MODE KUNST ARCHITEKTUR

Dieser Blog ist dem Material gewidmet, der Konstruktion, der Technik, der Opulenz und der Schönheit, dem Spektakulären, Aufregenden, Anekdotischen, den kleinen Details und dem großen Gesamteindruck, der Bewegung, der Farbe, dem Vergangenen und der Zukunft.

Dienstag, 31. Juli 2012

Erstes Fashion Blogger Café Fleet Meet im Rahmen der The Gallery in Düsseldorf

Die düsseldorfer Modewoche, die heute zu Ende geht, war so turbulent und ereignisreich, daß ich mit der Berichterstattung kaum hinterherkomme. Somit gibt es hier zunächst einmal einen Bildbericht zu dem ungemein liebevoll organisierten Fashion Blogger Café Fleet Meet, das am Samstag Nachmittag den der Auftakt zu allen weiteren Veranstaltungen bot. Ein ausführlicher Text über das Blogger Café folgt morgen, sowie weitere spannende Geschichten rund um Glitzer, Glamour, Strass und Champagner (und wunde Füße). Die Architekturliebhaber unter den Lesern können sich ebenfalls freuen, denn auch wenn sich das gesamte Wochenende offiziell um das Thema Mode gedreht hat, so hätte es von der Qualität der Austragungsorte ganauso eine Veranstaltung der Architektenkammer sein können. Seid also gespannt.
Und wer von Euch verrät mir nun, von welchem Architekturbüro das Gebäude stammt, in dem The Gallery stattfand? Ihr wisst das!

 

Nachtrag: Nachdem die Macher des Online Modemagazin Styleranking (Link) in Kooperation mit Spiegeleule nun schon diverse Male im Rahmen der Fashion Week Berlin mit ihrem Fashion Blogger Café modebegeisterten Mädchen und Jungs ein Forum gegeben haben, fand das beliebte Treffen nun erstmals in Düsseldorf statt, und zwar als Bestandteil der Ordermesse The Gallery, die in dieser Saison ebenfalls ihre Premiere am Rhein feierte. Im Innenhof des ehemaligen amerikanischen Konsulats wurde man unter weißen Sonnenschirmen mit Aperol und Muffins verköstigt und es herrschte eine wunderbar ausgelassene Atmosphäre. Die strengen Linen des Gebäudes von Skidmore, Owings and Merril aus dem Jahr 1953 umrahmten wunderbar die ausgestellten Textilien und sorgten für ein absolut cooles Ambiente im International Style. Was mich ganz besonders begeistere, das waren die vielen schönen Details, für die die Organisatoren gesorgt hatten, von der Etagère voller besonders hübscher kleinen Törtchen über die Jetset-Fotowand bis hin zu all den Überrschungen, die sich in dem scheinbar bodenlosen Blogger-Beutel befanden, den man am Ende ausgehändigt bekam.      „I run the blog everybody is talking about“ kann man auf der Tasche lesen, und das trifft ja wohl auf jeden von uns Besuchern und Besucherinnen zu.

Sonntag, 29. Juli 2012

ellipsoid episodes: Fransenmann wird beim New Faces Award gesichtet!

Offensichtlich hat sich die Besatzung aus meinem Ufo-Video "ellipsoid episodes" mittlerweile selbstständig gemacht. Es wird langsam sehr mysteriös. Gestern Abend wurde der Fransenmann aus "ellipsoid episodes" sogar auf der Verleihung des New Faces Award in Düsseldorf gesichtet. Mehr zum großen Galaabend, den Gästen und den Gewinnern des Burda-Preises gibt es in Kürze auf dieser Seite.

Samstag, 28. Juli 2012

ellipsoid episodes: Die Kostüme - Teil 3, Der Raumanzug


Zu bestimmten Begriffen haben wir stets ganz typische Bilder vor unserem geistigen Auge. Da gibt es beispielsweise DEN Geheimagenten, DEN Piloten, DIE Stewardess etc. Geprägt werden diese Vorstellungen wiederum durch Figuren aus Filmen und Büchern, die wir von klein auf kennen und denen wir in abgewandelter Form immer wieder begegnen. So wie das Futuro, in dem ich die „ellipsoid episodes“ gedreht habe (Link) schlichtweg DAS Bild des idealen Ufos darstellt, so sollten auch die Kostüme für den Film etwas Zeichenhaftes haben.


Mit meinen Kostümen will ich den Figuren einerseits eine eigene Persönlichkeit geben, ihnen aber aber auch etwas Allgemeingültiges verleihen. Ich will mit Klischees arbeiten ohne in Klischees abzurutschen. Somit soll mein hellblauer Raumanzug in seiner strengen Form stellvertretend für alle Weltraumhelden vergangener und kommender Lichtjahre stehen.

Donnerstag, 26. Juli 2012

ellipsoid episodes: Die Kostüme - Teil 2, Die Weltraummechanikerin

Sandra Labs als Mechanikerin in "ellipsoid episodes"
Die dramatische Entstehungsgeschichte des zweiten Kleides für „ellipsoid episodes“ habe ich bereits vor einigen Monaten geschildert (Link), und auch, wie ich mit meiner ehemals adretten Uniform nach zehn Jahren auf der Raumstation auf meinem Heimatplaneten einfach in Vergessenheit geraten bin. In der Zwischenzeit hat das Kleid natürlich weitere aufregende Abenteuer erlebt und war im Januar beispielsweise mit in Berlin auf der Fashion Week. Zu diesem Zweck wurde es zudem durch eine große gepolsterte Werkzeugtasche ergänzt (Link).

Sommer 2011, erste Tests in der Entwurfsabteilung
In "ellipsoid episodes" erscheint die Weltraummechanikerin nun erneut und wird im Betriebsraum der Rotationsellipse wiedergefunden, wo sie bei der letzten Wartung vergessen wurde und in einen Tiefen Schlaf gefallen ist, weich gebettet auf ihre Werkzeugtasche.

Beim Entwurf des Kleides habe ich eine Seitennaht vermieden und stattdessen den Stoff in zahllosen Falten um den Körper drapiert. Und eines habe ich dabei gelernt: man muß immer darauf achten, die Einzelteile des Probeschnitts mit dem richtigen Flugkörper zu markieren, sonst gibt es ein heilloses Durcheinender in der interstellaren Entwurfsabteilung.

Dienstag, 24. Juli 2012

ellipsoid episodes: Die Kostüme - Teil 1

August 2010 - Der erste Kontakt
Es ist tatsächlich schon beinahe zwei Jahre her, daß ich das Futuro, in dem ich mein Video  „ellipsoid episodes“ gedreht habe, zum ersten mal betreten und seitdem (zumindest in meiner Phantasie) nur selten verlassen habe.


Hin und wieder kommt es vor, daß ich ein Gebäude entdecke, es mir genau anschaue und es mir dann nicht mehr aus dem Sinn geht. Wie ein Filter liegen die Bilder des jeweiligen Hauses über meinem Blick auf die Realität und alles wird damit verglichen. Die Formen werden vor meinem geistigen Auge auseinandergenommen, gedreht und gewendet, verschoben und wieder zusammengestzt. In meiner Phantasie laufe ich in dem Gebäude hin und her, treppauf, treppab, schaue mir dort die Farben und Materialien genau an, immer wieder, bis sich nach einer Weile Ideen für ein Kleidungsstück einstellen. Dann sehe ich mich mit dem Kleidungsstück vor Ort, hin und herlaufend, die Materialien und Formen begutachtend, treppauf, treppab, und das Bild vervollständigt sich mit der Zeit immer mehr. Bisweilen kann das zu einem Videodreh führen, Ausgangspunkt jedoch ist immer die Begeisterung für ein Gebäude. (Wordsworth winkt mir mit einem Strauß Osterglocken zu und murmelt etwas von der „recollection in tranquility“.)

 
Da ich nach meiner ersten Begegnung mit dem Ellipsoid nicht sofort die Möglichkeit und die Zeit hatte, einen Film zu drehen, sich die die Kostüme aber schon etwickelten, sind einige der Kleider bereits diverse Male auf meinem Blog erschienen. Ich weiß noch, wie ich hier (Link) begeistert ausgerufen habe: „Mein nächster Entwurf soll ein Dralon-Kleid sein!“ Die Formen und Farben des „Dralonkleides“ resultieren direkt aus dem Augustnachmittag, an dem ich mich in das damals noch voll ausgestattete Futuro gesetzt und mich dort sofort zu Hause gefühlt habe.

 

Jedes der Kostüme bzw. Kleider, das ich für „ellipsoid episodes“ entworfen habe, hat seine eigene Geschichte, die ich Euch in den nächsten Tagen erzählen werde. Das sogenannte „Dralon-Kleid“ war das erste in der Reihe, das zusätzlich durch eine UFO-Tasche ergänzt wurde, da die Dralon-Actionheldin nur selten ohne ihr technisches Equipment im Einsatz ist.

Zu dem Kleid selbst muß ich sagen, daß es meinem Prinzip entspricht, daß dekorative Elemete nur erlaubt sind, wenn sie Teil der Konstruktion sind. Somit sind die orangefarbenen Streifen nicht auf das Kleid aufgenäht, sondern sind elementarere Bestandtteil des Schnittmusters und ersetzen beispielsweise die Teilungsnähte auf der Vorderseite des Kleides. 

Dienstag, 17. Juli 2012

ellipsoid episodes - Ein Video von Julia Zinnbauer


Nachdem mein eigentlicher Abschluß an der Kunstakademie Düsseldorf bereits ein paar Jahre zurück liegt und ich in der Zwischenzeit Einblicke in ganz unterschiedliche berufliche Paralleluniversen haben durfte, beschloß ich vor einiger Zeit, zusätzlich zu meinem Staatsexamen noch den Akademiebrief zu erwerben. Ich könnte behaupten, daß ich meinen Kurzfilm „ellipsoid episodes“ anlässlich meiner Prüfung für den Akademiebrief gedreht habe, wer aber einmal in einem Futuro (Link) gesessen hat, der wird mir glauben, daß ich nach meiner Begegnung mit einem Exemplar dieses Fiberglas-Ellipsoids gar keine andere Wahl hatte, als ein Video zu drehen. Die Form des Gebäudes, die Atmosphäre, das Sonnenlicht, das durch die elliptischen Fenster ins Innere der Kapsel fiel, das viele Orange das mich dort umgab, alles plädierte dafür, einen Schwung Kleider zu entwerfen und mir Gedanken über eine Geschichte zu machen.


„ellipsoid episodes“ ist, wie es der Titel schon verrät, ein Episodenfilm, wobei die Ellipse hier nicht nur für das Ufogebäude steht, sondern auch als Stilmittel eingesetzt wird. Durch Sprünge in der Handlung wird nicht die ganze Geschichte erzählt, der Betrachter kann den Handlungsverlauf aber dennoch nachvollziehen. Ging es in meinem letzten Video „Dimmi dove vanno“ (Link) um typische Bilder aus Agentenfilmen, so nimmt „ellipsoid episodes“ den Betrachter zusammen mit der Protagonistin mit auf eine Reise in den Weltraum voller Anspielungen auf alte Science-Fiction-Filme. Die Basis beider Filme ist meine Auseinandersetzung mit der Architektur der Nachkriegsmoderne, die einen großen Einfluß darauf hat, wie ich Kleider und Kostüme entwerfe.


In „ellipsoid episodes“ geht es um Schwerelosigkeit, Teleportation, technische Pannan, coole Outfits, wilde Tanzszenen, um das Abgeholtwerden aus der Realität und um den Flug in andere Dimensionen. Die Frage, ob die Weltraumabenteuer der Protagonistin nur ein Traum sind, wird am Ende jedoch ganz konkret beantwortet. Denn darum geht es mir immer: der Realität etwas Phantastisches abzugewinnen.

Wie ich in die glückliche Situation gekommen bin, in einem Futuro filmen zu dürfen, werde ich Euch demnächst berichten. Die gesamte Geschichte rund um gerade dieses Exemplar von Matti Suuronens Futuro, von denen angeblich weltweit nur 16 Stück existieren, sprengt nämlich alle Dimensionen und ist auch noch lange nicht zu Ende.

Nachtrag: Nachdem ich im Rahmen des Werkstipendiums des onomato-Künstlervereins Düsselddorf die Möglichkeit hatte, mich intensiv mit Final Cut X auseinanderzusetzen, habe ich im Januar 2014 eine zweite Version von meines Kurzfilms geschnitten und sie "ellipsoid episodes reversed" genannt. Das Weltraumabenteuer wird dabei in einer etwas beschleunigteren Form noch einmal nacherzählt

Freitag, 6. Juli 2012

ellipsoid episodes: Transmission meines Videos in der Kunstakademie Düsseldorf

 
 
 
 
 

Ein Film von Julia Zinnbauer
Kamera, Schnitt, Kostüme, Regie: Julia Zinnbauer
Mit Sandra Labs, Patrizia Lohmann, Stefanie Pürschler, Axel Schrooten und Julia Zinnbauer
Düsseldorf 2012

Mittwoch, 4. Juli 2012

ellipsoid episodes


Wie angekündigt, habe ich das mir in den letzten Wochen aus der Raumstation zugesandte Material nun ausgwertet, sortiert und zu einem Video zusammengestzt, das gesten fristgerecht in der Kunstakademie Düsseldorf auf Sendung gegangen ist:

ellipsoid episodes

Die Transmission war erfolgreich und sobald ich wieder bei Kräften bin, gibt es hier die ganze Geschichte, von der Idee über die Hintergründe und die Entstehung meines neuen Videos, bis hin zu dem Video selbst. Und natürlich werden auch die Kostüme die ich für das Video entworfen habe en détail unter das Elektronenmikroskop gelegt.

Wenn Ihr heute Abend zum Himmel aufschaut und ein Leuchten seht, dann sind wir es, die Euch aus der Rotationsellipse zuwinken. Seid bereit.