Ab heute in der Kunstakademie Düsseldorf, Raum 322.
Kamera, Schnitt, Kostüme: Julia Zinnbauer
Musik, Unterwasseraufnahmen: Robert Brümmerhoff
Mit Yasemin Dincer, Axel Schrooten und Julia Zinnbauer
Tintenfischphotos: Antje Spohr
MODE KUNST ARCHITEKTUR
Dieser Blog ist dem Material gewidmet, der Konstruktion, der Technik, der Opulenz und der Schönheit, dem Spektakulären, Aufregenden, Anekdotischen, den kleinen Details und dem großen Gesamteindruck, der Bewegung, der Farbe, dem Vergangenen und der Zukunft.
Sonntag, 31. Januar 2010
John Lautner: The Chemosphere - My second Visit
Im Oktober 2009 befand ich mich dank eines Austauschprogramms zwischen der Folkwangschule, der Kunstakademie Düsseldorf, dem CalArts College in Los Angeles und einigen anderen Hochschulen für beinahe einen ganzen Monat in Kalifornien.
So hatte ich die Möglichkeit, in Los Angeles all die Gebäude aufzusuchen, die ich damals ständig vor meinem geistigen Auge hatte (und immernoch habe) um sie endlich in natura zu sehen: die Case Study Houses, die Textile-Block-Houses von Frank Lloyd Wright, und eben auch die Chemosphere von John Lautner.
Zweimal musste ich mich dazu auf den Weg machen, das erste Mal regnete es so sehr (nachdem es in Südkalifornien ein ganzes Jahr lang überhauptnicht geregnet hatte), daß ich den Mulholland Drive erst einmal stundenlang in die falsche Richtung entlangwanderte und Lautners vermeintliches Flugobjekt erst in der nebeligen Abenddämmerung erreichte.
Der zweite Besuch fand am 31. Oktober statt, als selbst die Bewohner seriösester Wohnggegenden in Hasen- und Bärenkostümen unterwegs waren, namentlich die Nachbarn des Eigentümers von Cases Study House #21 von Pierre Koenig (Link). Beschwingt von der Tatsache, diese minimalistische Komposition aus weißen Flächen und schwarzen Linien nach monatelangem Absorbieren von Shulmans Fotografien des Hauses nun in Wirklichkeit gesehen zu haben, fand ich den Weg zur Chemosphere auf Anhieb. Auch dieses Mal dämmerte der Abend bereits und ich musste den Mulholland Drive streckenweise im Dauerlauf zurücklegen. Die Stadt zu Füßen der Hügel begann schon zu funkeln als ich Lautners unglaubliches Gebäude erreichte.
Entworfen hatte Lautner die Chemosphere, die aufgrund des schwer bebaubaren Geländes auf einer Betonsäule ruht, für den Flugzeugingenieur Leonard Malin und dessen Familie im Jahr 1960. Heute residiert Benedikt Taschen in dem ufoförmigen Gebäude und erst im Nachhinein habe ich beim Betrachten meiner Fotos entdeckt, daß sich am Fuß der Chemosphere auch noch ein Futuro von Matti Suuronen befindet (Link). An Coolness ist dieses Arrangemen wohl nicht zu überbieten.
Davon abgesehen: mein swimmingpoolfarbenes Kleid habe ich mir für Einsätze genau dieser Art entworfen.
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Pierre Koenig, CSH #21, Los Angeles 1956-58
Ein sehr wichtiger Teil meiner Los Angeles-Expedition war der Besuch des Case Study House #21 von Pierre Koenig in den Hollywood Hills. Genau so muß ein Haus aussehen. Es ist genauso schön wie auf den Photos von Julius Shulman. Das türkis Kleid habe ich mir für derartige Anlässe genäht, in Anlehnung an kalifornische Pools.
Frank Lloyd Wright: The Ennis House, Hollywood
Nachdem ich in Pacific Palisades durch meinen Besuch des Eames-Hauses der Coolness gehuldigt hatte, fuhr ich mit dem Bus den gesamten Sunset Boulevard zurück nach Hollywood, was insgesamt mehr als eineinhalb Stunden dauern sollte. Das war nun also dieser berühmte, brachligende Feierabendverkehr von Los Angeles, und er bereitete mir ein ziemliches Herzrasen. Die Sonne drohte langsam unterzugehen und ich wollte doch noch unbedingt das Ennis House von Frank Lloyd Wright sehen. Wie in einem amerikanischen Spielfilmen, in dem ein Schauspieler zu einem Taxifahrer sagt: "Folgen Sie dem Wagen!", so stand ich mit angespannter Mine vorne im Bus und gab dem Busfahrer Anweisungen, wo ich hinwollte, was diesen ja nicht so sehr interessierte. Dann sah ich das Ennis House tatsächlich oben am Berg über mir aufragen! Unfassbar! Ohne einen genauen Plan zu haben rannte ich dem Haus entgegen, immer den Berg hoch und meiner Intuition folgend, und erhaschte tatsächlich die letzten Sonnenstrahlen auf Frank Lloyd Wrights gegossenen Betonelementen.
Filmfreunde kennen das Ennis House aus "Bladerunner", was mich aber auch sehr begeistert hat, war ein Haus in dessen dirketer Nachbarschaft, das meine sämtlichen Phantasien bezüglich eines typischen Agentenlebens doch sehr beflügelt hat.
Filmfreunde kennen das Ennis House aus "Bladerunner", was mich aber auch sehr begeistert hat, war ein Haus in dessen dirketer Nachbarschaft, das meine sämtlichen Phantasien bezüglich eines typischen Agentenlebens doch sehr beflügelt hat.
Eames-House, Pacific Palisades, Los Angeles
Von frühster Jugend an war der Name Eames ein wichtiger Begriff in meinem Leben, da mein großer Bruder sich von seinem ersten selbsverdienten Geld einen Eames-Stuhl gekauft hat. So glich es also einer Wallfahrt, als ich Ende letzten Oktober mit dem Bus beinahe den gesamten Sunsetboulevard entlang von Hollywood aus nach Westen bis nach Pacific Palisades fuhr, um dort das Haus von Ray und Charles Eames zu besichtigen. Dort hatte alles seinen Anfang genommen, dort hatten John Entenza und das Ehepaar Eames mit dem Case-Study-House Programme begonnen, damals in den 40erjahren, als in Pacific Palisades nur Eukalyptusbäume standen und das Meer rauschte. Ich war tief ergriffen, war das doch die Wiege der Coolness.
Dienstag, 12. Januar 2010
Montag, 4. Januar 2010
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