. Jahrhunderts verinnerlicht habe. Jetzt gibt es das Internet und ich kann veröffentlichen, was ich will.


Julia Zinnbauer, Selbstportrait, Oscar Niemeyer
Januar 2009: Eine der ersten Architekturexpeditionen und eines der ersten Selbstportraits in Betongebäuden: Oscar Niemeyers Hauptquartier der Kommunistischen Partei Frankreich (Paris 1967 - 72). Das Kleid stammt von mir.





























 
 
 
Ich rolle den Blog zurück. Wie eine Schriftrolle. Oder so, wie man ein Videoband zurückspult. Wind Back. Ruckartig und abgeackt rasen hunderte von Bildern an mir vorbei. Bilder von Gebäuden, von Zweckbauten aus Beton, ich sehe Rathäuser, Rechenzentren, Bungalows, dann Architekten, Playboys, Modedesigner, dann wieder Betonoberflächen, grau und rauh, Schauspielerinnen, grobkörnigster Beton und zartester Tüll, porös alle beide, immer wieder ich, in meinen selbstentworfenen Kleidern und an den hottesten Hotspots des Universums, immer in moderner Architektur, immer in der Zukunft unterwegs, in Los Angeles, in Düsseldorf, in Brasilia, nein, es ist doch Berlin, ach egal, Hauptsache aufregend und glamourös.


Melancholisch spule ich dieses Epos, das offensichtlich mein Leben ist, bis zur ersten Szene zurück. Über dem Anfang steht ganz passend „END“. Die Protagonistin posiert in einem selbstentworfenen Kleid vor Gregor Schneiders gleichnamiger Installation, einer architektonischen Modifikation des Museums Abteiberg in Mönchengladbach im November 2008. Darunter ein Foto von mir im Innenraum des Environments, dann ich vor einer Arbeit von Rita McBride.

Samstag, 15. September 2018

FERTIG. Documentation of the groupshow at Estudio Pablo de Lillo in Oviedo, Spain




FERTIG, curated by the Spanish artist Pablo de Lillo, was opened in the context of Apertura 2018, Oviedo's gallery weekend, featuring works of

Bert Didillon
Chris Dreier
Wolfgang Flad
Klaus-Martin Treder
Alice Musiol
Jürgen Palmtag
Gary Farelly
Julia Zinnbauer
Isabel Kerkermeier


Estudio Pablo de Lillo
C/ General Zuvillaga, 12
Oviedo

September 6th - October 4th 2018


Montag, 10. September 2018

FERTIG. A Groupshow at Estudio Pablo de Lillo in Oviedo, Asturias. The second opening reception

Julia Zinnbauer, Carlos Sierra, Pablo de Lillo
With painter Carlos Sierra and artist and curator Pablo de Lillo in front of Wolfgang Flad's relief (to the right), a pinting by Klaus-Martin Treder (to the left) and two of my photos
 
Usually after an opening reception you are sad that it is over. But in the case of FERTIG we just did a second one on Friday, September 7th, as the show was opened in the context of the Apertura18, Oviedo's gallery weekend. What a luxury! And we were even visited by los maestros Fernando Alba and Carlos Sierra, two legendary Asturian artists. 

FERTIG - featuring works by
Bert Didillon, Chris Dreier, Gary Farrelly, Wolfgang Flad, Isabel Kerkermeier, Alice Musiol, Jürgen Palmtag, Klaus-Martin Treder, Julia Zinnbauer

Estudio Pablo de Lillo
C/ General Zuvillaga, 12
Oviedo, Spain

September 6th - October 4th 2018


In the course of the evening I had a long conversation with the Asturian painter Carlos Sierra about architecture. Even if he did not speak English and I didn't speak Spanish we talked about the house of his dreams for a long time - an UFO-building. I think we used the international language of modernism:




Sonntag, 9. September 2018

FERTIG. A Groupshow at Estudio Pablo de Lillo in Oviedo, Asturias. The first opening reception

To the left: Textile work by Alice Musiol; at the column: embroidery by Chris Dreier; to the right: mail art by Gary Farrelly












On Thursday September 7th and on Friday September 8th there were even two openeing receptions of our groupshow FERTIG at Estudio Pablo de Lillo in Oviedo, in the the North of Spain.

FERTIG was opened in the context of the Apertura 2018, Oviedo's gallery weekend, featuring works of

Bert Didillon, Chris Dreier, Gary Farrelly, Wolfgang Flad, Isabel Kerkermeier, Alice Musiol, Jürgen Palmtag, Klaus-Martin Treder, Julia Zinnbauer


Montag, 3. September 2018

FERTIG. Invitation to the groupshow at Estudio Pablo de Lillo in Oviedo, Spain

Scissorella
Photo: Chris Dreier


We kindly invite you to our show FERTIG featuring works by 

Bert Didillon
Chris Dreier
Wolfgang Flad
Klaus-Martin Treder
Alice Musiol
Jürgen Palmtag
Gary Farrelly
Julia Zinnbauer
Isabel Kerkermeier

Opening receptions on Thursday / Friday September 6th and 7th 2018, 8 p.m.


Estudio Pablo de Lillo
C/ General Zuvillaga, 12
Oviedo
SPAIN 


Donnerstag, 26. Juli 2018

STEADY SMILE MOVE. The closing party



On July 21th we celebrated the closing of my exhibition STEADY SMILE MOVE at GRÖLLE passprojects Wuppertal with a great cocktail party. There I presented an additional video that documented how Joe Brockerhoff, the legendary airbrush artist from Düsseldorf, had made an incredible portrait of me, especially for the show. His wall paintings are an eminent element of the brothel my video STEADY SMILE MOVE is about.





Samstag, 7. Juli 2018

Today in the Westdeutsche Zeitung: Thomas Frank's interview with Julia Zinnbauer about her film STEADY SMILE MOVE

The once most luxurious brothel of Düsseldorf as an overall piece of art

 

 

Today arts editor Thomas Frank published an opulent interview with me in the Westdeutsche Zeitung. 

The complete interview you can find on the newspaper's homepage.

Thank you so much, Mr Frank, I'm so glad about your comittment!



STEADY SMILE MOVE. A video and an environment by Julia Zinnbauer at GRÖLLE passprojects Gallery, Wuppertal













Der Film „STEADY SMILE MOVE“ handelt von Bert Wollersheims Gestaltung des Interieurs seiner drei ehemaligen Bordellbetriebe auf der Rethelstraße in Düsseldorf, von seinen Überlegungen und Ideen, die dahinter stehen und von der Epoche, die mit dem geplanten Abriss der drei Häuser zu Ende geht. Der ehemalige Zuhälter Wollersheim kommt im Rahmen des Films selbst zu Wort, als kreative Geist, als Künstler, als Unternehmer, als Dandy im Sinne Charles Baudelaires und vor allem als Schöpfer eines Gesamtkunstwerks. 

Der Film, der in der gleichnamigen Ausstellung in der Galerie GRÖLLE passprojects in Raum 2 zu sehen ist, wird im Zusammenhang mit einem Environment gezeigt, das aus Artefakten besteht, die allesamt aus den Häusern stammen, in denen das Video gedreht wurde. 

Eigens für die Ausstellung hat der Düsseldorfer Künstler Joe Brockerhoff ein Portrait von Julia Zinnbauer angefertigt. Brockerhoff hat bei Beuys studiert, war mit Sigmar Polke befreundet und ist der legendärste Airbrush-Künstler aller Zeiten. Von ihm stammen die Wandarbeiten in den Räumen, die in STEADY SMILE MOVE die Hauptrolle spielen.


GRÖLLE pass projects
Friedrich-Ebert-Straße 143 e
42117 Wuppertal, 7 p. m

22.06.2018 - 22.07.2018

Schwebebahn-Stop: Pestalozzistraße


English version below. 






Düsseldorfs Lage direkt am Rhein bot schon immer die besten Vorraussetzungen für den Handel und den kulturellen Austausch mit der ganzen Welt. Durch das Hofhalten von Kurfürst Jan Wellem, durch den Einfluss seiner Frau Anna Luisa de Medici und auch durch das Entstehen der Kunstakademie entwickelte sich in der alten Residenzstadt ein kulturelles Klima, in dem man gerne genießt und gerne Geld ausgiebt - für Mode, für Kunst und für das Schöne im allgemeinen. Seit Napoleons Besuch im Jahr 1811 ist Düsseldorf zudem als Messemetropole bekannt, was bis heute zum Reichtum und zum internationalen Flair der stetig wachsenden Stadt beiträgt. Auf der Königsallee wird der erwirtschafte Wohlstand schließlich zur Schau getragen, man flaniert auf und ab und hin und her, und die, die nicht reich sind, tun wenigstens so. Denn bei aller Bodenständigkeit und Leutseligkeit der Düsseldorfer gehören die ganz große Show und die Illusion ebenfalls zum Grundstock und Repertoire der Stadt.


STEADY SMILE MOVE, Filmstill: Bert Wollersheim, Julia Zinnbauer
























Während die sprichwörtlichen Milionärsgattinnen unter den alten Kastanien den Kögraben entlangschlendern, fließt ein paar Straßen weiter parallel dazu der Rhein und transportiert den Ruf und die Güter der Stadt in die Welt. Als Pendant zu den großen, öffentlichen Auftritten auf der Königsallee braucht eine Stadt wie Düsseldorf aber auch das Geheime, Verruchte und nicht minder Luxuriöse.   

Die ganz besondere Atmosphäre Düsseldorfs, die sich zwischen Glamour, Kunst, Geld, Lebenfreude, Mode, Internationalität und Illusion entspinnt, bot schließlich die idealen Bedingungen für das Entstehen eines der luxuriösestem Amüsierbetriebe der Welt. Schon in den 20erjahren des 20. Jahrhunderts war auf der Rethelstraße ein sogenannter Pensionsbetrieb gegründet worden. Im Jahr 1986 übernahm Bert Wollersheim die drei Häuser und leitete mit der spektakulären Umgestaltung des gesamten Innenraums eine ganz neue Ära auf der Rethelstraße ein. Für die Außenwelt lag immer etwas Geheimnisvolles über diesem ganz bestimmten Abschnitt der Straße. Wie es im Innern des Amüsierbetriebs tatsächlich aussah, das wusste niemand so ganz genau. Es entstanden Legenden und Geschichten, die sich um den Gebäudekomplex rankten, und wirklich sichtbar waren nur Berts riesige Stertchlimousinen, die Nacht für Nacht durch die Straßen der Stadt fuhren.  
 


















































Als der Betrieb aufgrund von internen Komplikationen vor einigen Jahren geschlossen wurde, dachte niemand in der Stadt daran, dass dieser Zustand endgültig sein sollte. Zu sehr gehörten die Erzählungen rund um die Häuser und ihren Hausherren zum Flair und zur Geschichte der Stadt. Im März 2016 hörte ich, dass die Gebäude abgerissen werden sollen. Sofort bemühte ich mich um die Möglichkeit, mir die Gebäude einmal anschauen zu können und tauchte schließlich ein in eine ganz andere, geheimnisvolle Welt, die fernab lag von jeglicher Realität. 

Gleich bei meinem ersten Besuch war mir klar, dass es sich bei all dem, wovon ich mir gerade einen allerersten Eindruck machte, um nicht weniger als ein in sich abgeschlossenes, perfekt durchgestaltetes Gesamtkunstwerk handelte. Immer wieder kehrte ich zurück auf die Rethelstraße und wenn ich einmal nicht in einem der drei Häusern war, dann träumte ich von ihnen. Ich lief hin und her und hin und her, treppauf, treppab und hin und her, draußen wurde es Tag, es wurde Nacht, die Jahreszeiten änderten sich, ich aber bekam von all dem nichts mit. Zwischen mir und der Außenwelt lagen Rolläden und Vorhänge, die auf immer verschlossen bleiben sollten. Ich verlief mich in dem Labyrinth aus Zimmern und Fluren und verlor mich in einem Kaleidoskop aus Spiegeln, deren Facetten den Raum in die Unendlichkeit vervielfältigten. 


Foto: Julia Zinnbauer
Eigens für die Ausstellung hat konnte ich den Düsseldorfer Künstler Joe Brockerhoff dafür gewinnen ein Portrait von mir zu sprayen. In den 1980er Jahren fertigte Brockerhoff großflächige, opulente Wandarbeiten für Bert Wollersheims Bordell auf der Rehtelstraße an.



Dienstag, 3. Juli 2018

Cloud Stairs / Letter to Ludwig von Lilienthal

Lecture Performance im Rahmen der Wuppertaler Kunst- und Museumsnacht 2019 

in der Galerie Oktogon


Julia Zinnbauer, Galerie Oktogon Wuppertal, Ludwig von Lilienthal
Im Rahmen der Kunst- und Museumsnacht Wuppertal habe ich in der Galerie Oktogon am vergangenen Freitag eine Lecture-Performance durchgeführt, die ganz der Schönheit, der Geschichte und der geheimnisvollen Atmosphäre des achteckigen Pavillons im Klophaus-Park gewidmet ist. Das filigrane, klassizistische Gebäude geht auf Ludwig von Lilienthal zurück. Er war Modewarenhändler, Mäzen, Maler und Dichter.

Dabei las ich einen langen fiktiven Brief vor, den ich an Ludwig von Lilienthal geschrieben hatte, und projizierte dabei ein Video an die Wände des Pavillons, das das Entstehen des Briefs bzw. meine Kalligrafie zeigt.


Galerie Oktogon, Lecture Performance von Julia Zinnbauer über Ludwig von Lilienthal





















Lieber Ludwig von Lilienthal,

Anfang Juni, wenn morgens ein hellrosa Flirren über der Stadt liegt und die warmen Luftschichten bewirken, dass alles aussieht, als sei der Blick über die Stadt mit einem grobkörnigen Film aufgenommen worden, wenn die Tage hell und glänzend und die Nächte kurz sind und nach Linden riechen, dann ziehen sich die Kanadagänse im Park ihre großen, dunkel schimmernden Schwanzfedern aus. Zu dieser Zeit sind die Gänsejungen schon recht selbstständig, sodass die schwarz-grau-weißen Eltern sich in Ruhe hinsetzen und sich ihrem Gefieder widmen können. Dann liegen an dem See, an dem ich jeden Morgen vorbeilaufe und von den würdig daherschreitenden Waservögeln begutachtet werde, wie Blüten ausgebreitet die schönsten Federn in unterschiedlichsten Größen und Formen. Hebt man sie auf und fühlt das feste elastische Material, dann erhält man eine Ahnung davon, wie der Mensch das Schreiben entwickelt hat, wie der Schwung der Schrift mit den Schwingen der Vögel und deren geschwungenen Flugbahnen zusammenhängt.

Mit einer dieser Federn schreibe ich Ihnen nun, Herr von Lilienthal. Als Inhaber und Leiter eines modernen, international ausgerichteten Kaufhauses in der Industriemetropole Elberfeld würden Sie mir heute wahrscheinlich eine E-Mail schreiben. Da Sie jedoch als Modewarenhändler, Mäzen, Maler UND Dichter bekannt sind, denke ich, Sie können mir mein romantisierendes Schreibwerkzeug nachsehen. Jemandem, der sich auf einem Berg namens Wolkenburg, auf dem niemals das Bestehen einer tatsächlichen Burg nachgewiesen werden konnte, ein wahrhaftes Märchenschloss gebaut hat, dem darf und sollte man mit der Feder schreiben, auch im Jahr 2018. Denn das verbindet uns beide wahrscheinlich – wir haben beide ein Faible für Mode, Kunst, Literatur und Architektur und sind mithilfe unserer Phantasie in der Lage, zwischen den Jahrhunderten hin und herzuspringen.

Alles, was ich über Sie lese, fasziniert mich und Sie reihen sich ein in meine Entourage außergewöhnlicher Herren, die allesamt beschlossen haben, Ihr Leben als Gesamtkunstwerk zu betrachten und für das Schöne zu kämpfen. (...)







Dienstag, 26. Juni 2018

STEADY SMILE MOVE - The gallery opening at GRÖLLE passprojects Wuppertal

Eigens für die Ausstellung portraitierte mich der Düsseldorfer Künstler, Beuys-Schüler und Airbrush-Legende Joe Brockerhoff und ich kann nur eines sagen - danke Joe, das ist episch. (Foto: Alex Wolf)





Dank an Michael Baudenbacher (links), der das Interview für meinen Film gedreht hat, Dank an Chris Dreier, die eigens aus Berlin angereist ist, um das O.J.A.I. zu vertreten und Dank an Joe Brockerhoff.































































This is exactly the atmosphere I was hoping for while I planned the exhibition STEADY SMILE MOVE that was opened last Friday. The airbrush portrait was made by the legendary artist Joe Brockerhoff especially for the exhibition. In 1986 he made several wallpaintings of Düsseldorf's most famous brothel. This brothel was also the original home of the circular bed. If you want to know the whole story just visit STEADY SMILE MOVE at @groelle_passprojects Gallery in Wuppertal. . Thanks to all my glamourous friends for celebrating with me! And thanks to those who wote and phoned me to wish me luck! <3 . . . #art #love #video #photography #architecture #airbrush #legendary #JoeBrockerhoff #circularbed #exhibition #gallery #Wuppertal #Düsseldorf #glamour #jetset #playboybed ... Foto: Philip Schulze
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Donnerstag, 21. Juni 2018

Invitation: STEADY SMILE MOVE. My exhibition at GRÖLLE pass projects Wuppertal


Video, Düsseldorf


























STEADY SMILE MOVE is the name of my exhibition that will be opened at GRÖLLE passprojects Gallery on June 22nd as well as the title of my film that I am going to show there. I cordially invite you to the opening!

GRÖLLE pass projects
Friedrich-Ebert-Straße 143 e
42117 Wuppertal, 7 p. m

22.06.2018 - 22.07.2018

Schwebebahn-Stop: Pestalozzistraße



Setfoto/Self-portrait: Julia Zinnbauer





























Julia Zinnbauers Auseinandersetzung mit Architektur und Mode ist die Basis ihrer künstlerischen Tätigkeit sowie der Schwerpunkt ihrer fortwährenden Recherchen. In ihren Projekten konserviert und transportiert sie die Schönheit und die Atmosphäre außergewöhnlicher Gebäude, erzählt ihre Geschichten, die ihrer Erbauer und ihrer Bewohner. Fasziniert von den Zusammenhängen zwischen verschiedenen Kunstformen, sieht sie in der Fotografie und der Videokunst die ideale Medien, um Architektur, Performance, Mode, Bildhauerei und Sprache im Rahmen ihres Gesamtkonzepts miteinander zu verbinden. Während ihres Studiums in der Bildhauerklasse von Prof. Thomas Grünfeld an der Kunstakademie Düsseldorf drehte sie erste Videos und Kurzfilme, in denen sie sich intensiv mit der Architektur der Nachkriegsmoderne beschäftigt.

Ihren Film STEADY SMILE MOVE aus dem Jahr 2017 präsentiert Julia Zinnbauer nun in Raum 2 der Galerie GRÖLLE pass:projects im Rahmen ihrer gleichnamigen Ausstellung. Als Protagonistin des Films verläuft sie sich zunächst in den labyrinthischen Räumen eines ehemaligen Bordells. Sie gerät zunehmend in den Sog dieses perfekt durchgestalteten Paralleluniversums und beschließt, den Geheimnissen der drei zusammenhängenden Gebäude auf den Grund zu gehen.

In STEADY SMILE MOVE geht es um den Anspruch eines ehemaligen Zuhälters, das Interieur seiner Geschäftsräume innenarchitektonisch außergewöhnlichen zu gestalten, es geht um die Ideen, die hinter seinen Entwürfen stehen und um die Epoche, die mit dem geplanten Abriss der drei Häuser zu Ende geht. Im Rahmen eines Interviews kommt er dabei selbst zu Wort, als kreative Geist, Künstler, Unternehmer und Dandy. Vor allem aber handelt der Film davon, sich durch Mode und Architektur selbst zu inszenieren und das eigene Leben als Gesamtkunstwerk zu betrachten. 

Zeitgleich zu der Vernissage von STEADY SMILE MOVE wird in der Galerie GRÖLLE passprojects am 22. Juni die Ausstellung COMMON GROUND von Friederike Ruff eröffnet.

Samstag, 9. Juni 2018

Ein Text für das zweite Künstlerbuch von Charlotte Perrin


















Anlässlich ihrer Ausstellung "Gleich" in der Galerie EX14 in Dresden hat die französische Künstlerin Charlotte Perrin ihren bereits zweiten Katalog veröffentlicht. Ich freue mich, dafür einen Einleitungstext über das künstlerische Gesamtkonzept Charlotte Parrins geschrieben zu haben, denn ihr Werk steht sowohl für Minimalismus als auch Technikbegeisterung und hintergründige Geschichten:


So, wie die Sonne über die Stadt zieht und bewirkt, dass die Schatten der Häuser im Laufe des Tages ihre Form verändern, so verändern sich in der Beaobachtung von Charlotte Perrin die Formen der Gebäude selbst während die Künstlerin durch die Straßen geht. Flächen wandern aufeinander zu, berühren und überschneiden sich, sie verdecken einander und entfernen sich wieder. Winkel und Abstände ändern sich, Linien wachsen zusammen und trennen sich. Alles ist in Bewegung. Charlotte Perrin hat sich ein gesamtes System erschaffen, in dem Bewegung, Kontinuität und Variation eine Rolle spielen, und gerade das Betrachten aus der eigenen Bewegung heraus kann als eines der Hauptmotive ihrer künstlerischen Herangehensweise betrachtet werden. 
 

In ihrer mehrteiligen Papierarbeit mit dem Titel „Bordures“ leitet die Künstlerin Formen aus den Wanderungen durch den urbanen Raum ab, sie schneidet Elemente aus und erhält dadurch gleichzeitig Positiv- und Negativformen, die beide Teile ihrer Collagen werden. So entwickelt sich aus der einen Form die nächste und aus einer Collage die folgende. Die Bewegung des Laufens und Sehens setzt sich im Schneiden und Arrangieren fort.













Fasziniert von den Errungenschaften des Industriezeitalters verbindet Charlotte Perrin das Organische, Intuitive mit ganz rationalen Überlegungen und verleiht Ihrer Kunst damit immer auch etwas Modulhaftes. So folgt sie beim Erstellen ihrer Collagen, die ihren Ursprung zunächst in weichen Bewegungsabläufen haben, einem strengen Protokoll, das sie sich selbst vorschreibt. Beispielsweise beschränkt sie sich auf die Verwendung von nur einer bestimmten Papiersorte oder auch auf die Anzahl der Schnitte die sie setzt, wie in der Serie der „Parallélépipèdes“ aus dem Jahr 2014. Dort erzeugt sie durch eine Variation von exakt sieben Schnitten pro Blatt die Illusion von kubischen Räumen, die sich alle ähneln, sich aber niemals gleichen. In der Serie „Bildebene/11 Ankerpunkte/10 Linien“ aus dem Jahr 2018 verrät der Titel zugleich das Reglement, das den Arbeiten zugrunde liegt. Die Blätter der sechzehnteiligen Reihe von Collagen sind abwechselnd in schwarzer Tusche und silbernem Autolack gehalten, nichts lenkt ab von der Präzision der Schnitte und alles verweist auf den großen, übergeordneten Zusammenhang mit dem Industriellen, dem seriell Vorfabrizierten und dem Technischen.

Freitag, 25. Mai 2018

Avion and Silverlake - A trip to Richard and Dion Neutra





Avion and Silverlake - A Trip to Richard and Dion Neutra

Video (2017/18)
Camera, editing, text, idea: Julia Zinnbauer
36 min.

The video entitled „Avion and Silverlake“ documents my visits to the architect Dion Neutra in Los Angeles Silverlake and also to Avion Village, a residential area located close to Dallas, Texas, that was designed by Richard Neutra in the early 1940ies. „Avion and Silverlake“ deals with my very personal approach to post-war modernist architecture. 

When during my visit to Dion Neutra I mentioned that I was on my way to Dallas in order to take part in an exhibition, he gave me a hint about Avion Village. Thus my originally short video soon turned into a roadmovie that led me to the suburbs of Dallas. 


Dion Neutra, Julia Zinnbauer






















The story behind „Avion and Silverlake“
I grew up in a bungalow that was built in 1972 in the South West of Germany. As a child I did not know much about modern architecture, I simply enjoyed the large window of my room and that by opening this window I actually opened my whole room and connected it to the garden. I loved the spaciousness of the house, the fact that the kitchen, the dining room and the living room merged into each other and that you could freely move around in the rooms. I loved the proportions and most of all I loved the light. There was a feeling of freedom. Later on I found out that this spirit had been derived from the Bauhaus and also from the Californian Case Study House Program.







Freitag, 20. April 2018

SUN. Katja Gärtner, Patrizia Lohmann and Julia Zinnbauer show their work at Atelier Schloss Jägerhof, Düsseldorf

Invitation to our closing party on Sunday, April 22nd







Some first impressions and another invitation: don't miss our closing party on Sunday, April 22nd. We'd love to see you there. More information you can find here.

Atelier Schloss Jägerhof e.V. 
Remise
Duisburger Straße 137/ Ecke Jägerhofstraße Düsseldorf

Photogram, Patrizia Lohmann 2018

Julia Zinnbauer: "Avion and Silverlake - A trip to Richard and Dion Neutra", video 2018

Freitag, 13. April 2018

Yearning for sun, heat, ecstasy and palmtrees: Thomas Frank's opulent text about the exhibition named SUN published in the Westdeutsche Zeitung

Katja Gärtner, Patrizia Lohmann and Julia Zinnbauer show their work at Atelier Schloss Jägerhof, Düsseldorf


Atelier Schloss Jägerhof, Düsseldorf











Thank you, Thomas Frank! The complete text you can read here.




Mittwoch, 11. April 2018

SUN. Katja Gärtner, Patrizia Lohmann und Julia Zinnbauer im Atelier Schloss Jägerhof, Düsseldorf

Katja Gärner, Patrizia Lohmann, Julia Zinnbauer





Die Sonne, die den Aufgang zum Atelier Schloss Jägerhof überstrahlt und deren schlanke goldene Strahlen den Besuchern wie die Pfeile auf einer Anzeigetafel den Weg weisen, stammt von Emil Schult. Der Düsseldorfer Künstler, der in den Anfangsjahren Mitglied der Band Kraftwerk war, Liedtexte wie „Trans Europa Express“, „Taschenrechner“ und „Computer Liebe“ schrieb, das Plattencover von „Autobahn“ gestaltete und bei Beuys studierte, nutzte das Atelier direkt am Hofgarten über Jahre hinweg selbst. Die Räume, in denen seine futuristisch-phantastischen Bilder entstanden, übergab er schließlich den Künstlern Patrizia Lohmann und Alexander Ernst Voigt. Neben ihrer eigenen künstlerischen Arbeit planen die beiden zusammen mit Emil Schult, Thomas Nink und den Mitgliedern des Atelier Schloss Jägerhof e.V. Düsseldorf die ehemalige Remise künftig auch als Ausstellungsraum zu nutzen.

Emil Schults aufgehende Sonne beleuchtet nicht nur den Eingang des Ateliers am Schloss Jägerhof, sie verleiht der Ausstellung SUN ihren Titel, die den Auftakt zu einer ganzen Reihe bildet. Patrizia Lohmann ist bei der ersten Ausstellung selbst mit dabei und hat zudem Katja Gärtner und Julia Zinnbauer eingeladen. In den ganz unterschiedlichen Herangehensweisen der drei Absolventinnen der Kunstakademie Düsseldorf spielt die Sonne eine ganz maßgebliche Rolle. Es geht ihnen um die Sonne als Metapher, als Symbol und vor allem aber auch um ihr Licht selbst, um die gleißende Hitze, die sie verströmt und den Rausch, den sie damit hervorruft, um die üppig wuchernde, barocke Botanik, um die dschungelhalfte Atmosphäre filigraner Gewächshäuser, in denen die Hitze unter Glas gefangen gehalten wird, um die Sehnsucht nach fernem Glanz und um das große Geheimnis, das im Hellen noch mysteriöser wirkt.

Katja Gärtner
Patrizia Lohmann
Julia Zinnbauer

Eröffnung: 11.04.2018, 18 Uhr
Ausstellung: 12. - 22.04.2018
Künstlergespräch: 15.04.2018, 16 Uhr
Finissage: 22.04.2018, 15 Uhr

Öffnungszeiten nach Vereinbarung;
atelierschlossjaegerhof@gmail.com

Atelier Schloss Jägerhof e.V.
Remise; Zugang über Einfahrt neben Duisburger Straße 137/ Ecke Jägerhofstraße
Düsseldorf



Donnerstag, 22. Februar 2018

SPACE FALL. A video installation created in collaboration with the British filmmaker Matt Hulse for the Düsseldorf Photo Weekend 2018

Matt Hulse
SPACE FALL. A video installation by Matt Hulse and Julia Zinnbauer


In the context of the Düsseldorf Photo Weekend 2018 the British filmmaker and photographer Matt Hulse and I developed a video installation. Together we shot a video on the Worringer Platz in Düsseldorf, a large square that is said to be the ugliest and dirtiest area of the whole city. Our aim was to find beauty in this space as well as to articulate a general love for neglected spaces. Part of our collaboration was also a poem that Matt Hulse derived from a fictitious written conversation between us:

such beauty in this place
canopied by dark skies
full of sparkling 
distant stars
right here 
there is love

The installation named SPACE FALL was to be seen in the glasshouse located on the Worringer Platz during the Düsseldorf Photo Weekend from February 18th to February 20th 2018.

More information about our collaboration you can find in the opulent article by Thomas Frank for the Westdeutsche Zeitung and also on my blog.



Matt Hulse, Julia Zinnbauer
Matt Hulse, Julia Zinnbauer








Matt Hulse, Julia Zinnbauer