MODE KUNST ARCHITEKTUR

Dieser Blog ist dem Material gewidmet, der Konstruktion, der Technik, der Opulenz und der Schönheit, dem Spektakulären, Aufregenden, Anekdotischen, den kleinen Details und dem großen Gesamteindruck, der Bewegung, der Farbe, dem Vergangenen und der Zukunft.

Sonntag, 17. August 2014

Heinz Wilke: Messe Düsseldorf, 1971



Düsseldorf kann als Messestadt bereits auf eine über zweihundertjährige Tradition zurückblicken. Bereits 1811 wurde mit der ersten Gewerbeausstellung der Grundstein für eine Geschichte gelegt, die bis heute andauert. Ein Höhepunkt in derArchitekturgeschichte Düsseldorfs liegt in den Dauerbauten für die GESOLEI von Wilhelm Kreis in der Nähe der Kunstakademie. Im Jahr 1926 anlässlich der groß angelegten Gesundheits-Messe eröffnet, beherbergen sie heute verschiedenen Museen und Veranstaltungsräume. Nach dem Zweiten Weltkrieg als Messegelände weitergenutzt und durch Holz-und Blechhallen erweitert, bot das GESOLEI-Gelände spätestens in den Sechzigerjahren nicht mehr den notwendigen Raum. Nach dem Beschluss zu einem Neubau verließ das Messegeschehen die Nähe zur Innenstadt und zog in den Norden Düsseldorfs in den Stadtteil Stockum. Die direkte Nähe zum Rhein jedoch blieb. Der Architekt Heinz Wilke, von dem verschiedene Messe- und Flughafengebäude von Hannover bis Moskau stammen, entwarf schließlich ein Arrangement neuer Messebauten für Düsseldorf, das nach seiner Eröffnung 1971 bis heute erweitert wird. Das Spektakuläre an Wilkes Stahlbauten sind die unglaublich futuristisch wirkenden Verbindungsgänge zwischen den einzelnen Gebäuden. Den Höhepunkt der gesamten Anlage bildet dabei ein mehrere hundert Meter langes Laufband, das dem Besucher ein absolut ungewöhnliches  Bewegungserlebnis bereitet. Auf einem weich schwingenden Dunlop-Gummiband scheint man sich dort minutenlang schwebend durch eine ferne Zukunft zu bewegen.