MODE KUNST ARCHITEKTUR

Dieser Blog ist dem Material gewidmet, der Konstruktion, der Technik, der Opulenz und der Schönheit, dem Spektakulären, Aufregenden, Anekdotischen, den kleinen Details und dem großen Gesamteindruck, der Bewegung, der Farbe, dem Vergangenen und der Zukunft.

Mittwoch, 12. März 2014

onomato Stipendiatenausstellung: Der Eröffnungsabend



Das Werkstipendium des onomato Künstlervereins für Video-, Klang- und Animationskunst (Link) fand seinen opulenten Abschluss in der Vernissage am 28. Februar 2014. In den Monaten seit Oktober waren acht ganz unterschiedliche Arbeiten entstanden, denen allen jedoch eines gemeinsam war: die Begeisterung ihrer Autoren, sich auf etwas Neues einzulassen, neue Techniken zu erlernen, eine andere Sicht zu entwickeln, und nicht zuletzt auch der Wille, bis zum Schluss intensiv an der Umsetzung der eigenen Vision zu arbeiten. Einige der Stipendiaten waren den Schritt von der Malerei zum bewegten Bild gegangen, wie Marie Liane Moersch und Ted Green, bei anderen, z.B. Josef Schulz, war die Architekturfotografie der Ausgangspunkt seines Animationsfilms „poststructure“. 

Enis Varda stellt die einzelnen Videoarbeiten vor: Marie Liane Moersch mit SchattenErbe

Die Auseinandersetzung mit der Architektur brachte auch Friedrich Ludmann zu seiner Videoinstallation mit dem Titel „Verortung“, die davon handelt, wie ganz unterschiedliche Personen ihren jeweiligen Wohnraum beschreiben. Die Onomatopoesie, also die Lautmalerei, von der der Name des Künstlervereins abgeleitet ist, steht auch für die Auseinandersetzung mit der Klangkunst, die durch die Arbeit von Annebarbe Kau vertreten wurde. Das Duo Frauke Ratzke und Heike Fink zeigten durch die Verbindung aus einem riesigen Mobile und einem Video über das Entstehen desselben, wie sich die Bewegung und die Form in den Raum fortsetzten und sich dabei immer wieder veränderten. Fenja Braster schließlich präsentierte ihren Dokumentarfilm über das afrikanische Kelefaa-Saane-Epos, und sie ist vermutlich nicht die einzige der Stipendiaten, die ihre Arbeit als Ausgangspunkt eines noch umfassenderen Werks sieht.

Frau Zinnbauer mit Herrn Döring

Ich selbst hatte nun die Möglichkeit, meinen Kurzfilm mit dem Titel „surveillance souterraine“ (Link) vorzustellen, der ganz der Architektur der drei U-Bahnhöfe im Düsseldorfer Stadtteil Oberbilk gewidmet ist. Im Jahr 2002 waren die drei Stationen nach Entwürfen von Wolfgang Döring eröffnet wurden. Seitdem ich in Oberbilk wohne bin ich fasziniert von der Schönheit und Strenge der gesamten Anlage, von der Helligkeit und Weitläufigkeit der Räume, von den elegant aufeinander abgestimmten Linien und Flächen, von den Materialien und Farben, von all den Elementen, die sich zu einem Gesamtkunstwerk zusammenfügen.

Dass ich meine Begeisterung durch das onomato-Stipendium in einen Film umsetzen konnte, hat mich riesig gefreut. Neben der technischen Unterstützung war es die positive Atmosphäre, die von dem onomato-Team um Axel Grube und Enis Varda ausging, die es den Stipendiaten ermöglichte, ihre aufwändigen Ideen zu verwirklichen.

Perfekt wurde der Abend der Vernissage zudem dadurch, dass der Architekt meiner U-Bahnhöfe, Wolfgang Döring selbst, meiner Einladung gefolgt ist und an der Vernissage teilgenommen hat. Auf diese Weise hat sich der Kreis geschlossen und ich bin absolut motiviert, mich weiterhin filmisch der Architektur zu widmen.


Die surveillance-souterraine-Crew mit Enis Varda
Freidrich Ludmann: Verortung
Heike Fink und Frauke Ratzke: Mobile