MODE KUNST ARCHITEKTUR

Dieser Blog ist dem Material gewidmet, der Konstruktion, der Technik, der Opulenz und der Schönheit, dem Spektakulären, Aufregenden, Anekdotischen, den kleinen Details und dem großen Gesamteindruck, der Bewegung, der Farbe, dem Vergangenen und der Zukunft.

Samstag, 30. Juni 2012

Rolf Gutbrod: Hahn-Hochhaus, Stuttgart 1958-63

Ende der Fünfzigerjahre entwarf Rolf Gutbrod zwei Bürogebäude, die ihre Verwandschft durch diverse Elemente wie beispielsweise die Fassadengestaltung nicht von der Hand weisen können. Grundriß und Silhouette der Bauten sind jedoch ganz unterschiedlich. Das eine, ein schmales, hoch aufragendes, filigran wirkendes Verwaltungsgebäude, entstand als weitere Auftragsarbeit für die Firma VW Hahn in Stuttgart, für die Gutbrod wie bereits erwähnt immer wieder Entwürfe für Geschäftsfilialen, Werkstätten und Wohnhäuder lieferte (Entwurf 1958/59, Ausführung 1960-63) (Link). Das andere, das IBM Haus (Link), das sich in Berlin unweit der Kunstakademie am Ernst-Reuter-Platz befindet, besteht in einem quer liegenden Kubus mit einem für Gutbrods Entwürfe typischen Knick nach innen in der der Straße zugewandten Schmalseite (Entwurf 1959, Ausführung bis 1963). Beide Bürogebäude können als direkte Vorläufer des Dorlandhauses gesehen werden (Link), das sich von ihnen einerseits durch eine  strengere Fassadengestaltung unterscheidet, andereseits jedoch das Motiv der sich dem Erdgeschoß seitlich ausgelagerten Pavillons wieder aufgreift. Vom Gebäude der Architekturfakultät der Universität Stuttgart aus sieht man, wie sich um den Fuß des Hahn-Hochhauses diverse Pavillions gruppieren, die ursprünglich dem Auftraggeber als Ausstellungsfläche für seine VW-Niederlassung dienten. Was zudem bei Gutbrods stuttgarter Variante ungemein phantasievoll ist, das ist der Glaskasten, der der wie die Kanzel eines Luftschiffs über dem Eingang hängt und ursprünglich eine Bar beherrbergt haben soll. 


Mittwoch, 27. Juni 2012

Polygon/Cryogen: Aktuelles aus der Rotationsellipse


Die Nachrichten, die ich seit einiger Zeit aus dem Inneren der Rotationsellipse empfange, die nun schon seit Wochen im All unterwegs ist, werden zunehmend klarer und auch mit der Auswertung des mir per Funkbild zugesandten Videomaterials komme ich voran. Das Polygon ist offensichtlich auch in anderen Galaxien zu Hause. Ob es sich bei dem Fund, den die Besatzung im Schiffsboden gemacht hat, um eine blinde Passagierin handelt, um eine bei der letzten Wartung im Betriebsraum vergessene Mechanikerin oder ob sogar Cryogen im Spiel war, konnte bisher nicht geklärt werden. Am 3. Juli wissen wir mehr (Link).

Samstag, 23. Juni 2012

Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf: Hörsaal 2E


Neulich war ich seit Jahren mal wieder in der Heinrich Heine Universität Düsseldorf unterwegs und habe dabei eine erstaunliche Entdeckung gemacht. Seit mir die Parallelen zwischen den Flughäfen Tegel und Köln-Bonn klar geworden sind und ich mir das Rank-Xerox-Gebäude von HPP in Düsseldorf Lörick angeschaut habe, fallen mir immer mehr Gebäude mit fünf-, sechs- oder achteckigem Grundriß auf, die aus den späten Sechziger- und frühen Siebzigerjahren stammen. Im Gebäude 22.21 der HHU fand ich nun den vergleichsweise kleinen Hörsaal 2E. Mit achteckigem Grundriß und einer spektakulären Holzausstattung in Gelb und Braun setzt er diese Serie wunderbar fort und bietet dank seinem geringen Ausmaß und einer sehr kompakten Form ein besonders schönes Beispiel.

Mittwoch, 20. Juni 2012

Aktuelle Transmission aus der Rotationsellipse


Der Juli nähert sich mit Macht und ich bin nach wie vor dabei, die mir aus der rotierenden Ellipse zugesandten Videodateien zu sichten und zu ordnen. Am letzten Sonntag war die Crew offensichtlich wieder unterwegs, denn auf meinem Funkbildempfänger befand sich am Montagmorgen kurz vor Sonnenaufgang plötzlich weiteres verschlüsseltes Datenmaterial. Eine Ortung der Kapsel konnte noch nicht durchgeführt werden und auch die Geschehnisse innerhalb des Expeditionsschiffs sind mir nach wie vor schleierhaft. Sobald ich neue Erkenntnisse bezüglich des scheinbar fehlerhaften künstlichen Gravitationsfeldes innerhalb der Ellipse habe, das wohl zu Störungen bei der Teleportation führt, werde ich das umgehend auf dieser Plattform melden. Spätestens Anfang Juli wissen wir alle mehr.
Besteht etwa ein gewisser Zusammenhang zu diesem Material hier: Link?

Mittwoch, 13. Juni 2012

A new transmission from space - Be prepared for July 2012



Hier (Link) und da (Link) habe ich vor einiger Zeit angedeutet, daß demnächst wieder einige Abenteuer im All anstehen. Am letzten Wochenende war das Team nun tatsächlich irgendwo da draußen, was sich jedoch genau zugetragen hat und in welche Galaxien und Universen die Besatzung der rotierenden Ellipse vorgedrungen ist, das erfahrt Ihr erst Anfang Juli. Bis dahin werde ich das mir per Funkbild zugesandte Dokumentationsmaterial der Expedition gesichtet und ausgewertet haben.

Montag, 4. Juni 2012

Je ne dis pas où, 2009


Foto: der Selbstauslöser
In einer absolut geheimen Geheimaktion entstand vor einigen Jahren ein merkwürdig fragmentarisches Video mit dem Titel „Je ne dis pas où“, und ich kann unter keinen Umständen verraten, wo es gedreht wurde. Die gesamte Situation zwang mich jedoch zu der Aktion und ich hatte definitiv keine Wahl. 
(Eine etwas bessere Auflösung des Videos gibt es bei Vimeo (Link).) 


Folgendes trug sich zu:
Kurz nach Neujahr 2009 fand der erste Teil des Feldstärke-International-Austauschs statt, der die teilnehmenden Studenten aus den Bereichen Musik, Tanz, Kunst, Fotografie etc. ins eisig winterlich Paris führte. Als Hauptquartier diente ihnen das CentQuatre, das Gebäude des ehemaligen städtischen Bestattungsunternehemens im 19. Arrondissement, das in ein Kulturzentrum umgewandelt worden war. Ich hatte einen Architekturführer dabei, dem ich entnahm, daß sich nicht weit von unseren Bestattungshallen das Gebäude eines von mir sehr bewunderten brasilianischen Architekten befand.

Foto: Daniel Hofer, Outfits: Scissorella; mit Polina Grimberg (links) und Mai Ishiwata
Wir waren in Gruppen aufgeteilt worden und ich konnte meine drei Kollegen glücklicherweise davon überzeugen, daß wir das Gebäude dringend aufsuchen müssen. Vor Ort ging alles sehr schnell. Ich erinnere mich noch genau daran, wie wir in die unterirdische geheime Welt der Organisation eindrangen, die das Gebäude zum Hauptsitz hatte, und uns wunderten, daß uns über Stunden hinweg niemand nach unseren Absichten fragte. Schnell stand fest: es muß gedreht werden. Ich weiß noch, wie ich durch eine der Schiebetüren in den stockdunklen Versammsungssaal trat und einfach das Licht anschaltete. Plötzlich flackerten die Tausenden von Schuppen der Kuppel über mir auf und fingen an zu strahlen. Verblüffenderweise passten die grünen und silbernen Streifen des Kleides (Link zum Druckstock), das ich noch in der Nacht vor meiner Abreise fluchend fertig genäht hatte, perfekt zum gesamten Interieur, und auch meine Mitsteriterinnen wurden adäquat von mir ausgestattet. Hier gingen Zufall und Intuition Hand in Hand.

Foto: wieder der Selbstauslöser
Foto: Daniel Hofer