Nachdem Mies van der Rohe für die beiden krefelder Seidenfabrikanten Esters und Lange jeweils eine Villa gebaut hatte (Link), bekam er im jahr 1931 zusätzlich den Auftrag, für deren Weberei, den Vereinigten Seidenwerken AG, kurz Verseidag, ein Produktions- und Verwaltungsgebäude zu entwerfen. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Veseidag-Werk stark zerstört und in den Siebzigerjahren stark umgebaut. Nach der Ernennung zum Denkmal im Jahr 1999 konnten die Gebäude schließlich in den ursprünglichen Zustand zurückversetzt werden.
Vor kurzem machte ich mich an einem sehr windigen Tag mit dem Fahrrad auf den Weg, um mir die Weberei-Anlage mal anzuschauen. Tatsächlich befinden sich die Verseidag auch heute noch in den Gebäuden, d.h. ein Großteil der Firma liegt gegenüber auf der anderen Seite des Girmesgarth. Um den restaurierten Kern der Anlage herum befinden sich diverse weitere Fabrikationshallen, die mittlerweile allerdings leer stehen. Es schien, als seien die Hallen erst kürzlich verlassen worden, hing doch noch eine Fahne der letzten Fußball-WM über allem. Immer wieder riß der Sturm die Wolkendecke auf und versetzte das Ensemble in gleißendes Mittagslicht, sodaß eine ganz merkwürdige Atmosphäre über Mies van der Rohes Industriebauten lag.
Für weitere Infomationen empfehle ich wie immer gerne das Baunetz:
http://www.baunetzwissen.de/objektartikel/Altbaumodernisierung_Firmengebaeude-Verseidag-in-Krefeld_69264.html