MODE KUNST ARCHITEKTUR

Dieser Blog ist dem Material gewidmet, der Konstruktion, der Technik, der Opulenz und der Schönheit, dem Spektakulären, Aufregenden, Anekdotischen, den kleinen Details und dem großen Gesamteindruck, der Bewegung, der Farbe, dem Vergangenen und der Zukunft.

Montag, 29. April 2013

Düsseldorf: Kunstakademie Filmabend in der BlackBox - ellipsoid episodes läuft im Kino


ellipsoid episodes (Link), das Weltraumabenteuer, das ich 2012 in einem Futuro gedreht habe, hatte seine Premiere im September letzten Jahres anlässlich der Eröffnung des Charles-Wilp-Museums in Witten (Link) und läuft nun am 3. Mai in der BlackBox.

In den späten Sechzigerjahren empfing der Fotograf und spätere Astronaut Charles Wilp Gäste wie Andy Warhol auf dem Dach seines Hauses im Norden Düsseldorfs in einem Fiberglas-Ufos des finnischen Designers Matti Suuronen. Da nach Meinung der Stadtverwaltung Ufos nicht ins Stadtbild Düsseldorfs passten, musste Wilp sein Futuro abbauen und niemand weiß, wo es mittlerweile gelandet ist. Für das dem Fotografen gewidmete Museum in dessen Heimatstadt Witten wurde Jahrzehnte später jedoch ein baugleiches Exemplar der Fiberglaskapsel organisiert, in dem ich im letzten Sommer meinen Kurzfilm ellipsoid episodes gedreht habe. In ellipsoid episodes geht es um Schwerelosigkeit, Teleportation, technische Pannan, coole Outfits, wilde Tanzszenen, um das Abgeholtwerden aus der Realität und um den Flug in andere Dimensionen. Dazu möchte ich Euch ganz herzlich einladen!

Am Freitag, dem 3. Mai, kehrt das Ufo nach Düsseldorf zurück, und zwar wird ellipsoid episodes zusammen mit weiteren Kurzfilmen von derzeitigen und ehemaligen Studenten der Kunstakademie Düsseldorf in der BlackBox gezeigt, dem Programmkino des Filmmuseums Düsseldorf. 

 


Montag, 22. April 2013

Düsseldorf: Nacht der Museen 2013



23 000 Besucher, über vierzig Museen und Off-Räume und eine Frühlingsnacht - diese Voraussetzung ergibt eine schier unüberschaubare Anzahl von Möglichkeiten, Erlebnissen, Eindrücken und Begegnungen, so dass man die Nacht der Museen 2013 kaum in einem Satz zusammenfassen kann. Die wie jedes Jahr langen Schlangen vor den Ausstellungsräumen und Museen jedenfalls beweisen, dass das Konzept der Veranstaltungsreihe ein großer Erfolg ist. Der Schlüssel zum ungebrochenen Erfolg der Museumsnächte liegt offensichtlich in dem schier riesigen Angebot, das es wirklich jedem ermöglicht, sich sein ganz eigenes individuelles Programm zusammen zu stellen.

Wie sich im Verlauf der Nacht zeigte, war mein eigenes Programm beinahe eine Reise in meine Vergangenheit. Entlang meiner Autobiographie fuhr ich mit meinem Fahrrad durch die Stadt und staunte zunehmend, wie sich allzu Bekanntes mit Neuem verknüpfte und ich zudem diverse Punkte, die schon lange auf meiner Liste stehen, mit Leben füllten.

Düsseldorf: KD12, Maluo, Xuz, marroí und Yummie Tummie in den Schwanenhöfen / Ink Set im V&A


Rückt die Hipness immer weiter an das eigene Wohnviertel heran, bringt das den Luxus mit sich, am Freitagabend schnell mal mit dem Fahrrad zur Modenschau um die Ecke zu fahren. Düsseldorfs Süden war ursprünglich das Industriegebiet der Stadt, wovon heute zum Glück noch diverse Bauten auf der Ronsdorfer und der Erkrather Straße zeugen. Dort, auf der Erkrather, befinden sich seit dem ausgehenden 19. Jahrhun- dert die Werkanlagen der Seifenfirma Dr. Thompson’s, deren Logo ein Schwan war. Lange lag das Gelände brach, vor einigen Jahren begann die Sanierung des Areals und erst seit kurzer Zeit befinden sich verschiedene Unternehmen in den Backsteingebäuden.
Am letzten Freitag also luden die Labels KD12, Maluo, Xuz, marroí und Yummie Tummie zu einer Show in das sogenannte Werkstattloft der Schwanenhöfe, wobei Düssel- dorfs wohl bekanntester Stylist Rolf Buck (Link) für den entsprechenden Look sorgte. Ganz besonders habe ich mich gefreut, endlich mal wieder Jen Hel zu treffen, die den Blog DressCode:HighFashion (Link) betreibt und auch Jasonito (Link) war für seinen Blog unterwegs.

Scissorella in Scissorella
Später am Abend radelte ich noch bei Julia Stoscheks Venus & Apoll vorbei wo der angekündigte Mix aus Ausstellung und Konzert mit dem Titel Ink Set allerdings schon in die After-Show-Phase über- gegangen war. Bei etwa 40° Innentemperatur im ehemaligen Schönheits- salon am Worringer Platz tanzte die Kunst- sammlerin dort inmitten der Crowd zu Dubstep und nachdem ich bisher stets voller Skepsis darauf bestanden habe, dass Dubstep nur eine Variation des altbekannten Drum’n’Bass ist, war ich von der absolut atmosphärischen Party definitiv überrascht. Knarzende Sounds im ehemaligen Industrigebiet, bei mir vor der Haustür. Wow!

PURGE / #gHashtag Collective

Samstag, 20. April 2013

Berlin: Return to Forever - Brutalism, Attitudes & Fiction; Ausstellung in der Tschechischen Botschaft



Auf die besondere Schön- heit des Brutalismus möchte die Ausstellung „Return to Forever - Brutalism, Attitudes & Fiction“ aufmerksam ma- chen, die am Donnertag in der Tschechischen Bot- schaft in Berlin eröffnet wurde. Das Gebäude, das in den Jahren 1974-78 nach Plänen des Archi- tekten-Ehepaars Věra und Vladimír Machonin erbaut wurde, steht exem- plarische für den Zu- kunftsglauben dieser Zeit und den Hang zum Phantastischen . Der Ausdruck Brutalismus selbst spielt nicht, wie oft vermutet, auf eine vermeintlich brutale Formgebung an, sondern ist vom französischen „béton brut“ abgeleitet und bezieht sich damit auf die raue Oberfläche des Sichtbetons.
Bereits vor zehn Jahren fertigte Candida Höfer eine fotografische Dokumentation des Botschafts-Gebäudes an, auf die sich das aktuell gezeigte All-Over Environment bezieht. Max (Link) hat die Ausstellung besucht und für Scissorella ein paar Aufnahmen mit seinem mobilen Endgerät gemacht. Vielen Dank!

Sonntag, 14. April 2013

Nacht Der Museen 2013 in Düsseldorf: Gewinnt 1X2 Karten. - UPDATE!


Lichtinstallation vor dem NRW-Forum bei der Nacht der Museen 2012

In jedem Frühling wird in Düsseldorf eine Nacht den zahllosen Museen der Stadt gewidmet. Aus dem Winterschlaf erwacht, fährt das kunstinteressierte Publikum dann im Shuttlebus von Station zu Station und feiert auf diese Weise den eigentlichen Frühlingsanfang. Oft ist die alljährlich stattfindende Nacht der Museen eine der ersten lauen Nächte überhaupt. Nach dem außergewöhnlich langen Winter wird das Interesse an der nächsten Nacht der Museen am 20. April wohl besonders groß sein.

Montag, 8. April 2013

Ein sensibler Blick auf Düsseldorf - Fotografien von Sandra Labs




Die düsseldorfer Künstlerin Sandra Labs zeigt uns in ihren Fotografien einfühlsame Portraits echter Menschen in den Straßen der Metropole. Abseits steriler Neubauten und der Erlebnisarchitektur der Königsallee begegnen wir Personen, deren Verzweiflung und Schönheit ganz nahe beieinander liegen. Es ist beinahe so, als ob nichts zwischen uns und den Portraitierten stehen würde, so subtil gewählt ist der Augenblick, in dem Sandra Labs dem Profanen und gleichzeitig Lebensbejahenden ein Denkmal setzt.

Sandra Labs nimmt uns mit in die Welt die sie kennt. Aus der jeweiligen Situation heraus schildert sie alltägliche Schicksale und nutzt die Bewegungsunschärfe um die Lebendigkeit und die Vergänglichkeit des Moments noch zu verstärken. Die Unmittelbarkeit ihres Blicks ist das, was an Labs’ Fotografien fasziniert, die Direktheit, mit der sie an die gezeigten Personen herantritt und die eigentliche Schönheit des Individuums in den Fokus nimmt. Es ist, als würde der Düsseldorfer, der viel beschworene Mann auf der Straße, im nächsten Moment hinter sich greifen und sich die Buxe über die Fott ziehen.

Sandra Labs kennt die Menschen und schaut ihnen dorthin, wo ihr wahres Wesen liegt. Wir sind gespannt, was wir in Zukunft von der Fotografin und Bildhauerin hören werden.

Sonntag, 7. April 2013

weltAusstellung: Lichtzelle mit Kontollkino im reinraum e.V. Düsseldorf

Fotos von Christian Ahlborn


In einer öffentlichen Herrentoilette erwartet man so einiges, eine Wanderung durch die Dunkelheit, einzig geleitet durch filigrane Lichtbänder, die sich in Schwüngen und Wirbeln durch den unterirdischen Raum winden, vermutet man wohl nicht. Die Gruppe weltAusstellung (Link) lud nun zu diesem ganz besonderen Erlebnis in den düsseldorfer reinraum, eine ehemalige öffentliche Toilettenanlage unter dem Jahnplatz und sorgte damit beim Publikum gleichermaßen für Verwunderung und Überraschung. Bevor man den hinter einem Vorhang verborgenen Hauptraum betrat, bekam man zunächst entweder eine handelsübliche Schweißerbrille ausgehändigt oder ein modifiziertes Spezialmodell, Hauptsache, die Gläser waren möglichst dunkel. Dan begab man sich in einen scheinbar absolut dunklen Raum und verirrte sich alsbald in einem Labyrinth aus strahlenden Lichtbändern. Untermalt von knisternden Sounds hatte die gesamte Situation etwas Geheimnisvolles, Märchenhaftes, war man doch, auch durch das Unterirdische, ganz von der Außenwelt abgeschlossen. 


Um so größer war die Überraschung, die man, getrieben von einer gewissen Neugier, beim Absetzen der dunklen Brille erlebte: alles war hell und klar und sachlich, von der Decke aus wurde man durch eine Kamera überwacht, die die Bilder zur Beobachtungsstation in den Nebenraum leitete und der geflieste Raum verstärkte das sich nun breit machende Gefühl zudem: man war Teil eines Experiments geworden. 



Um das, was man man glaubte zu sehen, sichtbar zu machen, habe ich eines meiner Fotos nachbearbeitet. Alle anderen Fotos stammen von Christian Ahlborn, der seit Jahren die Aktionen und Installationen der Gruppe weltAusstellung dokumentiert. Um hier nicht gleich alles zu verraten, geht es erst nach dem Umblättern mit der nackten Realität weiter.