MODE KUNST ARCHITEKTUR

Dieser Blog ist dem Material gewidmet, der Konstruktion, der Technik, der Opulenz und der Schönheit, dem Spektakulären, Aufregenden, Anekdotischen, den kleinen Details und dem großen Gesamteindruck, der Bewegung, der Farbe, dem Vergangenen und der Zukunft.

Freitag, 29. April 2011

Ruhr Universität Bochum

Wer mal wieder einen Ausflug in die Zukunft machen will und auf Städte wie Brasilia und Chandigarh steht, die die fernab von allem ins Nichts gebaut wurden, dem empfehle ich dringend, der Universität Bochum einen Besuch abzustatten. Anlegestellen für Luftschiffe und Landeplätze für Helikopter sind reichlich vorhanden, getreu dem Motto "Straßen? Wo wir hinfahren brauchen wir keine Straßen."

Der Gebäudekomplex stammt aus dem Hause Hentrich, Petschnigg und Partner, dem düsseldorfer Traditionsunternehmen von dem ich kürzlich berichtet habe, und wurde im Jahr 1965 eroffnet, fünf Jahre nach der Fertigstellung des Dreischeibenhauses in Düsseldorf durch die gleichen Architekten.

Was mich bei meinem Besuch sehr fasziniert hat, das war die Tatsache, wie sehr die einzelnen Baukörper ineinander und übereinander verschachtelt sind, sich in unzähligen Ebenen über den steilen Hang gruppieren und so immer wieder neue Aussichten bieten. Der Werkstoff Beton kommt in großen Flächen wunderbar zur Geltung und wird im Innenraum von phantastisch minimalistischen Neonröhren beleuchtet.

Samstag, 16. April 2011

Lightbox: Eröffnung mit Karl Lagerfeld

Am Abend des 14. 4. erschien Lagerfeld zusammen mit Muse Baptiste und Frau Ferres zur feierlichen Eröffnung des Pavillons, nachdem bereits Frau Henkel, Frau Padberg und Herr Elbers den schwarzen Teppich beschritten hatten.

Mittwoch, 13. April 2011

Schwarzkopf Lightbox by Karl Lagerfeld

Am unteren Ende der Königsallee befindet sich zur Zeit ein Pavillon, der inmitten von Baustellen und schwerem Gerät Einblicke in die großangelegte Planung des Kö-Bogens bieten soll und eher an einen Baucontainer erinnert. Am oberen Ende der Allee herrscht dagegen pure Eleganz. Mit der Lightbox begegnen wir am Graf-Adolf-Platz einem temporären Bauwerk, das dem Begriff Pavillon alle Ehre macht. Anlässlich des Eurovision Songcontests, der im Mai in Düsseldorf stattfindet und dessen Hauptsponsor und Beautypartner die Firma Schwarzkopf ist, wurde das Gebäude nach einem Entwurf von Karl Lagerfeld in kürzester Zeit errichtet. Als Ausgangspunkt für die Silhouetten, die Lagerfeld für die von 360 Leuchtstoffröhren beleuchteten Außenhaut entworfen hat, diente ihm das Firmenemblem von Schwarzkopf, das sich nun u.a. in der Gesellschaft von Lagerfelds Muse Baptiste und dem Profil des Meisters selbst präsentiert. Der Pavillon dient Schwarzkopf als Concept Store, beinhaltet einen Hair Salon und soll darüber hinaus Raum für Aktionen wie Parties und Styling Nights bieten.

Realisiert wurde Lagerfelds Idee von den HPP Architekten Düsseldorf und man sieht dem Kubus seine kurze Bauzeit nicht an. Mit seiner wunderbar strengen und transparenten Konstruktion aus schwarzen Stahlträgern und großen Glasflächen fügt er sich elegant in das Stadtbild ein und es ist ein genialer Griff, die Lichtbänder, die sich schon seit einigen Jahren auf dem Gelände befinden, in das Konzept der Lightbox mit einzubeziehen. Ab diesem Samstag, dem 16. April, ist der Schwarzkopf Store für die Öffentlichkeit zugänglich und wird noch bis zum Eurovision Songcontest am 14. Mai bestehen.

Ich wünsche der Lightbox, daß sie noch an vielen Orten der Welt zum Einsatz kommt und sich der Begriff „temporär“ noch auf eine lange Zeitspanne bezieht.


Der Architekt Wolfgang Miazgowski


Mittwoch, 30. März 2011

Freifrau von Kö: Glamour-Führung durch die Landesbaugrube Düsseldorf

"Wimpern runter und durch, in fünf Jahren ist hier alles wieder schön." So tröstet sich düsseldorfs einzig wahre Milionärsgattin, die Freifrau von Kö, über den momentanen Zustand unserer Stadt hinweg. "Das Gesicht einer Milionärsgattin und das unserer Stadt haben so viel gemeinsam, beide sind eine ewige Baustelle." Mit Bonmots dieser Art und unglaublich viel Wissen über Düsseldorf wie es einmal war, und auch, wie es irgendwann einmal aussehen soll, führt die Charity-Lady durch die Landesbaugrube. Tatsächlich hätte sie es wirklich nicht nötig, sich auf diese Weise ein Zubrot zu verdienen, doch sie liebt den Flair unserer Metropole am Rhein zu sehr, als daß sie uns nicht an Ihrem Insiderwissen über den Jetset und die Grandes Dames Düsseldorfs teilhaben lassen würde.

Am letzten Samstag hatte ich das große Vergnügen, an der freifraulichen Premierenführung teilzunehmen und bereits am 2. April lädt das Theatermuseum Düsseldorf zum nächsten Event. Nach einem Kö-Chandon wird auch dann wieder der Büste der Louise Dumont
in direkter Nähe des Museums ein Besuch abgestattet, die zur Zeit das gesamte Geschehen rund um den Hofgarten über einen Bauzaun hinweg beobachtet, umringt von zahllosen goldenen Osterglocken. Weitere Hotspots sind natürlich der Breidenbacher Hof, die Baustelle rund um den Tausenfüßler (s. Abb. unten mit dem ehemaligen Thyssen-Hochhaus) und nicht zuletzt die Königsallee, das eigentliche Regierungsviertel der Freifrau, die mit Seitenhieben auf das dortige Publikum nicht spart.

Der nächste Samstag soll wunderbar sommerlich werden, 25 Grad im Schatten, das Gold wird funkeln und die Kristalle glitzern, also auf zum Champagner mit der Freifrau! Man melde sich bitte hier an und folge dem goldenen Bauhelm:
http://freifrau49211.wordpress.com/
Das letzte Bild zeigt sehr gut, warum auch eine Dame von Welt funktional denken und in der Altstadt unbedingt auf flaches Schuhwerk nicht verzichten sollte.

Sonntag, 27. März 2011

Zum 125. Geburtstag von Ludwig Mies van der Rohe

Der 125. Geburtstag von Ludwig Mies van der Rohe muß hier natürlich unbedingt Erwähnung finden. Bei dem zur Zeit vorherrschenden strahlenden Frühlingswetter ist dafür gesorgt, daß zumindest seine Gebäude im Rheinland dem Anlaß entsprechend in ein adäquates Licht gesetzt werden.
Unbedingt lesenswert ist in diesem Zusammenhang die Sonderausgabe der Baunetzwoche (Link), die das Thema ganz streng und seriös angeht, je weiter man das Magazin allerdings durchblättert, desto lustiger wird es, bis hin zu einer Geburtstagstorte in Form von Mies' berühmter Liege in Lebensgröße. Bei Sitzmöbeln sei also aufgepasst!

Mittwoch, 23. März 2011

Neues von Eric Alexander



Fotos: Eric Alexander
Model: Christine
Jacke und Hose: Scissorella

Samstag, 19. Februar 2011

Mies van der Rohe: Inbetriebnahme der Hebefenster in Haus Lange, Krefeld


 
Zur gleichen Zeit, in der Mies van der Rohe am Barcelona Pavillon arbeitete, entwarf er für zwei Seidenfabrikanten aus Krefeld die beiden Stadtvillen Haus Esters und Haus Lange. Abgesehen von der Tatsache, daß es sich hierbei sowieso um Ikonene des modernen Bauens der Zwanzigerjahre handelt, war ich überrascht zu erfahren, daß nicht nur Form und Bauweise der Villen absolut zukunftsweisend waren, sondern daß sich zusätzlich die Scheiben der nach Süden ausgerichteten Fenster von Haus Lange im Boden versenken ließen um den oft beschworenen Übergang zwischen Innen- und Außenraum zu schaffen. (Wir erinnern uns an dieser Stelle beispielsweise an Richard Neutra, der im Wohnzimmer von Haus Pescher in Wuppertal einen hellen Teppichboden verlegen ließ, um eine Verbindung zu den Steinplatten der Terrasse zu schaffen.) In den Bombennächten des Zweiten Weltkriegs jedoch diente die Technik dazu, möglichst schnell die Fenster von Haus Lange zu versenken um sie vor den hohen Druckwellen zu schützen. Seit 1944 lag allerdings die gesamte Anlage brach und wurde erst kürzlich auf Initiative der Krefelder Baudenkmal Stiftung hin restauriert.
 
Wie vom Geheimdienst gejagt und voller Vorfreude raste ich gestern also mit meinem Fahrrad in richtung Krefeld und quer durch die Metropole der Seidenweberei, um rechtzeitig zur großen Inbetriebhahme der Hebefenster zu kommen. Tatsächlich bewegten sich die großen Fenster so leise und elegant, daß ich zunächst garnicht bemerkte, wie sie nacheinander nach unten gefahren wurden. Dipl. Ing. Klaus Reymann erklärte stolz die Maschinerie, erläuterte, daß der Backstein eine Reminiszenz an den Niederrhein sei und ihm war deutlich die Begeisterung für die Öffnung des Raumes nach außen anzusehen. Die Museumsleute von Haus Lange waren durchaus überrascht von dem hohen Andrang und dem regen Interesse der krefelder Bevölkerung und es herrschte in Mies' Räumen eine unglaubliche Euphorie.

Eilmeldung: Heute Inbetriebnahme der Hebefenster an Haus Lange, Krefeld


Eilmeldung: Heute um 15 Uhr werden im Rahmen der Veranstaltung "More Mies" die vor kurzem wieder instand gesetzten Hebefenster an Haus Lange in Betrieb genommen! Den entsprechenden Bildbericht aus Krefeld werde ich natürlich umgehend in diesem Medium veröffentlichen.

Wer sich noch auf den Weg in die ehemalige Textil-Metropole machen will, bitte hier entlang:
http://www.kunstmuseenkrefeld.de/d/veranstaltungen/sonderveranstaltungen/index.html

(Nachtrag: Jetzt habe ich mich mit meiner Eilmeldung so beeilt, daß ich versehentlich Bilder von Haus Esters hier eingesetzt habe! Ich bitte um Nachsicht.)

Sonntag, 13. Februar 2011

Abschluss-Modenschau Design Department Düsseldorf, 12. 02.2011


Vor der Show: Katharina Walter

Heute genau vor einer Woche fand in der Tonhalle die Absolventen-Modenschau des Design Department statt, einer relativ neu gegründeten Modeschule in Düsseldorf. Vor der Show hatten wir die Gelegenheit, mit der jungen Designerin Katharina Walter zu sprechen, die eine erstaunliche Ruhe ausstrahlte und gerade ihr eigenes Kleid fertig bügelte. Katharina, die bereits ein Praktikum bei Hussein Chalayan absolviert hat, erklärte uns, daß ihre Kollektion stark von Architektur inspiriert sei und zeigte uns unter anderem ein Chiffonkleid, das sein Streifenmuster durch einen großflächigen Siebdruck erhalten hatte. Dem Druck lag das Foto einer hamburger Hausfassade aus den Sechzigerjahren zugrunde, an der unzäglige Reihen von Balkonen einen interessanten Rhytmus bildeten. Natürlich stammte das Foto ebenfalls von der Designerin selbst. Zudem Hatten die Studenten der Modeschule die Möglichkeit, bei C.Neeon diese Drucktechnik zu erlernen. Darüber hinaus erzählte uns Katharina, wie sie unterschidliche Oberflächen miteinander kombiniert, feste und weich fließende Stoffe miteinander verbindet und schließlich dem stengen Schwarz-Weiß ein leuchtendes Gelb entgegensetzt.

Dank an Eric Alexander (Link) für die Fotos der Show:

Deniz Öztuna:




Dienstag, 8. Februar 2011

Rundgang in der Kunstakademie, Supreme im Sky Office Düsseldorf


Die oft gepriesene Verbindung von Kunst und Mode am Standort Düsseldorf zeigt sich traditionell Anfang Februar, wenn zur gleichen Zeit der Rundgang in der Kunstakademie Düsseldorf und die Modemesse CPD stattfinden. Wie ich am Montag, dem 7. 2. beim Presseempfang der Supreme im Sky Office erfahren habe, zeichnet sich seit einiger Zeit allerdings eine ganz neue Entwicklung ab. Die Zahl der Showrooms, in denen die Modekollektionen zeitgleich zur CPD ausgestellt werden, wächst jählich immens, wohingegen die Ausstellungsflächen der eigentlichen Messe kontinuierlich schrumpfen. Hinzu kommen Parallellveranstaltungen wie die Trendmesse Supreme by Munic Fashion Company, die in diesem Jahr zum ersten mal im Sky Office stattfindet. In einer sehr geradlinigen Architektur und unter strahlend klarem Licht werden die gezeigten Kollektionen optimal zur Geltung gebracht, genauso wird aber auch auch für den entsprechenden Glamour gesorgt.

Und nun zu Kunst: der Rundgang der Kunstakademie Düsseldorf dauert noch bis Sonntag und ich möchte an dieser Stelle auf die wünderschönen Arbeiten von Antje Spohr hinweisen, die in den Räumen der Klasse Grünfeld zu sehen sind.

Für die Photos möchte ich mich ganz herzlich bei Eric Alexander bedanken.

Sonntag, 6. Februar 2011

Fashion Net Night Düsseldorf

Als Auftakt zur heute beginnenden Modemesse CPD fand gestern die Fashion Net Night statt, und zwar in der Halle 6 des ehemaligen Hohenzollernwerks in Düsseldorf Flingern. Bis vor einigen Jahren befand sich in der Industriehalle die Galerie Christine Hölz und ich erinnere mich immer gerne daran, wie wir während meines Bühnenbild-Studiums an der Kunstakademie in der riesigen luftigen Halle die "Zauberflöte" aufgeführt haben. Schon mit der Auswahl der Location setzt Wolfgang Hein, Geschäftsführer des Vereins Fashion Net, also ein Zeichen und bekennt sich zu der kulturellen Tradion Düsseldorfs. Denn das erklärte Ziel des vor etwa eineinhalb Jahren gegründeten Fashion Net e.V. ist es, die Stadt Düsseldorf als Modestandort international zu stärken und ein engeres Netzwerk zwischen Designern, Künstlern, Einkäufern, Modestudenten etc. zu knüpfen. Die gestrige Party sollte der Welt zeigen, daß unsere Stadt für "Art, Fashion, Glamour sowie die Fähigkeit, Feste zu feiern" steht, wie es auf der Homepage des Vereins heißt, und ich denke, daß das Ziel mehr als erreicht wurde. Nach einer Modenschau der hamburger Designerin Philippa Lindenthal erfreute das internationale Künstlerkollektiv Pictoplasma mit großflächigen Projektionen und Performances das Publikum, wobei zu Marc Ronsons Musikauswahl bis zur Erschöpfung getanzt wurde. An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei den Firmen Piper Heidsieck und Cointreau bedanken, die ebenfalls einen gewissen Beitrag zur ausgelassenen Stimmung geleistet haben.
Ein schönes Interview zu Wolfgang Heins Vision der Modestadt Düsseldorf habe ich hier gefunden: http://blog.styleranking.de/fashion-news/wolfgang-hein-will-dem-modestandort-dusseldorf-wieder-internationales-flair-einhauchen/

Modenschau von Philippa Lindenthal

Wolfgang Hein in der Frontrow bei Philippa Lindenthal

Marc Ronson am Plattenspieler

Ufo-Tasche: Scissorella

Dienstag, 1. Februar 2011

John Barry: 1933 - 2011

Während ganz Deutschland um den Filmproduzenten Bernd Eichinger trauert, ist am Sonntag, dem 30.1. der Komponist John Barry gestorben, von dem die Musik zu insgesamt elf James-Bond-Filmen stammt. Ein wichtiger Teil meiner Erziehung bestand darin, von klein auf James-Bond-Filme und Wagner-Opern anzuschauen. Vermutlich erklärt das meine Begeisterung für Dramatik und Bombast in Verbindung mit überwältigender Architektur.