MODE KUNST ARCHITEKTUR

Dieser Blog ist dem Material gewidmet, der Konstruktion, der Technik, der Opulenz und der Schönheit, dem Spektakulären, Aufregenden, Anekdotischen, den kleinen Details und dem großen Gesamteindruck, der Bewegung, der Farbe, dem Vergangenen und der Zukunft.

Montag, 7. Mai 2012

Julian F. M. Stoeckel: Talentshows ja, aber nur als Jurymitglied

Foto: Agentur Stoeckel, Berlin
Die bunte TV-Welt überschüttet den Konsumenten seit Jahren mit Castingshows, Miss-Wahlen und Talentwettbewerben und zahllose Showschreiber bemühen sich um immer neue Variatonen des eigentlich sehr alten Wettkampfthemas. Beinahe froh kann sich derjenige schätzen, dessen Fernsehempfang sich mit der Analogabschaltung in den Orbit verflüchtigt hat.


Nachdem es in den 90erjahren noch einen bitteren Beigeschmack hatte, Kinder in Erwachsenenoutfits Evergreens schmettern zu lassen, so ist es heute wieder en vogue und ein probates Mittel, den nicht enden wollenden Zirkus am Laufen zu halten. Die Grenzen zwischen den gleichförmigen Shows verschwimmen und der einstige Rundfunkempfänger verbringt seine Zeit mittlerweile lieber mit seinen echten Freunden bei Facebook.

Kritik an diesem fragwürdigen System übt auch der berliner Schauspieler und Designer Julian F.M. Stoeckel, der kürzlich um eine Teilnahme an einer Sendung namens „Supertalent“ gebeten wurde, wie wir hier berichtet haben: Link

Dabei fragt man sich, warum die die Macher dieses Formats für ihre Talentshow bereits arrivierte Schauspieler engagieren und somit den Wettbewerbsgedanken schon im Voraus ad absurdum führen. Man wundert sich auch, warum Stoeckel als Schauspieler und Designer ausgerechnet mit einem Chançon auf den Lippen ins Rampenlicht treten und damit offensichtlich eher vorgeführt als gefördert werden soll. Warum nicht ein Theaterstück oder eine Fashionshow? Beides würde nicht in das Konzept der Show passen, aber man fragte ihn dennoch.

Herr Stoeckel jedoch erkennt die Zeichen der Zeit und dreht den Spieß um: wie wir gerade erfahren haben, will er nun selbst einen Platz an der Juroren-Tafel einnehmen. Das, Herr Stoeckel, wünschen wir uns alle sehr! Herr Stoeckel kann vielleicht keine Chançons interpretieren, jedoch kann er dem Privatfernsehen genau das geben, was es am dringendsten benötigt: Esprit, Charme, Eloquenz und Individualität.

Wie es weitergeht, erfahren Sie hier, und bis dahin wünschen wir Julian F. M. Stoeckel gutes Gelingen!