Am 21. Mai fand auf der Mercatorinsel in Duisburg, also dort, wo die Ruhr in den Rhein fliesst, die lange erwartete Aufführung des "Global Rheingolds" von La Fura dels Baus statt. Die katalanische Truppe war mit ihrem Schiff, der Naumon, und ihren phantastischen riesigen Marionetten aus Fiberglas angereist um auf der Spitze der schmalen Halbinsel wunderschöne Bilder zu Inszenieren. Einzig die Beschallung war wenig erfreulich, Wagners Rheingold war in ein Ökodrama umgewandelt worden das vermutlich das Ergebnis eines Schreibwettbewerbs einer 10. Klasse war. Wagner hätte wahrscheinlich den Ton abgestellt und das Spektakel unplugged genossen, das ihm dedoch definitiv gefallen hätte. Die Idee der Katalanen ist ja auch einfach genial: mal bringt seine gesamte Ausrüstung auf seinem Schiff mit, mit der man jedes Grossevent aufpeppen kann, ob das nun Wagner, Weltfrieden oder der Tag der deutschen Einheit ist, und verzaubert das Publikum ganz unabhängig vom Anlass.
Ganz zum Schluss wurde die Figur der "Concordia" direkt vor unseren Füssen abgelegt sodass wir die Möglichkeit hatten, uns ausgiebig die faszinierende Konstruktion anzuschauen. Das war wirklich Ingenieurskunst im eigentlichen Sinn und mein Bruder und ich steigerten uns in den Wunsch hinein, uns auch eine riiiiesige Marionette zu bauen. Ich wette, dass mein Bruder so eine Figur wirklich konstruieren könnte, das hat er ja gelernt. Wenn jemand also einen Ingenieur sucht, der sich für phantasievolle Aufgaben eignet, dann kann er sich gerne bei der Redaktion melden.
Man beachte bitte auch die mit Stoff bezogenen Köpfe auf die man die verschiedensten Gesichter projizieren kann.