MODE KUNST ARCHITEKTUR

Dieser Blog ist dem Material gewidmet, der Konstruktion, der Technik, der Opulenz und der Schönheit, dem Spektakulären, Aufregenden, Anekdotischen, den kleinen Details und dem großen Gesamteindruck, der Bewegung, der Farbe, dem Vergangenen und der Zukunft.

Mittwoch, 25. März 2015

Karl Lagerfeld.Modemethode. Über die Ausstellung in der Bundeskunsthalle Bonn









In einer Zeit, in der beruflicher Erfolg zunehmend mit einer immer enger werdenden Spezialisierung verbunden ist, wird das Phänomen des Universalgenies selten. Einer der wenigen, denen es gelingt, viele verschiedene Talente erfolgreich miteinander zu vereinen und dessen Spezialität geradezu die Vielseitig ist, das ist bekanntermaßen Karl Lagerfeld. Dabei ist das Element, das alle seine Tätigkeiten miteinander verbindet, das Papier. Von der Inspiration durch die Literatur und die Kunst, über das Zeichnen der Entwürfe, über das Fotografieren der Kollektionen bis hin zu deren Verbreitung in Modemagazinen – immer ist das Papier mit im Spiel. Und so trägt die Ausstellung „Karl Lagerfeld. Modemethode“, die seit dem 28. März in der Bundeskunsthalle Bonn zu sehen ist, auch den Untertitel „From Paper to Paper“.  

Samstag, 14. März 2015

Zum Tode von Frei Otto: Olympia / München



Zum Tode des Architekten Frei Otto am vergangenen Montag, dem 9. März, werfen wir noch einmal einen Blick zurück ins Jahr 1972 zur Olympiade nach München. Sowohl Günther Behnisch als auch Frei Otto hatten jahrelang mit freitragenden Dachkonstruktionen experimentiert, bevor Behnisch im Jahr 1967 zusammen mit einigen anderen Architekten den Ideenwettbewerb für das Münchner Olympiagelände gewann. Als Vorbild für Behnischs Idee eines transparenten Zeltdachs hatte Frei Ottos Entwurf des Deutschen Pavillons für die Weltausstellung 1967 in Montreal gedient. Tatsächlich war die Realisierbarkeit von Behnischs Idee für die Olympiade 1972 noch ungewiss, als er den Zuschlag bekam und so lag es nah, Frei Otto mit ins Team zu holen und das spektakulärste, größte und eleganteste Zeltdach aller Zeiten zu entwerfen. Die Transparenz, die für Behnisch auch in symbolischer Hinsicht für sein gesamtes Werk von Bedeutung war, erreichte man in München durch den Einsatz tausender von Plexiglaselementen. Im Dortmunder Westfalenpark hatte Behnisch zuvor ein Sonnensegel installiert, das als direkte Vorstudie des Olympiadachs betrachtet wird. Frei Otto hingegen hatte bereits in den Fünfzigerjahren  mit Seifenlauge und Drahtmodellen experimentiert und 1957 ein erstes Zeltdach über dem Kölner Tanzbrunnen installiert.

Beweglich Plättchen aus Metall und Plastik, die mit Kettengliedern aneinander befestigt werden und eine bewegliche Oberfläche bilden, kennt man im Bereich der Mode spätestens seit Paco Rabannes Entwürfen für den Film „Barbarella“ aus dem Jahr 1968. Und nicht umsonst stellt Hans Hollein, der sich immer wieder auf Paco Rabanne bezieht, in seiner Zeitschrift „Bau“ im gleichen Jahr das Schnittmuster einer Herrenjacke dem Schnittmusterbogen des Expo-Pavillons für Montreal gegenüber.

Freitag, 13. März 2015

NRW-Forum Düsseldorf: Peter Behrens und die Vielfalt der Gestaltung

Behrens' eigenes Haus für die Mathildenhöhe in Darmstadt, 1901.
Anlässlich des 75. Todestages von Peter Behrens wurde am 27. Februar im NRW-Forum Düsseldorf eine ausgesprochen elegant entworfene Ausstellung eröffnet. Peter Behrens, der vor allem für sein gestalterisches Gesamtkonzept für die Firma AEG und die Turbinenhalle bekannt ist, die er in diesem Zusammenhang für den Standort Berlin entworfen hat, hatte über sein gesamtes Leben hinweg ein enges Verhältnis zu Düsseldorf. Nachdem er zunächst an den Kunstakademien Düsseldorf und Karlsruhe Malerei studierte und sich erst in der Folgezeit der Architektur zuwandte bzw. sein erstes Haus für die Darmstädter Mathildenhöhe baute, kehrte Behrens im Jahr 1903 zurück, setzte sich gegen seinen Mitbewerber Wilhelm Kreis durch und war von 1903 bis 1907 als Direktor der der  Kunstgewerbeschule Düsseldorf tätig. 1907 zog Behrens schließlich nach Berlin, um sein eigenes Architekturbüro zu gründen, in dem u. a. Walther Gropius, Mies van der Rohe und der damals noch unter dem Namen Jeanneret firmierende LeCorbusier arbeiten sollten. 1912 entstanddann die Turbinenhalle für AEG, an denen Walther Gropius maßgeblich beteiligt war. Das Mannesmann-Haus, das sich direkt am Düsseldorfer Rheinufer befindet, stammt aus genau dieser Zeit. Für seine Lehrtätigkeit an der Kunstakademie kehrte Peter Behrens schließlich noch einmal in den Jahren 1931/22 an den Rhein zurück.

Die Ausstellung im NRW-Forum, die in Zusammenarbeit mit der FH Düsseldorf entstanden ist, hätte dem Maler, Produktdesigner und Architekten Peter Behrens  in ihrer perfekten Ausführung und mit ihren elegant arrangierten Exponaten vermutlich sehr gefallen. Zu weiteren Informationen geht es hier entlang: www.peter-behrens-ausstellung.de