Rhythmus ist eines der
Elemente, die Musik und Architektur miteinander verbinden. Nachdem bei der
letzten Ruhrtriennale Carl Orffs „Prometheus“ in der Kraftzentrale des
Landschaftsparks Duisburg Nord aufgeführt wurde als eine einzige Ode auf den
Rhythmus der Sprache, der Bewegungen und der Parallelen des riesigen Raums,
geht nun der japanische Künstler Ryoji Ikeda mit seiner Arbeit test pattern [100 m version] auf die Dimensionen
des Industriedenkmals ein. Ikeda, der seit langem mit elektronischer Musik
arbeitet und diese mit Licht, Bild und Klang zu groß angelegten Installationen
verbindet, übersetzt für „test pattern“ Texte, Geräusche, Fotos und Filme in
Barcodes, die in einer endlosen Schleife auf den Boden des einhundert Meter
Langen Gebäudes projiziert werden. Die Sounds, die Ikeda den Strichcodes
entsprechend arrangiert hat, entsprechen dabei perfekt dem Muster aus schwarzen und
weißen Streifen. Betritt man den riesigen Laufsteg, konzentriert man sich bald
ganz darauf, den wechselnden Rhytmen zu folgen, geistig und auch körperlich und
sowohl bezüglich der gesehenen als auch der gehörten Rhytmen. Ikeda gelingt es
tatsächlich, die verschiedenen Kunstformen, Sinneswahrnehmungen und Dimensionen
absolut miteinander verschmelzen zu lassen, sodass man sich aus dem Bann der
Installation nur schwer lösen kann.
Zum Auftakt der Ruhrtriennale war Ikedas Werk bereits vom 23. bis zum 25. August zu sehen, vom 4. bis zum 15. September haben die Besucher ein weiteres Mal die Möglichkeit, Teil der interaktiven Installation zu werden.