Nach unserem Feldstärke-Projekt fuhren einige von uns mit einem Automobil von Los Angeles nach San Francisco. Auf unserer Fahrt entlang der immer steiler werdenden Küste, Big Sur genannt, wo der Nebel nur zögerlich den Blick auf den Pazifik preisgab, passierten wir das Hurst Castle, das uns ja allen aus "Citicen Kane" ein Begriff ist. Hurst hatte im Spanischen Bürgerkrieg in Europa preisgünstig und im großen Stil Kunstschätze eingekauft und ganze Gebäudeteile nach Kalifornien schaffen und sie in sein Phantasieschloß einbauen lassen, ganz so, wie man sich das vorstellt. Die Städte Monterey und Salinas hingegen forderten die junge Anglistin auf, mal endlich John Steinbeck zu lesen. Was für eine großartige Landschft und Atmosphäre, dramatisch, nebelig, mit alten Brücken aus den Dreissigerjahren, die die Küstenstraße stützten, und dann wieder ein grellblauer Himmel und strahlende Ausblicke auf das glitzernde Meer. In San Francisco angekommen verstärkte sich das Gefühl, das mich bereits in Los Angeles beschlichen hatte, und zwar glaubte man hier erst recht, durch Filmkulissen zu wandern, allerdingseher in Richtung "Vertigo" als "Manche mögen's heiß".
Triangle-Building, Financial District
Die unbekannte, aber viel längere und nicht weniger interessante Brücke: The Bay Bridge
Der Seal Rock, wo San Franciscos Regionalheld einen Eisenbahntunnel und ein Freizeitbad gebaut hatte, von denen ersterer bald von selbst einstürzte, das Bad allerdings erst nach seiner Schließung in den Fünfzigerjahren des 20. Jahrhunderts verfiel. Heute bietet sich dem Besucher ein spektakulärer 360-Grad-Blick auf Brücke, Bucht, Sonnenuntergang und wahlweise Delphine oder Seehunde.
Die Reisende staunt über die Großartigkeit der kalifornischen Küstenlandschaft.