Ausflüge in die Modewelt müssen immer mit Abstechern zu aufregenden Gebäuden verbunden werden. Manchmal ergibt sich dabei ganz Überraschendes. Am Freitagabend der Fashionweek Berlin wollte ich einmal um den riesigen Kreisel des Ernst-Reuter-Platzes herumlaufen, als mir bei eisigem Wind und klirrender Kälte einfiel, dass sich dort doch das Gebäude befinden musste, das Hans Scharoun in den Sechzigerjahren für die TU Berlin entworfen hatte. Ich wusste nicht, wie das Gebäude aussah, hatte aber gelesen, dass Scharoun in der Eingangshalle viele verschiedene Natursteinplatten hatte anbringen lassen, um den Architekturstudenten die unterschiedlichen Steinsorten zu erklären. Später hat man das Arrangement dann durch das Anbringen von Schaukästen stark zerstört. Blindlings marschierte ich in das nächste Gebäude, aus dem an verschiedenen Stellen Ecken und Winkel in die Dunkelheit ragten und sehr nach Scharoun aussahen. Die Eingangshalle lag ziemlich verlassen im Halbdunkel und vor mir reihten sich tatsächlich unzählige vertikale Steinplatten aneinander. In die Mitte hatte man einen breiten Streifen geschnitten um einen Schaukasten einzulassen.
MODE KUNST ARCHITEKTUR
Dieser Blog ist dem Material gewidmet, der Konstruktion, der Technik, der Opulenz und der Schönheit, dem Spektakulären, Aufregenden, Anekdotischen, den kleinen Details und dem großen Gesamteindruck, der Bewegung, der Farbe, dem Vergangenen und der Zukunft.
Sonntag, 10. Februar 2013
Freitag, 8. Februar 2013
Düsseldorf, Berlin und das Ideal der Autogerechten Stadt. Zwei Metropolen im Vergleich.
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Auf dem Kreisel |
In Düsseldorf verabschiedet
man sich schon seit einer ganzen Weile von der Idee der Autogerechten Stadt der
Nachkriegszeit und hat beschlossen, gegen den Protest des Bundes Deutscher
Architekten und einer langen Liste düsseldorfer Bürger den Tausendfüßler
abzureißen (Link). Die elegante Hochstraße, die seit den frühen Sechzigerjahren den
Verkehr durch die Innenstadt leitet und zudem das Vergnügen bereitet,
für einen Moment die Stadt und den Hofgarten von oben zu sehen, wird bald durch
einen Tunnel ersetzt sein. Anstatt Dynamik, Schwung und Funktionalität gibt es dann eine Fußgängerzone und ein plumpes Einkaufszentrum, für das bereits jetzt
ein schwäbischer Oberbekleidungshändler gewonnen werden konnte. Tschüss
Moderne, tschüss Modemetropole.
Donnerstag, 7. Februar 2013
Fashionweek Berlin - Tag vier: Das Fashion Blogger Café Vol. 5 im Kosmetiksalon Babette
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Vielen Dank an Chris von modeverliebt.net (Link) für das coole Foto! Die Kuchenlutscher (Fachterminus: Cake Pops), für die die Damen von Sally Hansen liebevoll gesorgt hatten, passten perfekt zu meinem Outfit. Der Barbarella-Kragen entstand am Dawanda- Basteltisch. |
Mittwoch, 6. Februar 2013
Mercedes-Benz Fashion Week Berlin - Tag drei: Angeknipst
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Scissorella mit Guido Maria Kretschmer |
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Scissorella in Scissorella |
17. Januar 2013. Wenn ich meinen
großen Bruder frage, was ich anziehen soll, dann sagt er jedes Mal „Zieh doch
das türkis Weltraumkleid an.“ Das ist seit Jahren sein running gag und
eigentlich hat er ja Recht: zum Thema „türkis Weltraumkleid“ habe ich in meinem
Hang zum Retrofuturismus mehr als einen Beitrag geleistet. Somit ist dieser
Bericht auch meinem Bruder gewidmet. Am dritten Tag der Fashion Week
befolgte ich seinen Rat und traf direkt Guido Maria Kretschmer nach seiner Show
im Mercedes Zelt. Ich hoffe, lieber Don Christobal, Du gibst Herrn Kretschmer
und mir die volle Punktzahl für unsere Outfits, denn Guido Maria Kretschmer ist
tatsächlich genau so charmant und angeknipst, wie wir ihn beide mögen!
Dienstag, 5. Februar 2013
Mercedes-Benz Fashion Week Berlin - Tag drei: A Degree Fahrenheit

Die Zartheit metallisch glänzender, weich fließender Stoffe trifft auf Elemente aus dickem, wärmenden Wollstoff. Allen Entwürfen Yu Amatsus liegt eine durch- dachte Bildkomposition zugrunde und man verfolgt fasziniert, wie Linien über Körper verlaufen, wie Flächen aneinander stoßen, wie Dynamik und Statik miteinander harmonieren.
Bei Yu Amatsu geht es nicht um Kategorien wie Jacke oder Rock, es geht um Proportionen, Harmonie und Schönheit.
Montag, 4. Februar 2013
Mercedes-Benz Fashion Week Berlin - Tag drei: Dietrich Emter


Donnerstag, 31. Januar 2013
Fashion Week Berlin - Tag zwei: Felix Fashion Night presents Mbrilliant by Matthias Maus


Dienstag, 29. Januar 2013
Mercedes-Benz Fashion Week Berlin - Tag zwei: Dimitri

Samstag, 26. Januar 2013
Mercedes-Benz Fashion Week Berlin - Tag zwei: La tente, ça te tente?*
* Das Zelt, verlockt es Dich?
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Scissorella in Scissorella: mein aktueller Entwurf |
Das Zelt, in dem die großen Modenschauen stattfinden, wird zweimal jährlich zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule aufgestellt und schafft einen ganz speziellen, beinahe virtuellen Raum. Einfach so, ohne Teleportation oder Transzendenz, gelangt man über den Eingang des Zelts in eine andere Realität, die nichts mehr mit dem tatsächlich nur einige Meter entfernt stattfindenden Leben zu tun hat. Wer hier hereinkommt ist schön, oder zumindest wichtig. Auch wer nur eine Einladung zu einer einzigen Show hat, kann dennoch den ganzen Tag lang mit seinem sorgfältig ausgewählten Outfit den Zeltraum durchmessen und die Bedeutsamkeit des Geschehens, die Brisanz, in sich aufnehmen und noch wochenlang davon zehren.
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Mit dem viel zitierten Bruce Darnell |
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Mit Rochachana-Designer Markus Merkel (Link) |
Wie in einem 3D-Fellini-Film breitet sich das Szenario vor dem staunenden Flaneur aus, umgibt ihn und trägt ihn fort auf einer Woge von Individualismus, Anmut, Glanz, grellen Farben, Federn, Kunstpelz, Nieten, Strass, Goodiebags, Handtaschen, Wintermänteln, Ersatzschuhen, die schnell unauffällig gewechselt werden, Fotoapparaten, Stativen, TV-Moderatoren. In der Mitte der ringförmigen Laufstrecke verweilen die Bloggerinnen auf Sitzgruppen. Eifrig tippen sie Gesehenes in ihre Laptops um es in die Welt außerhalb des Zeltes zu schicken, in die Kinderzimmer der Daheimgebliebenen, die sich sehnsuchtsvoll über Ablenkung von den Schulaufgaben freuen. Die Schönen, die Dicken und die Nackten - sie sind alle da und amüsieren sich am Sektstand. Nur eine ist am ersten Tag der Woche zu nackt um eingelassen zu werden. Tags darauf, mit einem adäquaten Federkleid ist sie erfolgreicher.
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Rolf Scheider zu treffen freut mich jedes Mal! |
Fasziniert wandele ich ebenfalls mehrere Tage lang in verschiedensten Outfits durch die Manege und freue mich, dass ich nicht nur von außen beobachte, sondern Leute treffe und wiedertreffe, die ich schon lange kenne und sich langsam diese unglaubliche Klassenfahrt-Atmosphäre breit macht. Man schaut sich zwar ernsthaft Mode an, in den großen Pausen wird jedoch gelacht und gekichert wie eh und jeh.
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Nach den Schauen ist es wichtig, den Raum über den Laufsteg zu verlassen, inmitten eines Gedränges aus Prominenten und Fotografen. |
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Jetset mit Pan Am |
Das Bild ändert sich ständig, die Besetzung wechselt andauernd. Da ist das nun angezogene Nacktmodel, einige Nachwuchsschauspieler, Modelagenten, eine bärtige Dame mit blauem Lidschatten auf hohen Absätzen, die sich als allseits bewunderter Modedesigner entpuppt, der TV-Makler mit seinem Sommermädchen 2011, Boys und It-Boys aus Düsseldorf und Berlin, Stylisten, Stewardessen – bei den Stewardessen muss ich kurz innehalten. Am zweiten Tag der Fashion Week mache ich in der Menge zwei ausgesprochen attraktive Flugbegleiterinnen aus, die zu einem Sonnenuntergangs-Cocktail in der Pan-Am-Lounge in West-Berlin einladen um auf diese Weise für die außergwöhnliche Event-Location über den Dächern der Stadt zu werben. Die gesamte Fashion Week wirkt, als läge ihr ein Drehbuch zugrunde, und so werden wir die Damen vom Flight-Service natürlich wieder treffen.
Freitag, 25. Januar 2013
Mercedes Benz Fashion Week Berlin - Tag zwei: Anja Gockel
Anja Gockel bleibt sich mit
ihrer Show in zweierlei Hinsicht treu: Drapierungen und leuchtende Farben sind immer ihr Markenzeichen, aber auch die besondere Auswahl der Models ist ihr
stets von Bedeutung. Der ehemaligen Westwood-Mitarbeiterin ist die
Individualität der Trägerin ist ein großes Anliegen, weswegen sie ihre Entwürfe auch im Januar 2013 an ganz unterschiedlichen Mannequins zeigt. Das Brautkleid am Ende des
Defilees für die Saison Herbst / Winter 2013 wurde dann auch von einem jungen
Mann getragen.
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Anja Gockel (Mitte) mit Max im Brautkleid, Rebecca Mir (links), Lexy Hell (rechts) |
Panorama-Messe Berlin: Die Eröffnungsparty im Palais am Funkturm


Donnerstag, 24. Januar 2013
Berlin: Bread & Butter im Flughafen Tempelhof
Ein wenig glich das Einchecken am Flughafen Tempelhof einem Besuch der innerdeutschen Grenze und mein Gastgeber und ich waren sehr froh, als uns die strengen Damen in ihren dunkelgrauen Overalls endlich den Eingang zur Bread & Butter passieren ließen. Das Team von adidas Originals hatte uns zu ihrer Eröffnungsparty eingeladen und so erhielten wir Eintritt in den schier riesigen, strahlend hell ausgeleuchteten Hangar des Flughafens, in der die Streetwear-Messe seit 2009 stattfindet. Eine Halle öffnete sich hinter der nächsten und ein gigantisches Angebot an Modelabels breitete sich vor dem Besucher aus, überdacht vom türkisfarbigen Filigran der Hangar-Konstruktion.
Nach dem Umtrunk bei adidas marschierten wir stundenlang die gesamte Messe ab und mein Gastgeber meinte beeindruckt, dass hier schon Marlene Dietrich gelandet sei. Etwas Unwirkliches haftet der Bread &Butter durchaus an und das Konzept ist ein deutliches Beispiel dafür, dass zur Präsentation von Mode eine interessante Architektur unabdingbar ist. Gerade in Berlin hat man ja einen Hang zum Eröffnen und Schließen von Flughäfen, und so fügte sich der nächste Punkt auf unserer Liste thematisch wunderbar an, die Eröffnungsparty der Panorama, einer frisch gegründeten Modemesse in den erst kürzlich entstandenen Hallen am Flughafen Schönefeld. Auch architektonisch setzte die Panorama-Party den Besuch im Flughafen Tempelhof fort: wir machten uns auf den Weg zum Palais am Funkturm, einer Mischung aus den Dreißiger- und Fünfzigerjahren.
Nach dem Umtrunk bei adidas marschierten wir stundenlang die gesamte Messe ab und mein Gastgeber meinte beeindruckt, dass hier schon Marlene Dietrich gelandet sei. Etwas Unwirkliches haftet der Bread &Butter durchaus an und das Konzept ist ein deutliches Beispiel dafür, dass zur Präsentation von Mode eine interessante Architektur unabdingbar ist. Gerade in Berlin hat man ja einen Hang zum Eröffnen und Schließen von Flughäfen, und so fügte sich der nächste Punkt auf unserer Liste thematisch wunderbar an, die Eröffnungsparty der Panorama, einer frisch gegründeten Modemesse in den erst kürzlich entstandenen Hallen am Flughafen Schönefeld. Auch architektonisch setzte die Panorama-Party den Besuch im Flughafen Tempelhof fort: wir machten uns auf den Weg zum Palais am Funkturm, einer Mischung aus den Dreißiger- und Fünfzigerjahren.
Mittwoch, 23. Januar 2013
MBFW Tag eins: Black Carpet / Zelt
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Scissorella in Scissorella (Link) |
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Julian F.M. Stoeckel in Pfauenfedern und Rosen (Link) |
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Rotes Cape statt roter Teppich. Das Interieur passt. |
Mercedes-Benz Fashion Week Berlin - Tag eins: Rebekka Ruétz

Dienstag, 22. Januar 2013
Mercedes-Benz Fashion Week Berlin - Tag eins: Lena Hoschek
Dienstag, 15. Januar 2013. Tag eins der Glitzerwoche beginnt mit dem Defilee von Lena Hoschek. Im Dauerlauf erreiche ich das Zelt am Brandenburger Tor und bin meiner Fitnesstrainerin dankbar für jede Stunde Luftboxen und Liegestütz. Ohne sie hätte die Show ohne mich stattgefunden.

Mit Lena Hoscheks Kollektion kann man dem nächsten Winter durchaus kühn entgegentreten und ihn dorthin schicken, wo er hergekommen ist, in die sprichwörtlichen rauen Berge.
Montag, 21. Januar 2013
Fashion Week Berlin: Anreise durch eine kalte Winternacht
Die „recollection in tranquillity“ meiner Erlebnisse beginnt nun, nach einer Woche voller unglaublichster Sinneswahrnehmungen, Euphorie und einer sich zunehmend verwischenden Grenze zwischen Realität und Phantasie. Es war Fashion Week in Berlin, und ich habe bis zur letzten Sekunde teilgenommen an dem Taumel aus Farben, Formen, Selbstdarstellung, Opulenz und ständiger Überraschungen. Gestern Abend bin ich nach Düsseldorf zurückgekehrt und nun beginne ich, wieder am heimischen Schreibtisch sitzend, mit der Nachberichterstattung. Am Ende der Reise wurde sogar noch ein Leben gerettet, aber der Reihe nach.
Montag, 14. Januar 2013
En route pour la couture
Diese Woche wird aufregend, seid also gespannt auf eine glamouröse Bildberichterstattung. Nachdem ich nächtelang genäht habe, kann das Abenteuer endlich beginnen.
Freitag, 4. Januar 2013
1952: Dior am Rhein - Die vergessenen Fotografien von Heinz Engels
Bevor Mitte Januar das neue Modejahr mit der Fashion Week Berlin eingeläutet wird, möchte ich noch einen Bericht lancieren, der, obwohl er mir sehr am Herzen liegt, aus unerklärlichen Gründen bisher unveröffentlicht blieb.


Donnerstag, 3. Januar 2013
Zum Tode von Gerry Anderson: Moderne en miniature
Ende letzten Jahres starb mit
Oscar Niemeyer einer der phantasievollsten Visionäre der modernen
Architektur. In seinen Gebäuden manifestiert sich stets ein
optimistischer Glaube an eine fortschrittliche Zukunft und weit über
die Grenzen Brasiliens hinaus schuf er Bilder in unseren Köpfen, die
sowohl von Technikbegeisterung als auch von exotischem Glamour
erzählen. Was Niemeyer entwarf, war immer groß angelegt. Was kam ihm da
mehr entgegen, als für die karge Steppenregion im Zentrum Brasiliens
eine neue Hauptstadt zu entwerfen, deren Großformen mit der gesamten
Landschaft kommunizieren? Was Niemeyer en gros leistete, das schuf Gerry
Anderson en miniature.
Dienstag, 1. Januar 2013
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