MODE KUNST ARCHITEKTUR

Dieser Blog ist dem Material gewidmet, der Konstruktion, der Technik, der Opulenz und der Schönheit, dem Spektakulären, Aufregenden, Anekdotischen, den kleinen Details und dem großen Gesamteindruck, der Bewegung, der Farbe, dem Vergangenen und der Zukunft.

Montag, 24. Februar 2014

Was bisher geschah



Der Blog hat nun eine ganze Weile geruht. Tatsächlich hat sich in den letzten Monaten so viel und so Ungewöhnliches ereignet, dass mir meine bisherige Berichterstattung vorübergehend zu statisch erschien. Es ist nicht nur einfach viel mehr passiert als in der Zeit zuvor, die Erlebnisse, Charaktäre und Handlungsstränge griffen zunehmend  ineinander, sodass die Geschichte immer mehr an Geschwindigkeit, Sinn und Eleganz angenommen hat. Um all das en détail aufzuschreiben, dafür fehlt mir gerade jetzt in all dem Trubel ein wenig die Muße, da ich fieberhaft auf die Präsentation meines neuen Kurzfilms hinarbeite.

Kurz gesagt: direkt nachdem ich mit meinem Bruder im September eine Architekturexpedition nach Frankreich unternommen und wir dabei viel Ungewöhnliches entdeckt hatten, über das hier noch berichtet werden soll, wartete zu Hause bereits die Nachricht auf mich, dass ich das Werkstipendium des onomato künstlervereins Düsseldorf für Video-, Tonkunst und Animation erhalten hatte. Das hieß, dass ich nun die Möglichkeit hatte, einen lange gehegten Wunsch in die Realität umsetzen und mich filmisch mit den Linien, Flächen und Proportionen meines Heimat-U-Bahnhofs auseinandersetzen konnte. Beinahe durch Zufall geriet ich im letzen Herbst aber auch mitten in die Dreharbeiten eines Spielfilms und wurde zurück in die Vierzigerjahre versetzt, in die Zeit, in der energische Damen für die Aufnahme des Gleichstellungsparagraphen in das Grundgesetz kämpften. Die Dynamik, die Detailverliebtheit und der Schwung, mit dem das Regieteam die Schauspieler und Komparsen dirigierte, die gesamte positive Atmosphäre, mit der der Dreh verbunden war, hat meinen Blick auf das Filmemachen, insbesondere aber auch auf die Fragen des Timings, der Bewegung und der Choreographie wirklich erweitert.

Während ich danach also intensiv an meinem Kurzfilm arbeitete, meine Darstellerinnen gegen Müdigkeit und Kälte kämpften und wirklich alles an der Filmfront gaben, fand in Düsseldorf die Modewoche statt, die Teilnahme an einer Ausstellung in Wuppertal wurde mir zugesagt, Freunde von mir machten aufregende Fotos von meinem Dreh und dann auch von mir in wilder Pose, ich hatte die Möglichkeit, bei einem weiteren Spielfilm kurz mit dabei zu sein und in goldenen Hotpants unter einer zugigen Brücke zu stehen (was mein Rollenrepertoire definitiv erweitert und mich riesig gefreut hat), ich nähte Kostüme, ich schnitt und drehte, kochte Kaffee, befüllte Thermoskannen, das Drehbuch wurde immer länger und ausgefeilter, bekam Flecken und Knicke, ich fuhr nach Lüttich und Köln und Bonn, lernte weitere ungewöhnliche Charaktäre kennen, sammelte mal wieder eine bei Eisregen aus dem Nest gefallene Jungtaube auf, reichte Kurzfilme bei Wettbewerben ein, las in stillen Momenten im „Graf von Monte Christo“, den ich bei meiner Weihnachts-Wallfahrt nach Velbert-Neviges gefunden hatte, mein Canon-Fotoapparat ging nach immerhin zwei Jahren kaputt, was ja auch dazu gehört und man froh ist, dass es kein Festplattenabsturz war und nun liegt die Abschlusspräsentation des onomato Werkstipendiums direkt vor uns. Im Fenster des onomato Künstlervereins auf der Birkenstraße 97 in Düsseldorf hängt ein riesiges Plakat, auf dem eine alle Gliedmaßen dehnende Taube mit strengem Blick auf den 28. Februar, den Tag der Vernissage, aufmerksam macht. Ihr ahnt es: es ist ein Foto von der Taube, die ich im Januar 2013 in Berlin aufgesammelt habe, als sie halb erfroren auf dem Bahnsteig lag und die sich mit der Zeit zu einem wahren Showstar entwickelt hat (Link).

SO. Und nun geht es weiter. Mit den Blog, dem Film, dem Schwung, dem Frühling, dem drive, dem move, dem flight und wir sehen uns am 28. Februar!