Tag eins der Fashion Week Berlin: Der Nach- mittag in den Hallen des Flughafen Tempelhofs mit seiner streng-imposanten Architektur aus den Jahren 1936 - 41 fand seine Fortsetzung in der Eröffnungsparty der Panorama-Messe. Da die eigentliche Messe recht weit außerhalb direkt am Flughafen Schönefeld stattfand, hatte man zum Feiern das glamouröse Ambiente des Palais am Funkturm gewählt, dessen Eingangshalle ebenfalls aus den Dreißigerjahren stammt. So wiederholte sich am Abend sowohl der Look als auch der Flughafenbezug. Das Interessante am Palais am Funkturm ist, dass man vorne zu den Dreißigerjahren hineingeht und sich im Innern dann plötzlich in den Fünfzigerjahren befindet.
Hinter der hochformatigen Eingangshalle mit ihrem Rhythmus aus schmalen, vertikalen Fensterstreifen breitet sich auf mehreren Ebenen ein opulenter Ballsaal aus, in dem angeblich schon Gina Lollobrigida Berlinale- parties gefeiert hat. Nun aber war Fashion Week und man hatte die Sängerin Nena als Stargast geladen. Im Publikum nahm man eine gewisse Begeisterung wahr und munkelte, dass man am Flughafen Schönefeld wohl eher ein etwas gesetzteres Publikum erwarte. „Umsatzstark und markenrelevant“ lautete schließlich auch der Slogan der Veranstalter.
Nach dem Verlassen der Party gelangte man aus den Dreißiger- und Fünfzigerjahren am Ende nicht nur zur S-Bahn-Haltestelle, sondern mit dem grün leuchtenden Internationalen Congress Centrum unterhalb des Funkturms direkt ins 23. Jahrhundert.