In der aktuellen Ausgabe des Kunstmagazins "Die Beste Zeit" berichte ich über Kaschmir, Bergisches Wasser und wie Halstenbach Fine Clothes die New York Fashion Week erobert haben
Der Name Halstenbach ist seit dem 19. Jahrhundert untrennbar mit Wuppertals Geschichte als Textilmetropole verbunden. Ganz unabhängig von der Tradition ihrer Familie hat sich Andrea Halstenbach vor einigen Jahren mit ihrem eigenen Modelabel selbstständig gemacht und zeigt mittlerweile regelmäßig ihre exklusiven Kaschmir- und Merinostrickwaren bei der New York Fashion Week. Damit belebt sie die jahrhundertealte Familientradition neu und meistert elegant Wuppertals Anschluss an das internationale Modegeschehen.
Mit Andrea Halstenbach in ihrem Atelier |
„Das gute, klare, bergische Wasser, dem Wuppertal nicht nur seinen Namen, sondern auch seine Existenz als Textilmetropole verdankt, entspringt einige Kilometer entfernt aus insgesamt siebenunddreißig Quellen. Siebenunddreißig silbrige Fäden fließen durch kühle Wälder, dunkle Schluchten, über die Mühlräder alter Schleifkotten und durch die Turbinen großer Staumauern und verweben sich auf ihrem Weg zu einem breiten Band, das sich schließlich geruhsam durch die Wiesen von Barmen und Elberfeld zieht.
Für das legendäre Wuppertaler Kunst- und Kulturmagazin „Die Beste Zeit“ (Link) habe ich einen umfassenden Text geschrieben, der die gesamte Geschichte der Familie Halstenbach in den größeren Zusammenhang der Städte Barmen und Elberfeld einbettet. Dabei gehe ich ganz zurück zu den Quellen, aus denen sich die lange Tradition Wuppertals als Textilhauptstadt speist. Mein Bericht spannt sich vom Ursprung der Wupper bis zum Ufer des Hudson River, von den Barmer Bauern, die im Mittelalter mit dem Garnbleichen begannen, bis zur Andrea Haltenbachs Modenschau bei der New York Fashion Week im Herbst 2017.
Die Ausgabe der „Besten Zeit“ für Oktober bis Dezember 2017 ist im Skulpturenpark Waldfrieden erhältlich, im Von-der-Heydt-Museum sowie in Buchandlungen, Zeitschriftenläden und Galerien.
Den gesamten Beitrag von mir gibt es hier als pdf: Link.
Zu Halstenbach Fine Clothes geht es hier entlang: halstenbach.biz, die Fotos der aktuellen Kollektion von Halstenbach Fine Clothes stammen von Lisa Jureczko (Link)
Mit Andrea Halstenbach und der "Besten Zeit". Der Kaschmir-Cardigan, den ich trage, stammt von Halstenbach Fine Clothes; Foto: Ulrich Halstenbach |
"Im 19. Jahrhundert war das heutige Wuppertal längst für seine Bandwebereien berühmt und auch auf Wilhelm Halstenbachs ersten eigenen Webstühlen entstanden zunächst „Barmer Bänder“. Gleichzeitig experimentierte er mit Hörgeräten und Hosenträgern und machte dabei erste Erfahrungen im Bereich der Elastizität. Ursprünglich wurden elastische Bänder durch das Verweben von geschnittenen Gummistreifen und textilen Fäden hergestellt. Erst in den 30erjahren des 20. Jahrhunderts wurde das Verfahren revolutioniert, indem man Latexmilch mit Hochdruck durch Düsen presste und auf diese Weise zarte, elastische Fäden herstellte. Wilhelm Halstenbach gelang es jedoch schon in den 20erjahren, breite elatische Stoffe zu weben, was damals ebenfalls eine absolute Innovation war, konnte man bis dahin doch nur weitaus schmalere elastische Bänder herstellen. Mit der Erfindung des zukunftsweisenden Materials namens „Elastinova“ in den Jahren 1926/27 schuf die Firma Halstenbach & Co. eine kompakte, gummielastische, sogenannte Raschelware und damit den Urahn aller elastischen Tülle von heute. Seitdem gilt Halstenbach & Co. als die Wiege der deutschen Tüllindustrie. Von Barmen aus beeinflusste das Unternehmen die Elastikherstellung in der ganzen Welt."