|
Mit Dolly Buster |
Dass
Mode immer auch zusammen mit einem Lebensgefühl verkauft wird, ist hinlänglich
bekannt. Die Details jedoch, die dieses Lebensgefühl ausmachen, sind immer
wieder aufs Neue aufregend.
|
Mit der Freifrau von Kö auf der Dachterrasse |
Welche
Prominenten sind da, und, schlimmer noch: welche sind nicht da? Wer wurde
eingeladen? Und, schlimmer noch: wer wurde wieder ausgeladen? Wer hat was an?
Und wer hat von allem zu wenig an? Und wer darf mit seinem schwarzen
VIP-Bändchen auf die Dachterrasse um dort Champagner zu trinken? Und wer trinkt
Prosecco im Parterre? Tag drei der Platform Fashion bot jedenfalls so viel
Lebensgefühl, dass sich alle anwesenden in einen kollektiven Rausch aus Begeisterung, Glitzer und Pracht
stürzten.
Goldener
Glitter, der auf einen goldenen Laufsteg rieselt, ein Countertenor, der im
goldenen Pailletten-Jackett den Nebelschwaden entsteigt, Laser- und Lightshows,
goldene Haare, goldenes Licht, goldener Glitzer überall, Seifenblasen, grün
schillernde Meerjungfrauen-Kleider, Grillenzirpen in den Gärten von Versailles,
Feuer und Eis mit Techno-Legenden, Pommery auf der Dachterrasse mit
Milionärsgattinen, Damen, die sich in der heißen Julinacht lauwarme Luft
zufächeln, kurz: am Sonntag kulminierte die so wie so schon luxuriöse
Platform Fashion in einem unbeschreiblichen, spektakulären Gesamterlebnis.
Schon
auf dem Weg zu den kernigen Backsteingebäuden der ehemaligen Schraubenfabrik
Max Mothes, wo nun bereits seit zwei Tagen der Laufsteg und der rote Teppich
ausgerollt waren, lief sich die Prominenz in die Arme. Die Freifrau von Kö (Link),
Düsseldorfs wohl bekannteste Milionärsgattin und Charitylady, winkte der
barfüßigen Gräfin, die wie immer mit dem Fahrrad angereist kam, schon von
weitem zu und gemeinsam freute man sich auf die bevorstehende Modenschau von
Guido Maria Kretschmer (Link). Nur einige Tage später sollte die grande Dame der Königsallee,
die in ihrer Bodenständigkeit ihre Louis-Vuitton-Kostüme nach wie vor selbst
ändert, das Out-of-the Box-Festival im Rahmen der
Schuhmesse, der GDS, moderieren. Die Dachterrasse, die ja nach wie vor mein
Forschungsgebiet ist, bot in diesem Fall das besondere Vergnügen eines
Pommery-Ausschanks und einen wunderbaren Blick auf das gut gekleidete Publikum.
Kurz bevor Thomas Rath schließlich seine Kollektion zeigte, traf ich zu meiner
Freude die Unternehmerin Dolly Buster wieder, mit der ich vor allem die Liebe
zur Kunst teile.
|
Countertenor Oswald Musielski und Thomas Rath nach der Show |
|
Mit Thomas Rath |
Dann
trat das ein, was mir Oswald Musielski (Link) am Abend zuvor bereits verraten hatte (Link):
der Countertenor sang eine opulente Arie und eröffnete damit Thomas Raths Show,
die einem Sommerabend in den Gärten von Versailles gewidmet war. Raths
Modenschau war aufgebaut wie eine Operette in mehreren Akten. Nach jedem Akt
sang Oswald Musielski ein weiteres Stück. Die Dramatik steigerte sich immer
weiter, Sänger und Models standen inmitten von Laserstrahlen und Nebelschwaden,
das Publikum tobte, Musielski sang „Golden Eye“ und schließlich, auf dem
Höhepunkt des Geschehens, wurde ein Füllhorn goldenen Glitzers über dem
goldenen Laufsteg ausgeschüttet. DAS kann man nur in Düsseldorf, das kann man
wirklich nur hier, dachte ich mir und jubelte mit dem euphorisierten Publikum
mit.
Nach
einer Unterhaltung mit einer Dame, die zusammen mit Thomas Rath an einer
gemeinsamen Hosen-Linie gearbeitet hatte, schwang ich mich spät abends wieder
auf mein Rad und fuhr weiter. Mein türkisfarbenes Kleid hatte ich nicht umsonst
angezogen, denn nun lockten „Feuer und Eis“ bei Bogner.
|
Scissorella mit Mayday-Gründer Westbam |