MODE KUNST ARCHITEKTUR

Dieser Blog ist dem Material gewidmet, der Konstruktion, der Technik, der Opulenz und der Schönheit, dem Spektakulären, Aufregenden, Anekdotischen, den kleinen Details und dem großen Gesamteindruck, der Bewegung, der Farbe, dem Vergangenen und der Zukunft.

Mittwoch, 26. März 2014

Der Architekt Heinz Kalenborn - Ausstellung im Kulturbahnhof Eller, Düsseldorf



Herzlichen Dank an Herrn Kalenborns Enkelinnen für das schöne Foto.

Die Begeisterung, die der junge Heinz Kalenborn in dem Moment ausstrahlte, als er im Jahr 1955 voller Zuversicht auf die Linse eines Fotografen zuschritt und dabei so aussah, als personifiziere er den gesamten Optimismus der Nachkriegsmoderne, dieselbe Begeisterung verbreitete der Architekt auch, als ich ihn nun, einige Jahrzehnte später, bei seiner Ausstellungseröffnung im Kulturbahnhof Eller traf. Bereits in der Zeit, aus der das Foto stammt, hatte sich Heinz Kalenborn der strengen kubischen Form verpflichtet. Kalenborns Schulen, Kirchen und Verwaltungsgebäude beweisen mit ihren luftigen Arrangements der einzelnen Elemente, den großen Fensterfronten und eleganten Vordächern, wie filigran Betonarchitektur wirken kann. Durch die Verschalungen variiert Kalenborn zudem  immer wieder die reliefhaften Oberflächen seiner Entwürfe, was die Plastizität seiner Bauten noch intensiviert.

Brutalism, post-war modernism

Inge Goertz-Bauer, von der die meisten Schwarz-Weiß-Fotografien stammen, die im Kulturbahnhof Eller zu sehen sind, zeigt Kalenborns Bauten so klar und plastisch, dass man unwillkürlich an LeCorbusiers Ausspruch über das kunstvolle, korrekte und großartige Spiel der unter der Sonne versammelten Baukörper denkt, das die Architektur im Idealfall darstellt. 
    Nach seinem Studium in Stuttgart kehrte Kalenborn direkt in seine Heimatstadt Düsseldorf zurück, wo er von 1967 bis 1990 zunächst als Dozent und später Professor an der örtlichen Fachhochschule tätig war. Somit sind das Rheinland und das Ruhrgebiet seine Hauptwirkungsstätten. Ich habe mir fest vorgenommen, in diesem Frühling bei adäquatem Licht eine Rundreise zu Heinz Kalenborns Bauten zu machen und werde natürlich darüber berichten. Einen ersten kleinen Ausflug habe ich bereits zum Gebäude der ehemaligen Gewerkschaft für Textil-Bekleidung unternommen, in dem sich jetzt der Sitz der IG Metall Düsseldorf befindet. Fortsetzung folgt!


Die Ausstellung im Kulturbahnhof Eller ist noch bis zum 13. April zu sehen und der Ausstellungskatalog kann hier betrachtet werden: Link.


Kulturbahnhof Eller
Vennhauser Allee 89
40229 Düsseldorf