Als ich letzte mich letzte Woche für eine Klausur über Oscar Niemeyer vorbereitete, fragte ich mich die ganze Zeit, warum eigentlich noch niemand einen Film in Pampulha gedreht hat, der Satelitenstadt in der Nähe Belo Horizontes. Dort baute Niemeyer in den 40erjahren eine Freizeitanlage mit Yachtclub, Casino und Casa do Baile und reizte dabei zum ersten mal die Möglichkeiten des Stahlbetons maximal aus. Getreu dem Motto "Form follows Feminine" entfernte er sich zunehmend von den Ideen Le Corbusiers hin zu den geschwungenen eleganten Formen die wir aus Brasilia kennen.
Nun bin ich auf eine filmische Rarität aus dem Jahr 1964 gestoßen, und zwar auf den Film "L'Homme de Rio" von Philippe de Broca. Wir sehen Brasilia vier Jahre nach dessen Einweihung noch unfertig und etwas einsam in einer roten Staubwüste liegen und Jean-Paul Belmondo klettert auf der Flucht vor seinen Widersachern auf einer Hochhaus-Baustelle herum.