MODE KUNST ARCHITEKTUR

Dieser Blog ist dem Material gewidmet, der Konstruktion, der Technik, der Opulenz und der Schönheit, dem Spektakulären, Aufregenden, Anekdotischen, den kleinen Details und dem großen Gesamteindruck, der Bewegung, der Farbe, dem Vergangenen und der Zukunft.

Freitag, 30. August 2013

Ryoji Ikeda: test pattern [100 m version] im Landschaftspark Duisburg Nord



Rhythmus ist eines der Elemente, die Musik und Architektur miteinander verbinden. Nachdem bei der letzten Ruhrtriennale Carl Orffs „Prometheus“ in der Kraftzentrale des Landschaftsparks Duisburg Nord aufgeführt wurde als eine einzige Ode auf den Rhythmus der Sprache, der Bewegungen und der Parallelen des riesigen Raums, geht nun der japanische Künstler Ryoji Ikeda mit seiner Arbeit test pattern [100 m version] auf die Dimensionen des Industriedenkmals ein. Ikeda, der seit langem mit elektronischer Musik arbeitet und diese mit Licht, Bild und Klang zu groß angelegten Installationen verbindet, übersetzt für „test pattern“ Texte, Geräusche, Fotos und Filme in Barcodes, die in einer endlosen Schleife auf den Boden des einhundert Meter Langen Gebäudes projiziert werden. Die Sounds, die Ikeda den Strichcodes entsprechend arrangiert hat, entsprechen dabei perfekt dem Muster aus schwarzen und weißen Streifen. Betritt man den riesigen Laufsteg, konzentriert man sich bald ganz darauf, den wechselnden Rhytmen zu folgen, geistig und auch körperlich und sowohl bezüglich der gesehenen als auch der gehörten Rhytmen. Ikeda gelingt es tatsächlich, die verschiedenen Kunstformen, Sinneswahrnehmungen und Dimensionen absolut miteinander verschmelzen zu lassen, sodass man sich aus dem Bann der Installation nur schwer lösen kann.


Zum Auftakt der Ruhrtriennale war Ikedas Werk bereits vom 23. bis zum 25. August zu sehen, vom 4. bis zum 15. September haben die Besucher ein weiteres Mal die Möglichkeit, Teil der interaktiven Installation zu werden.

Mittwoch, 28. August 2013

Fluchtpunkt Kalifornien - Wie ich an meinem Geburtstag ein Schlupfloch in die Sechzigerjahre fand / Hengsteysee

An meinem Geburtstag fand ich ein geheimes Schlupfloch nach Kalifornien. Und das ausgerechnet dort, wo das Ruhrgebiet am idyllischsten ist.

Das Interessante an der Auseinandersetzung mit Architektur sind gar nicht unbedingt nur die Gebäude selbst, mit denen man sich beschäftigt, es sind auch die Geschichten, die man dabei erlebt. Manchmal ist man überrascht, plötzlich vor einem Gebäude zu stehen, das man bisher nur von Schwarz-Weiß-Fotos kannte, oder man trifft vor Ort Leute, die einem etwas erzählen, das man sonst nie herausgefunden hätte. Und hin und wieder findet man einfach so im Vorbeigehen Bauten, nach denen man nie gesucht hat, die einen aber sofort in Begeisterung versetzen und man heilfroh ist, diesen und nicht jenen Weg eingeschlagen zu haben - Gebäude, die in keinem Architekturführer stehen, aber alle Charakteristika haben, die für eine Epoche typisch sind.