„Hömma, machst Du in Kohle oder Stahl“ fragte mich am letzten Montag ein Typ in der U-Bahn, als ich auf dem Weg zur Verleihung des New Faces Awards war. „Weltraum“ war meine knappe Antwort.
Ihr wisst vermutlich alle, wie das ist: zu Beginn einer extraterrestrischen Mission ist der Medienrummel groß. Alles muß gut sitzen und schick aussehen, das Fernsehen ist da, der Raketenabschuß wird per Satellit in die ganze Welt übertragen, man repräsentiert schließlich sein Heimatland, ach was, den gesamten Heimatplaneten. Und dann? Dann sitzt man jahrelang auf irgendeinem Planeten fest, geht seinen täglichen Pflichten nach und stellt irgendwann fest, daß auf den heimischen Informationskanälen längst andere Themen das Tagesgeschehen beherrschen. Und dann wirst Du bei Deiner Rückkehr auch noch gefragt, ob Du in Kohle oder Stahl machst. Klar mach’ ich das, in Kohle UND Stahl, nur eben nicht auf der Erde.
Es folgt eine dramatische Foto-Lovestory zur Entstehungsgeschichte meiner ehemals blütenweißen Dienstuniform:
Die Fertigstellung des Nessel-Schnittes löste eine gewisse Vorfreude bei mir aus, gepaart mit ein wenig Albernheit.
Nachdem es im gesamten mir bekannten Universum zur Zeit keinen grauen Baumwollstoff gibt, der nicht mit Elasthan versehen ist, griff ich schließlich zur beliebten Heitmann-Farbe. Doch Vorsicht: es ist nicht alles schwarz wo schwarz draufsteht. Wenigstens passte das Blaugrau zum Himmel dieses überaus strahlenden Julis.
Das letzte Bild stammt von der Verleihung des New Faces Awards; mit einem Dank an Herrn Marcel Berndt (Rheinische Post, klick mich).
Das Kleid, das auf diese Weise entstanden ist, spielte schließlich eine Rolle in meinem Kurzfilm "ellipsoid episodes" und wurde dort von einer jungen Weltraummechanikerin getragen (Link).