Das
Fashion Blogger Café, das seit Jahren von der Modeplattform Styleranking (Link) mit
solider Regelmäßigkeit an den verschiedensten Orten ausgerichtet wird, ist
jedes Mal wie Weihnachten. Nur, dass es hier definitiv mehr Überraschungen gibt,
als an Weihnachten und Ostern zusammen.
Schuhe: Clarks; Jacke und Shirt: Scissorella |
Zum
zweiten Mal fand das Styleranking-Bloggertreffen am 6. Februar nun im Rahmen der GDS statt,
der Düsseldorfer Schuhmesse. Neu war dabei, dass man diesmal an mehreren Tagen
Zutritt zur Messe hatte und sich somit neben dem Besuch des Bloggerevents einen
ausgiebigen Überblick über die kommenden Trends verschaffen konnte. Neu war
aber auch das gesamte Konzept der GDS, mit der die ursprünglich „Große Deutsche
Schumusterschau“ bereits im letzten Juli in die „Global Destination for Shoes
and Accessories“ umgewidmet worden war.
Nach
einem umfassenden Orientierungsgang am Donnerstag widmete ich mich am Freitag
ganz dem Fashionblogger-Café. Die Damen, die die Firma Clarks repräsentierten
und jeder Bloggerin ein paar Schuhe schenkten, habe ich mit meiner Begeisterung
vermutlich ziemlich in den Wahnsinn getrieben. Die silbefarbenen Aquifer Belle,
die ich überreicht bekam, entsprachen aber auch zu sehr meiner Vorstellung von
Schuhen, die genau für mich entworfen waren, sodass ich in einen Zustand der
totalen Schuh-Freude verfallen MUSSTE. Die Aquifer Belle vereinen mit ihrem
kleinen, perfekt geschwungenen Absatz, ihrem Fersenriemchen und ihrer
unglaublich spitzen Form die Silhouette der frühen mit dem Material der späten
Sechzigerjahre. DAS sind die Schuhe, die für Dachterrassen-Events und Cabriofahrten
gemacht sind und ich weiß nicht, wie oft ich in diesem Zusammenhang den Namen Doris Day erwähnt habe.
Von
der Lillet-Bar winkten mir schließlich zwei junge Damen zu, die sich als Mira
(Link) und Cindy (Link) zu erkennen gaben und meinen Bloggerhorizont im Verlauf
des Nachmittags deutlich erweitern sollten. Den Lillet selbst wiederum kennt
man spätestens seit Ian Flemings Roman „Casino Royale“, in dem der Autor seinen
Protagonisten Bond einen Cocktail namens Vesper entwerfen lässt, in dem der
Französische Likör eine unabdingbare Zutat darstellt.
Nachdem
es beim Bloggen in den meisten Fällen mittlerweile nicht mehr nur um die
Inhalte, sondern auch um das Business geht, hielt Styleranking-Gründer Ronald
Schweins wenig später einen sehr interessanten Vortrag über das
durchschnittliche Einkommen von Bloggern, die mit Werbung auf ihrer Seite Einnahmen
erzielen. Dazu hatte er gerade erst kürzlich eine groß angelegte Umfrage durchgeführt
und ausgewertet. Tatsächlich existieren bis heute keine allgemeingültigen
Anhaltspunkte, an denen sich Blogger bzw. Werbekunden orientieren können.
Darüber hinaus gab es auch noch einen Vortrag über Notwendigkeit eines
Mediakits, ohne das ein Blog heute offensichtlich nicht mehr auskommt. Meinen
Unmut über die allgemeine Umsonst-Mentalität gegenüber Bloggern und kreativ Tätigen
im Allgemeinen habe ich ja erst vor kurzem auf dieser Seite ausgedrückt
(Link). Idealismus hin oder her: man muss die Klickzahlen seines Blogs also
wirklich ernsthaft ermitteln und Interessenten zugänglich machen. Diverse potentielle
Werbekunden richteten sich schon direkt mit dem Inhalte der riesigen Goodiebags
an die Bloggerinnen, in denen sich wirklich alles fand, was man rund um den Fuß
dringend benötigt, vom Compeed-Blasenpflaster über Rockport-Söckchen bis zum
Collonil-Schuhpflegeset, aber auch ein giftgrünes Original-Source Duschzeug und
ein blutroter Lip Lacquer von Astor – kurz: Schönheit von Kopf bis Fuß.
Architektur von Heinz Wilke: auf dem Dunlop-Band in die nächste Zeitebene (Foto: Ellen Heyer) |
Aber: bevor wir uns hier klammheimlich aus dem Mädchenparadies voller Muffins, schöner Schuhe und klirrender Cocktailgläser davonstehlen, muss erst noch eine Runde mit dem Dunlop-Band gefahren werden. Die lange Fahrt auf dem Gummi-Laufband durch die unglaubliche Architektur von Heinz Wilke (Link), die einen sanft schwebend in eine ganz andere Zeitebene zu transportieren scheint, darf bei keinem Messebesuch fehlen. Dazu sind die futuristischen Verbindungsröhren zwischen den mit Stahl verkleideten Gebäuden aus dem Jahr 1971 einfach zu aufregend. Und hier kommen auch wieder die silbernen Clarks-Schuhe zum Einsatz, die mit ihrer kühnen Spitze definitiv in die Zukunft weisen.
Scissorella mit Cindy / Miss Ella (Link). Dank an Cindys charmanten Hausfotografen für das schöne Bild! |
Styleranking-Gründer Ronald Schweins referierte über die Monetarisierung von Blogs |
Otilia Necula (Pieces) erzählte mir begeistert von den unterschiedlichen Schuh-Vorlieben in Dänemark und Deutschland. |