Vor den am Seggeluchbecken im Märkischen Viertel (Link) aufragenden Wohnhochhäusern mit ihren für den Architekten Chen Kuen Lee typischen spitzen Winkeln und scharfen Kanten fächern sich die flachen, verwinkelt ineinander verzahnten Gebäude der ehemaligen Wilhelm-Raabe Grundschule auf. Sowohl Chen Kuen Lee als auch der Architekt der heute als Jugendkunstschule betriebenen Gebäude, Stephan Heise, studierten bei Hans Scharoun, der für seine ineinander fließenden Räume und seine kantig spitzen Formen, wie beispielsweise das Gebäude der Berliner Philharmonie, bekannt ist. Chen Kuen Lees Gebäude im Märkischen Viertel zeigen durchaus Parallelen zu Scharouns „Romeo und Julia“ genannten Wohnhochhäuser in Stuttgart Rot aus den Jahren 1955 bis 1959 (Link).
Die seit 1985 in den Räumen der ehemaligen Grundschule betriebenen Jugendkunstschule Atrium entdeckte ich bei einer Radtour ins Märkische Viertel an einem Sonntagnachmittag im März dieses Jahres, als das Ensemble still und über das Wochenende verlassen dalag. Bisher konnte ich jedoch nicht mehr als den Namen des Architekten und seinen Bezug zu Scharoun herausfinden, der sich allerdings auch sehr deutlich an den Bauten selbst mit ihren Dachterrassen, Innenhöfen und phantasievoll ineinander verschachtelten Räumen ablesen lässt. Aus dem Jahr 1970 existieren zudem einige Fotografien, die das gerade vollendete Schulgebäude zeigen (Link). Vielleicht wissen die Leser ja noch etwas über die Architektur von Stephan Heise und möchten hier dazu einen Kommentar hinterlassen? Ich würde mich darüber sehr freuen!
Blick über die Schule hinweg auf die Gebäude von Georg Heinrichs (Link) mit ihren Penthouse-Ateliers |