Dienstag, 15. Januar 2013. Tag eins der Glitzerwoche beginnt mit dem Defilee von Lena Hoschek. Im Dauerlauf erreiche ich das Zelt am Brandenburger Tor und bin meiner Fitnesstrainerin dankbar für jede Stunde Luftboxen und Liegestütz. Ohne sie hätte die Show ohne mich stattgefunden.
Lena Hoschek, die bekannt ist für ihre Vorliebe für die üppige Petticoat-Silhouette der Fünfziger- jahre, erweitert ihr Repertoire für die Saison Herbst / Winter 2013 um bodenlange Abendkleider mit deut- lichen Bezügen zu den Dreißiger- jahren. Insgesamt geht es zünftig zu bei der Show und zu den gestärkten knielangen Röcken mit rot-schwarzem Blumenmuster tragen die Mannequins schwere Stiefel, in denen sie im Takt eines Elektro-Polkas straff über den Laufsteg marschieren, die aber auch für eine sportive Berg- wanderung nicht verkehrt sind. Verbindendes Element zwischen den rustikal-eleganten Looks und den weich fließenden Abendkleidern in üppigem Gold sind Flechtfrisuren aller Art, die sich zu majestätischen Kronen auf den Häuptern der Damen auftürmten. Tiefe Rückendekolletés und Spitzenstoffe bilden ebenfalls ein wiederkehrendes Element. Lena Hoschek ist sich mit ihrer Kollektion treu geblieben und kombiniert ihren Hang zu Retro-Glamour mit kerniger Robustheit. Anstatt auf den Fünfzigerjahren liegt der Schwerpunkt nun jedoch im Bereich der Trachtenmode.
Mit Lena Hoscheks Kollektion kann man dem nächsten Winter durchaus kühn entgegentreten und ihn dorthin schicken, wo er hergekommen ist, in die sprichwörtlichen rauen Berge.
Lena Hoschek |