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Foto: Chris Dreier |
Galerie Grölle pass:projects präsentiert
>> HEIMATPLAN <<
Eine Ausstellung über die Sicht zeitgenössischer Künstler auf die Architektur der Nachkriegsmoderne - zusammengestellt von Julia Zinnbauer.
Herzliche Einladung zur Ausstellungseröffnung am Samstag, dem 23.01.2016 um 19:00 Uhr
Mit Arbeiten von
Matias Bechtold (Berlin)
Chris Dreier (Berlin)
Bert Didillon (Köln)
Gary Farrelly (Dublin/ Brüssel)
Lothar Götz (London)
Alekos Hofstetter & Florian Göpfert (Tannhäuser Tor, Berlin)
Pablo de Lillo (Oviedo/Gijon)
Julia Zinnbauer (Düsseldorf)
Galerie GRÖLLE pass:projects
Friedrich-Ebert-Straße 143e
D-42117 Wuppertal
fon +49 (0)1732611115
www.passprojects.com
WED - FRI 4 - 7 PM / SAT 11 - 3 PM
Schwebebahn: Haltestelle Pestalozzistraße
Heimatplan
Der schmale elegante Turm der Stadtsparkasse Wuppertal überragt in
seiner ungewöhnlich technischen, futuristisch wirkenden Form die gesamte Stadt
und hebt sich deutlich von den Gründerzeitgebäuden der Industriemetropole ab.
Beinahe von der ganzen Stadt aus ist das raumkapselartige Penthouse des
Gebäudes zu sehen, von den waldigen Hängen des Bergischen Landes aus, von der
Autobahn, die die Stadt an Düsseldorf und Köln anschließt und natürlich auch
von der Schwebebahn aus, die am Fuße des markanten Turms vorbei rauscht und ein
nicht weniger visionäres Wahrzeichen Wuppertals darstellt. Die Ausstellung
„Heimatplan“, die am 23. Januar in der Galerie GRÖLLE pass:projects eröffnet
wird, zeigt den Blick zeitgenössischer Künstler auf die Architektur der Nachkriegsmoderne (Link).
Die Architektur der Nachkriegsmoderne
Überall
in Europa entstanden in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg Gebäude aus einem
ganz ähnlichen Geist heraus wie der Turm der Stadtsparkasse. Die Architekten,
die die zerstörten Städte wieder aufbauten, ganze Viertel und Zentren neu
anlegten und eine neue Infrastruktur planten, verfolgten dabei ganz bestimmte
Ideale. Es ging ihnen um das Umsetzen demokratischer Ziele, um menschenwürdiges
Wohnen, um Transparenz und Eleganz und vor allem um einen optimistischen
Glauben an die Zukunft. Neu entwickelte Materialien und Techniken aus der Luft-
und Raumfahrt ermöglichten zudem innovative Gebäudeformen und nicht selten eine
sehr skulpturale Herangehensweise.Die Architektur der Nachkriegsmoderne reicht
in ihrer Bandbreite von streng funktionalen Modulbauten, Rasterfassaden und
vermeintlich spröder Zweckarchitektur über futuristisch wirkende
Space-Age-Konstruktionen bis hin zur rauen Opulenz brutalistischer Betonbauten.
Die heutige Sicht auf die Nachkriegsmoderne
Viele
Gebäude dieser Epoche verschwinden heute beinahe unbemerkt aus dem Stadtbild,
oftmals ohne Widerspruch der Bevölkerung. Andere werden im Rahmen des Bauens im
Bestand bis zur Unkenntlichkeit modifiziert. Dabei geht gerade das, was das
Charakteristische dieser Bauten ausmacht, verloren: die eleganten Proportionen,
die aus dem Zusammenspiel von Linien und Flächen entstehen, die subtilen
Details der Gestaltung, die sich beispielsweise in der Verbindung von
Oberflächen und Fugen zeigen, bis hin zu den ganz typischen Materialien und
Farben dieser Zeit. Einige wenige Gebäude, wie das der Stadtsparkasse
Wuppertal, werden in ihrer Besonderheit geschätzt und unter Denkmalschutz
gestellt. Oftmals jedoch sind sie großer Unkenntnis und Ignoranz ausgesetzt.
Wir
leben in einer Zeit, in der man infolge einer riesigen Bilderflut wohlwollend
auf alle möglichen Stile und Epochen zurückblickt. In den Bereichen Mode, Film
und Architektur spielt der Retrogedanke seit Jahren eine große Rolle. Wie kann
es jedoch sein, dass ausgerechnet die Architektur der Nachkriegsmoderne derart
in Gefahr ist? Was ist aus den Utopien dieser Zeit geworden und wer glaubt
heute noch an sie? Worin liegt die Schönheit der Gebäude, die in diesem
Zusammenhang entstanden sind?
Heimatplan. Eine Ausstellung in der Galerie GRÖLLE pass:projects
Die
Künstler der Ausstellung „Heimatplan“ stellen genau diese Fragen. So
unterschiedlich sie sich in ihrem jeweiligen Medium mit den Formen und Idealen
der Nachkriegszeit auseinandersetzen, so haben sie dennoch eine große
Gemeinsamkeit. Allesamt sind sie geprägt von der Begeisterung für die
architektonische Bildsprache der Nachkriegsmoderne. Sie betrachten die
verschiedenen Gebäude dieser Epoche in ihrem kunst- und kulturgeschichtlichen
Zusammenhang, stellen Bezüge zu städtebaulichen und gesellschaftlichen Fragen
her, sehen aber auch das Phantastische in der Architektur dieser Jahre und die
Verbindung zu Science-Fiction-Filmen, Sputnik-Schock und Mondlandung.
„Heimatplan“
stellt die Bedeutung der Nachkriegsarchitektur in unserer heutigen Zeit heraus
und lässt die ganz besondere Schönheit dieser Gebäude sichtbar werden.
Ausgangspunkt
der Ausstellung ist der 100. Geburtstag des Architekten Paul Schneider von
Esleben im Jahr 2015 und sein Entwurf für die Stadtsparkasse Wuppertal. Wie die
einzelnen Künstler des Projekts „Heimatplan“ ihre Identifikation mit dem Geist
der Moderne jeweils umsetzen, ist ab dem 23. Januar 2016 in der Galerie GRÖLLE
pass:projects in Wuppertal zu sehen.
Zu weiteren Informationen geht es hier entlang: www.groelle.de, darüber hinaus kündigt auch das M:AI die Ausstellung "Heimatplan" in einem opulenten Artikel auf seiner Seite an (Link).
Ab dem 20. 01. 2016 ist zudem der zweite Teil der Ausstellung "Paul Schneider von Esleben - Das Erbe der Nachkriegsmoderne" des M:AI in der Stadtsparkasse Wuppertal zu sehen (Link).
Im
April 2016 findet dann unter dem Titel „Neue Heimat“ eine weitere Ausstellung zum Thema
Nachkriegsmoderne in der
Galerie weißer elefant in Berlin statt, die im Zusammenhang mit dem Projekt „Heimatplan“
entsteht.