Ihre
Begeisterung für Wortspiele und verschiedene Bedeutungsebenen machten die
beiden Düsseldorfer Künstlerinnen Sandra Hoitz (Link) und Stefanie Pürschler (Link) zum
Zentrum ihrer Rauminstallation, die sie anlässlich des zehnten Jubiläums
des Ateliers Interim am 27. September
präsentierten. Sprichwörtlich ad fontes gingen sie mit ihrer Brunnenskulptur,
die sie zusammen mit einem filmischen Rückblick auf die letzten zehn Jahre des
Ateliers und Projektraums zeigten. Über die zahllosen Aktionen, die sie
„inzwischen“, so der Titel der Präsentation, in ihrem Raum durchgeführt haben,
gibt auch der Katalog Auskunft, den die beiden Künstlerinnen anlässlich des
Jubiläums veröffentlicht haben. Von Ausstellungen, Konzerten, einem
Filmfestival, einer Modeperformance, bis hin zu Lesungen, gibt es eigentlich
kaum etwas, was in dem Raum im Düsseldorfer Stadtteil Hamm nicht stattgefunden
hat.
MODE KUNST ARCHITEKTUR
Dieser Blog ist dem Material gewidmet, der Konstruktion, der Technik, der Opulenz und der Schönheit, dem Spektakulären, Aufregenden, Anekdotischen, den kleinen Details und dem großen Gesamteindruck, der Bewegung, der Farbe, dem Vergangenen und der Zukunft.
Montag, 29. September 2014
Mittwoch, 17. September 2014
Jörg Schuler und Ekkehard Jatzlau von Lennep: Das Rathaus in Ratingen, 1969 - 72
Ratingen
ist eine wehrhafte Stadt im Nord-Osten Düsseldorfs, zu deren Verteidigung schon
vor Jahrhunderten eine ringförmige Stadtmauer angelegt wurde. Auch heute noch
umschließt die teilweise rekonstruierte Mauer die idyllische Altstadt mit
ihren Fachwerkhäusern und der gotischen Kirche St. Peter und Paul, deren Fundamente sogar
noch aus dem 8. Jahrhundert stammen. Besonders bedroht sahen sich die Ratinger
in den Sechzigerjahren des zwanzigsten Jahrhunderts, als ihre Stadt dem nahen
Düsseldorf angeschlossen werden sollte. Aus dieser Zeit stammt auch der Plan,
in Ratingen ein besonders trutzig wirkendes Rathaus zu bauen, das eng mit der
Stadtmauer verwachsen sein sollte. Vielleicht lag es ja zu einem Teil tatsächlich
an der massieve Einheit aus dem neu gebauten, modernen Betongebäude und der
historischen Stadtmauer, am symbolischen Wert der Architektur, dass Ratingen
schließlich selbstständig blieb und die Düsseldorfer unverrichteter Dinge
wieder abzogen.
Das
Ratinger Rathaus entstand in den Jahren 1969 bis 1972 nach Entwürfen von Jörg
Schuler und Ekkehard Jatzlau von Lennep.
Wie ein Bergfried erhob sich das Verwaltungsgebäude mit seinen markanten
Querstreifen über der Stadtmauer und gliederte sich mit seinen Nebengebäuden
und dem mehreckigen Ratssaal elegant in die Ringmauer ein. Das Skulpturale des
Betons bildete mit den unregelmäßigen Steinen des Wehrgangs eine Einheit, das
Historische verband sich mit dem Modernen und die Nähe zu Gottfried Böhms
Rathaus in Bensberg (1963 bis 1969, Link) war von den beiden Architekten durchaus beabsichtigt. Als „ modern,
urban, exquisit, wenngleich auch etwas gewagt“ wurde das Ratinger Rathaus laut
einem Artikel in der RP Online (Link) zur Zeit seiner Einweihung von den
Ratingern bezeichnet. Diese Begeisterung für das moderne Betongebäude, das sich
harmonisch mit dem mittelalterlichen Stadtbild verband und sich auf die lokale
Architektur mit ihren Wehrtürmen und der gotischen Kirche Bezug nahm, liegt
nunmehr vierzig Jahre zurück. Zurzeit kann man sich über eine Webcam den schon
weit fortgeschrittenen Abriss des Ensembles live im Internet anschauen (Link).
Freitag, 12. September 2014
Phantasialand Brühl: Abschied vom Space-Age
Dschungel-grün anstatt weiß-silbern: Das ehemalige Space Center |
Vor
kurzem hatte ich die Möglichkeit, mir einmal Gedanken über das mir bis dahin
unbekannte Terrain der Freizeitpark-Architektur zu machen. Wer sich für Las
Vegas begeistern kann (Link), für den ist auch ein bereits im Jahr 1967
gegründeter Freizeitpark von Interesse - das Phantasialand bei Brühl.
Von
modernen Freizeitparks und Weltausstellungen erwartet man zwei Grundelemente:
eine Einschienenbahn und eine geodätische Kuppel. Sowohl Bahn als auch Kuppel
bildeten bis vor wenigen Jahren im Phantasialand eine Einheit und der Anblick des
Phantasialand Jets, dessen stromlinienförmige Waggons an der goldenen Kuppel
des Galaxy-Flugsimulators vorbeiglitten, muss tatsächlich einen Hauch von
Seattle und Montreal gehabt haben. Bei dem Brühler Jet aus dem Jahr 1972 handelte
es sich jedoch nicht um eine echte Alweg Bahn, wie die Nähe zu Köln vermuten
lässt. Dort nämlich hatte die Firma Alweg (Link) in der Fühlinger Heide bereits im
Jahr 1950 mit der Entwicklung einer Einschienenbahn begonnen, die 1959 ins
Disneyland nach Los Angeles und 1962 anlässlich der Weltausstellung auch nach
Seattle exportiert wurde. Von der Alweg Teststrecke ist in Köln leider nichts
mehr erhalten, genau so wie vom Phantasialand Jet, der in Wirklichkeit vom Achterbahn-Experten
Schwarzkopf stammt (Link).
Zum Glück nur umgebaut und nicht abgerissen: die geodätische Kuppel des Flugsimulators "Galaxy Quest" |
Donnerstag, 11. September 2014
VOGUE Fashion's Night Out in Düsseldorf vs DC Open Galleries
Einmal
im Jahr hält die Zeitschrift Vogue ihren Einzug in Städte wie Düsseldorf,
Berlin und New York. Städte, die so wie so schon für ihre Modeaffinität bekannt
sind, verwandeln sich in diesen Spätsommernächten zu wahren Shoppingerlebnis-Paradiesen
und unzählige Aktionen locken die Besucher in die Läden der breiten Boulevards.
In den Boutiquen klirren die Cocktail- und Champagnergläser, Prominente gehen
in den Geschäften ein und aus und überall sieht man Damen mit den
charakteristischen VOGUE-Taschen, die in jedem Jahr in einem anderen Farbton
glitzern. Ungewöhnlich
wird die Veranstaltung zusätzlich dadurch, dass die VOGUE-Nacht mit der DC Open
Galleries zusammenfällt, der Eröffnung der Galeriesaison in Düsseldorf und Köln
und den damit verbundenen Vernissagen. Das blitzschnelle Umschalten zwischen
Ornamenten von Emilio Pucci auf Ornamente von Jonathan Meese erfordert eine
gewisse Flexibilität des Betrachters, wobei umgekehrt das Modebusiness und die
Kunstbranche ja durchaus nach ähnlichen Regeln spielen und die groß angelegte
Inszenierung in beiden Bereichen eine Rolle spielt. Oder trennt sich
tatsächlich das Publikum in dieser Nacht und entscheidet sich strikt zwischen
Kunst und Mode?
Dienstag, 9. September 2014
VOGUE Fashion's Night Out: Monika Gottlieb im Dorotheum Düsseldorf - Das goldene Zeitalter italienischer Eleganz
Wer
in diesem Sommer nicht die Möglichkeit hatte, an die Côte d’Azur, nach Capri oder nach Catalina Island zu fahren, kam am Freitagnachmittag
im Dorotheum Düsseldorf dennoch ganz auf seine Kosten. Monika Gottlieb (Link) hatte
wie im vergangenen Jahr im Rahmen der VOGUE Fashion’s Night out zum Aperitivo
geladen und präsentierte ein weiteres Mal Stücke aus ihrer Privatsammlung. Monika
Gottliebs Ausstellung stand ganz im Zeichen des „goldenen Zeitalters
italienischer Eleganz“, wie es auf der mit Pucci-Ornamenten geschmückten Einladungskarte
hieß. Tatsächlich hatten viele der anwesenden Damen die Pucci-Einladung ernst
genommen und waren in der entsprechenden Garderobe erschienen. Die Gastgeberin
selbst trug ganz stilecht die Bluse, genauer gesagt das Ottoman Top, dessen
Ornamente auf der Einladungskarte zu sehen waren, und präsentierte dem
begeisterten Publikum Kleider und Accessoires von Pucci aus ihrer Sammlung.
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