Frau Zinnbauer nahm vorsichtigen Kontakt zu den Gästen von außerhalb auf. |
Exakt fünfundvierzig Jahre nachdem der Mensch zum ersten Mal den Mond betreten hatte, wurden nun unbekannte Flugobjekte über Süditalien und Nordrhein Westfalen gesichtet. Zeitgleich wurde in Düsseldorf mit der Ausstellung „Drei Engel für Capri“ (Link) der Projektraum CAPRIBATTERIE wiedereröffnet, mit Arbeiten von Patrizia Lohmann, Petra Warrass und mir. Ob und wieweit die Ereignisse miteinander in Verbindung stehen, ist bisher ungeklärt.
Patrizia Lohmann zeigte Grafiken, Petra Warrass (Mitte) ihre Sammlung an Cover-Beauties, das Silikon-Tintenfisch-Kleid habe ich für meinen Kurzfilm "Dimmi dove vanno" entworfen und angefertigt. |
Der Projektraum CAPRIBATTERIE ging vor einigen Jahren aus der Galerie von Martin Bochynek hervor, der zusammen mit der Düsseldorfer Künstlerin Susanne Ristow einen Verein zur Förderung des Kunsttransfers zwischen Neapel und Düsseldorf gründete (Link). Die CAPRIBATTERIE wurde nun im Rahmen eines spektakulären Vierundzwanzig-Stunden-Events wiedereröffnet und zog dazu ganz passend in eine ausgesprochen stimmungsvolle Garage. In vielen Fällen ist die Garage der Ausgangsort der erfinderischen Innovation. Patrizia Lohmann verlieh der CAPRIGARAGE durch ihre filigranen Grafiken und einer damit verbundene Installation zudem das Flair eines New Yorker Lofts. Überhaupt wusste man durch die ganz besondere Atmosphäre des Abends kaum, ob man denn nun in Düsseldorf oder tatsächlich in Süditalien war. Das war vermutlich auch der Grund, weswegen eines der undefinierbaren fliegenden Objekte, die in dieser heißen Julinacht unterwegs waren, kurzerhand vom Kurs abkam und auf der CAPRIGARAGE zwischenlanden musste. Die Ausstellungsgäste wurden Zeugen geheimnisvoller Szenen, die sich auf dem Garagendach abspielten, bei denen sich der geplante Kunsttransfer offensichtlich auf drei uns nicht näher bekannte Teilnehmer aus etwas ferner gelegenen Galaxien ausweitete. Vermutlich hatte die Kollegen die Projektion meines Kurzfilms „ellipsoid episodes“ angelockt, zusammen mit der Aussicht, auch das Agentenepos „Dimmi dove vanno“ (Link) einmal wieder zu sehen.
Zum Glück hatte Jen Hel, die den Blog Dresscode: High Fashion (Link) betreibt, den Finger am Auslöser, als die Gäste von außerhalb ankamen. |
Das Weltraum-Abenteuer "ellipsoid episodes" (Link) lockte nicht nur Gäste aus Düsseldorf an. |
Petra Warrass (Link) dagegen zeigte in ihren subtilen Schwarz-Weiß-Fotografien deutsche Wohnzimmer, die sich offensichtlich, seitdem sie von Ihren Besitzern in der Nachkriegszeit in einer etwas biederen Eleganz eingerichtet wurden, nach wie vor im Originalzustand befinden. Ganz dem Action-Heldinnen-Thema entsprechend, das der Ausstellung den Namen „Drei Engel für Capri“ verliehen hatte, widmete Petra Warrass zwei weitere Arbeiten der künstlichen Schönheit von stark retouchierten Schauspielerinnen auf Fernsehzeitschriften, die sie wie eine Sammlung schöner Schmetterlinge präsentierte.
Insgesamt wurde die ganze Nacht und der gesamte folgende Tag in einer ausgesprochen surrealen Atmosphäre gefeiert, bis sich die opulente Schwüle mit ihrem Grillenzirpen und dem Sound der Musicbox am Sonntag Nachmittag in ein noch opulenteres Unwetter entlud. Spätestens ab dem Moment waren die geheimnisvollen Gäste auf dem Dach verschwunden. Die Geschichte der CAPRIBATTERIE wird jedoch definitiv weiter geschrieben.
Sobald
ich das an dem Abend entstandene Bewegtbildmaterial gesichtet und geschnitten
habe, wird es meiner Berichterstattung die entsprechende Dreidimensionalität
verleihen. Bis dahin gibt es hier erst einmal einen Blick auf mein Agenten-Epos, das in der Nacht einmal wieder aufgeführt wurde: