MODE KUNST ARCHITEKTUR

Dieser Blog ist dem Material gewidmet, der Konstruktion, der Technik, der Opulenz und der Schönheit, dem Spektakulären, Aufregenden, Anekdotischen, den kleinen Details und dem großen Gesamteindruck, der Bewegung, der Farbe, dem Vergangenen und der Zukunft.

Sonntag, 5. Juni 2011

Flüssiges Silber

Während in Krefeld die Seide hergestellt wurde, die in der Modestadt Düsseldorf präsentiert und verkauft wurde und sich die Stoff-Fabrikanten Star-Architekten ins Haus holten, wie wir im letzten Beitrag gelesen haben, experimentierte zur gleichen Zeit in Paris die Modedesignerin Madelaine Vionnet mit geometrischen Formen und Drapierungen. Das Schrägschnittverfahren, das sie dabei entwickelte, also das Auflegen der Schnittmusterteile diagonal zum Fadenverlauf, gibt dem Stoff Elastizität und ermöglicht es ihm, den Körper der Trägerin weich zu umfließen.

Fasziniert von der unglaublichen Eleganz des Hauses Vionnet entwarf sich die damals noch junge Militärschneiderin, die unter dem Kommandonamen Frau Zett agierte, ein Abendkleid, das mit seinem metallischen Look an die allgemeine Maschinenbegeisterung der Zwanzigerjahre anschloß.


Als die modernen Architekten nach und nach das Land verließen, blieb ihr nichts übrig, als den Schiffen hinterher zu schauen und sich insgeheim auf neue Missionen vorzbereiten - die Luftfahrt. Fortsetzung folgt.

Fotos: M. Zimmermann
Kleid: Scissorella, 2002