MODE KUNST ARCHITEKTUR

Dieser Blog ist dem Material gewidmet, der Konstruktion, der Technik, der Opulenz und der Schönheit, dem Spektakulären, Aufregenden, Anekdotischen, den kleinen Details und dem großen Gesamteindruck, der Bewegung, der Farbe, dem Vergangenen und der Zukunft.

Mittwoch, 27. März 2013

Wie baut man sich eigentlich eine Leiche? Ein Abend mit Jörg Buttgereit im Venus & Apoll



Ein Grabstein fehlt: Buttgereit am Grab von Serientäter Ed Gein
Am Ende meiner Schulzeit kursierte unter einigen meiner Klassenkameraden die Legende von einem Film, der angeblich von echter Nekrophilie handelte. Man raunte sich den Namen Jörg Buttgereit zu und den Titel des Films, „Nekromantik“. Das war der Sommer, in dem wir, die Coolen aus dem Kunst Leistungskurs, die Aulawand unserer Schule bemalten und eines Nachts an der Friedhofspforte von der Polizei gefragt wurden, was wir hier eigentlich machen. Unsere Antwort „nichts“ war nicht mal gelogen und ich glaube, dass damals keiner von uns „Nekromantik“ wirklich gesehen hat. Es war einfach die Zeit, in der man unbedingt bööööööse wirken wollte und im Fernsehen noch Rammstein-Videos liefen. Später habe ich eines Nachts dann tatsächlich „Nekromantik“ gesehen und die Vorstellung einer Dreiecksbeziehung mit einer Leiche, bzw. die wahnsinnig gruselig aussehende Leiche selbst, erfüllte mich wirklich mit Angst und Schrecken. Ich gebe es zu.

Dienstag, 26. März 2013

Korinsky - Atelier für vertikale Flächen



 
Im August 2011 konnte man in Berlin an langen Sommerabenden ein merkwürdiges Phänomen beobachten. Aus einem verlassenen Hörsaal in der Nähe des Berliner Ensembles drang ein unerklärbares Knistern und Knirschen. Irgend etwas Geheimnisvolle musste hinter den sonderbar schief sitzenden Fenstern des Hörsaals vorgehen, denn zwischen den Blättern des dichten Weinlaubvorhangs sah man es grell grün aus dem ansonsten ganz im Dunkeln liegenden Gebäude hervorleuchten. 

Im Sommer darauf wunderten sich die Besucher des Architekturmuseums Berlin, woher in dem dem Gebäude von Hans Scharoun angeschlossenen Innenhof plötzlich diese Gartengeräusche stammten. Unter das Brausen des nahe gelegenen Ernst-Reuter-Platzes, eines riesigen Verkehrskreisels aus den Fünfzigerjahren, mischte sich plötzlich ein Summen und Surren, das eine ganz eigene Gartenatmosphäre schuf und im Kontrast zu dem ansonsten sehr strengen, von Betonelementen geprägten Innenhof stand.

Hinter den Klanginstallationen, die sich stets mit der Architektur und Atmosphäre eines besonderen Ortes auseinandersetzen, stehen die Brüder Abel, Carlo und Max Korinsky, die seit einigen Jahren zusammenarbeiten und in ihre Werke ihren jeweils unterschiedlichen künstlerischen Hintergrund einfließen lassen.

Donnerstag, 21. März 2013

Der kleine Urbanist




Auf der Ecke meines Schreibtischs sitzt eine graue Taube und blinzelt mir freundlich zu. Dann verwandelt sich ihr kleiner, hautenger, silberner Fliegeroverall in weniger als einer Sekunde in etwas wie eine große, aufgefächerte Pfingstrose, aus der auf einem langen Hals ein Kopf herausragt. Die Taube ist in der Lage, jede einzelne Partie ihres Federkleides separat zu bewegen und so faltet sie sich auf, stellt die Federn wie Schuppen hoch und beginnt sich hingebungsvoll zu putzen. Es wirkt beinahe, als habe sie ihren Flügel aus dem Scharnier gehängt, wenn sie immer wieder mit dem Kopf tief eintaucht in die weißen Flügeldaunen und biltzschnell mit ihren spitzen scharfen Schnabel durchs Gefieder fährt. Es knistert wie ein Taftunterrock wenn sie sich die langen schwarzen Federn ihrer Schwingen durch den Schnabel zieht und ihr Festkleid wirkt dadurch noch kostbarer. Sie bläht sich auf zu einer barocken Gewitterwolke, zu einem ganzen Himmel in dem sich alle möglichen Grautöne aufeinander zu bewegen, glänzendes, schweres Graphit, pudriges weiches Dunkelgrau, Grau, das im Licht zu Lila und Grün changiert, ganz helles Grau, das schon fast zu Beige tendiert, zartes Blaugrau und, gut versteckt unter all der Opulenz, lichtes Weiß.

Samstag, 16. März 2013

Christo: Big Air Package im Gasometer Oberhausen




Christo, der seit Jahren den Titel des Verpackungskünstlers trägt, hat für seine neueste Installation das Prinzip des Verhüllens umgekehrt. Austragungsort des aktuellen Projekts ist der Gasometer in Oberhausen. Dessen riesige Leere inspirierte Christo dazu, eine Idee aufzugreifen, die er bereits im Jahr 1968 bei der documenta IV in kleinerem Rahmen umgesetzt hat: das Air Package. Anstatt den Gasometer zu verpacken wie vor Jahren den Reichstag, präsentiert Christo nun eine riesige aufblasbare Hülle, die den gesamten Innenraum des ehemaligen Gasbehälters einnimmt. Mit einer Höhe von neunzig und einem Durchmesser von fünfzig Metern trägt die riesige Skulptur aus sorgsam zusammengenähten Stoffbahnen und Luft ihren Namen zurecht: Big Air Package. 

Nachdem Christo und sein langjähriger Leibfotograf Wolfgang Volz das Werk gestern im Rahmen einer Pressekonferenz eröffnet haben, ist das Big Air Package ab heute für die Öffentlichkeit zugänglich. Der Pressekonferenz selbst lag bereits eine gewisse Inszenierung zugrunde, die einem Spannungsbogen folgte, der sich über mehrere Stunden hinweg zog, von mehreren Ortswechseln lebte und dessen Protagonisten Christo und Volz stets eine riesige Meute von Fotografen umringte. Zunächst wurden im dunklen Untergeschoß einige Fakten zur Konstruktion und Entstehungsgeschichte des Air Packages verkündet und auf die dortige Ausstellung hingewiesen, die Volz’ Fotografien von Christos mit dem Air Package verwandte Arbeiten zeigte. Man wolle hier keine Retrospektive zeigen, sondern lege Wert auf die Materialität der Objekte, deren Verbindung in ihrer Vergänglichkeit liege und dem immer wiederkehrenden Thema des Stoffs. Für das Big Air Package habe man 20350 Quadratmeter Stoff vernäht, nachdem man ausgiebig nach einem leicht transparenten Material gesucht habe. Interessant war dabei, dass sich bei der Konferenz eigentlich alle zu Wort meldeten, bis auf Christo, der einzig durch sein Alter Ego Wolfgang Volz kommunizierte. 

Mittwoch, 13. März 2013

Tausendfüßler. 1962 - 2013. Düsseldorf verabschiedet sich von der Moderne.

Architektur, Beton, Eleganz, Düsseldorf

Düsseldorf hat sich endgültig von der Moderne verabschiedet, und zwar sehr symbolträchtig durch den Abriss des Tausendfüßlers. Angeblich haben die Abrissarbeiten mit dem 25. Februar begonnen, ich selbst weiß das nicht, ich möchte diesem Fiasko nicht auch noch persönlich beiwohnen. 

Der Tausendfüßler vor Richard Meyers Peek&Cloppenburg
Der Tausendfüßler war bekannt als die „schönste Hochstraße der Bundesrepublik der Nachkriegszeit“. Damals, nach dem Krieg, kam das Konzept der Autogerechten Stadt auf, der moderne Mensch wollte schließlich mobil sein. In der Autogerechten Stadt sollte der Verkehr ungehindert fließen können, dazu wurden Staßenzüge verbreitert und vermutlich so manches abgerissen, was den Krieg so gerade überstanden hatte. Für Düsseldorf bedeutete das, dass man von Süden aus, von der A46 kommend, ganz geradeaus und ungehindert durch die ganze Stadt hindurchrauschen und auf sich der anderen Seite für einen Flughafen- oder Messebesuch entscheiden konnte. Kam man aber von Norden aus, so hatte man das luxuriöse Erlebnis, über den Tausendfüßler zu fahren und die Stadt und den großen Park, in dessen See sich das neue Thyssen-Hochhaus spiegelte, von oben zu sehen, bevor das Auto gemächlich wieder hinabrollte. Man stelle sich das mal vor: 1962, Flughafen Düsseldorf International, dann die Fahrt über den Tausendfüßler…die Leute müssen doch gedacht haben, sie sind in einer modernen Großstadt wie Seattle gelandet!
 

Ästheten schätzten die Feingliedrigkeit und elegante Linienführung, den weichen, dynamischen Schwung mit dem der Tausendfüßler  zwischen den Karees der Innensatdt hindurchglitt, eine zweite Ebene ins Bild legte und den Blick der Passanten immer wieder in Richtung Himmel führte. Der Tausendfüßler war die ideale Verkörperung des Form-follows-Function-Gedanken. Er war schön, er war funktional, er war kostengünstig und vor allem genoss er die Sympathie der Bevölkerung. Alleine die Verschalung sah bereits aus wie eine riesige, kühn geschwungene Holzskulptur, die man mitten in der Stadt aufgebaut hatte, wie der Rücken einer riesigen Taube (Link).


In der Woche vor dem geplanten Abriß fuhr ich so oft wie möglich über den Tausendfüßler und fotografierte das Bauwerk zu jeder Tages- und Nachtzeit. Am allerletzten Tag konnte die Bevölkerung zu Fuß über die Hochstraße laufen um sich zu verabschieden. Die so wie so schon grimmige Stimmung der Leute wurde durch einen heftigen Eisregen zusätzlich verstärkt. Die Leute der Iniziative Lot Stonn, die die Hochstraße anfangs noch retten wollten, malten Herzen auf die Y-Pfeiler und verteilten schwarze Luftballons. Das half nun auch nichts mehr. Tatsächlich war angekündigt worden, dass man sich ein Stück Beton abklopfen darf und so standen einfacher gestrickte Menschen am Martin Luther Platz und begannen mit der Leichenfledderei. Irgendwo in der Menge stand der Oberbürgermeister und wurde interviewt, eine Verzweifelte hielt ein mit Filzstift geschriebenes, völlig unleserliches Schild über seine Schulter in die Kameras, und man fragte sich, was das hier eigentlich alles sollte. Alle wirkten irgendwie ratlos und erschüttert.

Sonntag, 10. März 2013

Düsseldorf / New York: Patricia Field spricht beim Fashion Net Education Center

Fotos von Eric Alexander


„You have to build your own city around you“. Diesen zentralen Satz gab mir die Kostümdesignerin Patricia Field mit auf den Weg, als ich im Rahmen des Fashion Net Education Centers Anfang Februar ein Interview mit ihr geführt habe. Der Künstler als Erbauer seiner eigenen idealen Stadt; eine Idee, die mir durchaus zusagt. 

Seit Jahren bietet das Fashion Net Education Center, das jeweils anlässlich der düsseldorfer Modewoche stattfindet, eine Vielzahl an Vorträgen, die sowohl durch die ganz besondere Auswahl der Sprecher als auch durch den großen Praxisbezug des Gesagten beeindrucken. Um gestalterische Aspekte geht es bei den Vorträgen, in hohem Maß aber auch um die Umsetzung, also darum, wie die unterschiedlichsten Modedesigner ihr Label gegründet haben, dafür jeden Tag kämpfen und es am Leben erhalten. Und das ist das wirklich Faszinierende am Fashion Net Education Center: der realistische Blick ins Atelier, dorthin, wo die eigentliche Arbeit stattfindet. 


In diesem Jahr war nun tatsächlich Patricia Field geladen, die legendäre Kostümdesignerin, die mit ihren eklektizistischen Arrangements maßgeblich zum Erfolg der Serie „Sex and the City“ beigetragen hat und für „Der Teufel trägt Prada“ für einen Oscar nominiert wurde.

Während Designer/innen wie Alexandra Kiesel, Kilian Kerner, Ann-Katrin Cartsensen von Rita in Palma und das Team von Blame über ihre Arbeit sprachen, saß Patricia Field auf einem Sofa im Foyer des riesigen Zelts, das man im Hof des ehemaligen Gefängnisses Ulmer Höh’ aufgebaut hatte, und gab Interviews und schließlich hatte auch ich das Vergnügen, mit ihr zu sprechen.

Auch wenn sie heute vor allem als Kostümdesignerin und Stylistin bekannt ist, liegt der Ursprung von Patricia Fields Karriere in einem bereits im Jahr 1966 eröffneten Kleidergeschäft. Auf meine Frage hin, welche Art Kleidung sie dort verkaufte, erklärte sie mir, dass sich ihr erster Laden auf dem Campus der University of New York befunden und sie dort zunächst Kleidung im Mod-Style verkauft habe, den wir ja eigentlich aus England kennen, also einen eher coolen, urbanen, strengen Look, der bald schon von der Hippie-Mode abgelöst wurde. 1966 war die Zeit des Umbruchs und Patricia Field befand sich natürlich am Puls der Zeit. Ich erzählte ihr, dass ich mir intensiv die Seite ihres Shops angeschaut hatte, den sie mittlerweile in der Bowery    in New York betriebt und dass sie sich nun offensichtlich auf die Neunzigerjahre spezialisiert habe. Daraufhin lachte sie mit ihrer rauchigen Stimme laut auf und meinte: „That’s what the kids want!“. In die späten Neunzigerjahre zumindest reicht ihre Beschäftigung mit der Serie „Sex and the City“ zurück und ich sprach sie darauf an, dass es vorher doch nichts Vergleichbares gegeben hatte, was so sehr zu einer Demokratisierung der Mode beigetragen hat. Nur „Dynasty“, meite sie trocken, also den „Denver Clan“ und fügte dann sehr energisch hinzu, dass sie selbst es war, die den Begriff der Demokratisierung der Mode geprägt hat. Und zwar habe für den eher preisgünstigen Online-Shop Payless einige Schuh-Modelle entworfen und damit etwas dazu beigetragen, dass sich jeder aufregende Schuhmode leisten kann. 


Danach redeten wir noch lange über die Verbindung zwischen Kunst und Mode. Frau Field pflichtete mir darin bei, dass die eigentliche Modeindustrie nach ganz anderen Systemen arbeite als die Kunst, obwohl Mode im Idealfall natürlich Kunst sei. Ihre Lösung des Konflikts sei, an ganz vielen verschiedenen Projekten zu arbeiten. Sie selbst habe fünf Jobs, den Laden, das Styling und all das, und dann würden sich auch Möglichkeiten ergeben, Mode als Kunstform zu schaffen. „You have to build your own city around you“. Patricia Field, das muß man sagen, ist es gelungen, sich eine eigene Stadt zu errichten, und das erklärt auch diese heitere Gelassenheit, in der sie mit rauchiger Stimme aus ihrem Leben berichtete.

Mittwoch, 13. Februar 2013

Sonnenuntergang in der Pan Am Lounge: Ein glamouröser Abschluss der Fashion Week über den Dächern Berlins



Pan Am – beim bloßen Klang dieser beiden Silben breitet sich vor unserem geistigen Auge eine strahlende Welt aus. Geschwindigkeit, Luxus, Eleganz verbinden wir der amerikanischen Fluggesellschaft, Wolkenkratzer, exotische Orte, stromlinienförmiges Design und die unbegrenzte Möglichkeit, auf glamouröse Art die aufregendsten Metropolen der Welt zu bereisen. Nichts aber blitzt beim Gedanken an Pan Am so sehr vor dem geistigen Auge auf wie das Bild der idealen Stewardess, die als perfekte Verkörperung des Firmengeists überall auf der Welt die Sehnsucht nach der Ferne weckt. Sehnsüchte und Träume sind es auch, die von den Pan American World Airways übrig geblieben sind. Die spektakuläre Geschichte von der Eroberung des Luftraums, die 1927 begonnen hatte, endete 1991 mit der Übernahme der Firma durch Delta Airlines, nachdem nach dem Lockerbie-Anschlag die Fahrgastzahlen dramatisch zurückgegangen waren.


Längst ist das Pan-Am-Gebäude in New York an eine Versicherung verkauft. Als es Anfang der Sechzigerjahre unter der Mithilfe von Walter Gropius gebaut wurde, war es das größte Bürohochhaus der Welt. Der Pan-Am-Schriftzug überragte damals ganz Manhattan, von der Dachterrasse aus konnte man mit dem Hubschrauber zum John F. Kennedy International Airport fliegen und dort direkt am Pan Am Worldport einchecken. Zur Zeit kämpft eine Gruppe von Denkmalschützern für den Erhalt des akut vom Abriss bedrohten Terminals, wo schon Roger Moore als James Bond in „Live and let die“ (1973, Link) gelandet und Doris Day in „That Touch of Mink“ (1963, Link) in den Liebesurlaub gestartet ist. Auch wenn man in New York die Wahrzeichen Fluglinie aufgibt, so wird in Belin die Pan-Am-Tradition fortgeführt und besonders gepflegt, und zwar genau dort, wo Berlin am großstädtischsten wirkt, im Westen, zwischen Europacenter und Hansaviertel.

Der Standort Berlin spielte in der Geschichte der Airline stets eine ganz besondere Rolle. Bis zum Jahr 1990 durfte Berlin von keiner deut- schen Fluggesellschaft angeflogen werden. Tempelhof lag im ameri- kanischen Sektor und es durften ausschließlich Maschinen der Pan Am und der British Airways dort landen. Die Air France konnte Berlin erst mit der Eröffnung des Flughafens Tegel (Link) im französischen Sektor in ihr Repertoire aufnehmen und so hatte die Pan Am lange Jahre die Vormachtstellung in Berlin. Das musste ge- feiert werden, und zwar ganz adäquat auf der Penthouse-Dachterrasse mit einem Blick über die ganze Stadt. Direkt neben dem Europacenter, dem ersten modernen Einkaufszentrum nach amerikanischem Vorbild in Europa, entstand 1966 ein Apartmenthaus, in dem sich seither das in Berlin stationierte Pan-Am-Personal einmietete. Ein Hubschrauberlandeplatz gibt es nicht auf dem Dach des zehnstöckigen Hochhauses, dafür aber ein Pent houselounge, an deren Bar sich seit den Sech- zigerjahren das blau gekleidete Flugpersonal amüsierte. Man befindet sich dort mitten im Zentrum der Nachkriegsmoderne und sieht mit einer Kopfdrehung, als wäre die unglaubliche Originalausstattung der Pan-Am-Lounge nicht schon surreal genug, Pereiras Interconti Hotel, das Hansaviertel, die Gedächtniskirche, den sich drehenden Mercedesstern auf dem Europacenter und schließlich das Dorlandhaus mit den Resten des halbdemontierten Philipshauses daneben.

Heute kann man die Pan-Am-Lounge, die lange Zeit in Vergessen- heit geraten war, für Veranstaltungen mieten. Dann wird die spektakuläre Atmosphäre über den Dächern der Stadt zusätzlich durch die Anwesenheit einiger charmanter Damen vom Flugservice vervollstän- digt, die den Besucher schon beim Betreten des Hauses in Empfang nehmen und sicher und komfortabel in den zehnten Stock geleiten. Natascha Bonnermann, die die Pan-Am-Lounge vor einigen Jahren entdeckt und wieder zum Leben erweckt hat, vermietet mittlerweile zusätzlich zu der Penthouse-Bar auch ein Appartment. Die Wohnung, die sich über mehrere Ebene erstreckt, sieht aus, als sei sie von Jan Morrow persönlich eingerichtet worden, der von Doris Day in „Bettgeflüster“ verkörperten Innenarchitektin. Es verwundert also nicht, dass uns die Schauspielerin von einer Autogrammkarte, die gerahmt auf einem Nachtschränkchen steht, entgegenlächelt. Tatsächlich wurde die Pan-Am-Suite aber erst in den letzten Jahren eingerichtet und ist im Gegensatz zu der Lounge nicht original (s. Fotos weiter unten).
 

Im Rahmen der Mercedes-Benz Fashion Week Berlin lud das Pan-Am-Team nun zu einem Sundowner und einer Führung durch das Ensemble ein und es war das erste Mal, dass man die Lokalität überhaupt außerhalb einer Veranstaltung besichtigen konnte. Nachdem ich schon vor einigen Jahren am Fuß des Gebäudes auf der Budapester Straße gestanden und sehnsüchtig nach oben geschaut hatte, konnte ich es beinahe nicht glauben, als mir eine der Damen vom Flugservice im Fashion Week Zelt eine Einladung überreichte. Ich muss sagen, dass ein eleganterer Abschluß der Fashion Week kaum möglich gewesen wäre als den Nachmittag in der Pan Am Lounge. Eigentlich sollte die Fashion Week immer mit einem Penthousebesuch enden.
Zu weitere Informationen geht es hier entlang: www.panam-lounge.org 
 

Sonntag, 10. Februar 2013

Hans Scharoun: Hörsaal TU Berlin, 1963 - 68



Ausflüge in die Modewelt müssen immer mit Abstechern zu aufregenden Gebäuden verbunden werden. Manchmal ergibt sich dabei ganz Überraschendes. Am Freitagabend der Fashionweek Berlin wollte ich einmal um den riesigen Kreisel des Ernst-Reuter-Platzes herumlaufen, als mir bei eisigem Wind und klirrender Kälte einfiel, dass sich dort doch das Gebäude befinden musste, das Hans Scharoun in den Sechzigerjahren für die TU Berlin entworfen hatte. Ich wusste nicht, wie das Gebäude aussah, hatte aber gelesen, dass Scharoun in der Eingangshalle viele verschiedene Natursteinplatten hatte anbringen lassen, um den Architekturstudenten die unterschiedlichen Steinsorten zu erklären. Später hat man das Arrangement dann durch das Anbringen von Schaukästen stark zerstört. Blindlings marschierte ich in das nächste Gebäude, aus dem an verschiedenen Stellen Ecken und Winkel in die Dunkelheit ragten und sehr nach Scharoun aussahen. Die Eingangshalle lag ziemlich verlassen im Halbdunkel und vor mir reihten sich tatsächlich unzählige vertikale Steinplatten aneinander. In die Mitte hatte man einen breiten Streifen geschnitten um einen Schaukasten einzulassen.

Freitag, 8. Februar 2013

Düsseldorf, Berlin und das Ideal der Autogerechten Stadt. Zwei Metropolen im Vergleich.

 
 
 
Auf dem Kreisel

In Düsseldorf verabschiedet man sich schon seit einer ganzen Weile von der Idee der Autogerechten Stadt der Nachkriegszeit und hat beschlossen, gegen den Protest des Bundes Deutscher Architekten und einer langen Liste düsseldorfer Bürger den Tausendfüßler abzureißen (Link). Die elegante Hochstraße, die seit den frühen Sechzigerjahren den Verkehr durch die Innenstadt leitet und zudem das Vergnügen bereitet, für einen Moment die Stadt und den Hofgarten von oben zu sehen, wird bald durch einen Tunnel ersetzt sein. Anstatt Dynamik, Schwung und Funktionalität gibt es dann eine Fußgängerzone und ein plumpes Einkaufszentrum, für das bereits jetzt ein schwäbischer Oberbekleidungshändler gewonnen werden konnte. Tschüss Moderne, tschüss Modemetropole. 

Donnerstag, 7. Februar 2013

Fashionweek Berlin - Tag vier: Das Fashion Blogger Café Vol. 5 im Kosmetiksalon Babette

Vielen Dank an Chris von modeverliebt.net (Link) für das coole Foto! Die Kuchenlutscher (Fachterminus: Cake Pops), für die die Damen von Sally Hansen liebevoll gesorgt hatten, passten perfekt zu meinem Outfit. Der Barbarella-Kragen entstand am Dawanda- Basteltisch.
18. Januar 2013. Der Freitag der berliner Fashionweek ist  traditionell dem Fashion Blogger Café vorbehalten und ich war froh, diesmal mehr als nur eine Stunde daran teilnehmen zu können. Diesmal wollte ich das gesamte bunte Programm miterleben und machte mich beinahe rechtzeitig auf den Weg zum Kosmetiksalon Babette auf der Karl-Marx-Allee. Vorträge wurden gehalten, beispielsweise über die Vorteile eines Zusammenschlusses mehrerer Blogs, die obligatorischen Muffins wurden gegessen, ohne die Bloggen ja gar nicht möglich ist, Fingenägel lackeirt und Kragen gebastelt. (Ja, es waren tatsächlich auch Herren anwesend, auch wenn man das so nicht direkt vermuten würde.)

Mittwoch, 6. Februar 2013

Mercedes-Benz Fashion Week Berlin - Tag drei: Angeknipst

Scissorella mit Guido Maria Kretschmer
Scissorella in Scissorella
17. Januar 2013. Wenn ich meinen großen Bruder frage, was ich anziehen soll, dann sagt er jedes Mal „Zieh doch das türkis Weltraumkleid an.“ Das ist seit Jahren sein running gag und eigentlich hat er ja Recht: zum Thema „türkis Weltraumkleid“ habe ich in meinem Hang zum Retrofuturismus mehr als einen Beitrag geleistet. Somit ist dieser Bericht auch meinem Bruder gewidmet. Am dritten Tag der Fashion Week befolgte ich seinen Rat und traf direkt Guido Maria Kretschmer nach seiner Show im Mercedes Zelt. Ich hoffe, lieber Don Christobal, Du gibst Herrn Kretschmer und mir die volle Punktzahl für unsere Outfits, denn Guido Maria Kretschmer ist tatsächlich genau so charmant und angeknipst, wie wir ihn beide mögen!

Dienstag, 5. Februar 2013

Mercedes-Benz Fashion Week Berlin - Tag drei: A Degree Fahrenheit


17. Januar 2013. Yu Amatsu spricht die Sprache des Materials, der Farbe und der Form. Der Ausgangspunkt für die Kollektion, mit der er im Rahmen der Mercedes- Benz Fashion Week Berlin sein Label A Degree Fahrenheit vertritt, ist das Oxidieren von Eisen und die Hitze, die dabei entsteht. Eisen in seinen verschie- denen Stadien spiegelt sich sowohl in den Farben der Entwürfe wieder, die sich allesamt zwischen Grau, Schwarz und Rostrot bewegen, als auch in den Oberflächen. 

Die Zartheit metallisch glänzender, weich fließender Stoffe trifft auf Elemente aus dickem, wärmenden Wollstoff. Allen Entwürfen Yu Amatsus liegt eine durch- dachte Bildkomposition zugrunde und man verfolgt fasziniert, wie Linien über Körper verlaufen, wie Flächen aneinander stoßen, wie Dynamik und Statik miteinander harmonieren. 

Bei Yu Amatsu geht es nicht um Kategorien wie Jacke oder Rock, es geht um Proportionen, Harmonie und Schönheit.

Montag, 4. Februar 2013

Mercedes-Benz Fashion Week Berlin - Tag drei: Dietrich Emter

17. Januar 2013. Dietrich Emter, der im Juli letzten Jahres den New Faces Award Fashion gewonnen hat (Link), nahm mit seinem erst 2011 gegründeten Label bereits zum dritten Mal an der Mercedes-Benz Fashion Week Berlin teil. Seine Kollektion für den Herbst und Winter 2013 wirkt wie ein Querschnitt durch die Zeit, zusammengefasst durch ein Farbklima, das sich zwischen Eierschal, Hellblau und Dunkelgrün bewegt. Figuren in gotischer Strenge zeigt er uns, mit weich fließenden, bodenlangen Gewändern, dann wieder Lein- wandgöttinnen der Zwan- zigerjahre mit Pelzbesetzten Capes und Hieronymus-Bosch-Ornamenten, bis hin zu unterkühlt wirkende Schön- heiten, die in ihren knielangen Röcken und ausgestellten Kostümjacken eine gewisse Midcentury-Eleganz ausstrahlen.

Donnerstag, 31. Januar 2013

Fashion Week Berlin - Tag zwei: Felix Fashion Night presents Mbrilliant by Matthias Maus

16.01.2013. Matthias Maus macht, was er will. Jedes Mal, wenn ich ihn treffe, hat er große Pläne, und jedes Mal, wenn ich ihn dann wieder treffe, hat er sie bereits umgesetzt. Er macht sich mit seinem Label Mbrilliant selbstständig, versammelt eine unglaubliche Entourage an Musen, jungen Prinzen und Artisten um sich und erfindet gegen alle minimalistischen Tendenzen Berlins glamourös glitzernde Outfits für junge Männer, die sich gerne einen spektakulären Auftritt auf den Tanzflächen und roten Teppichen der Welt gönnen. Seine weiblichen Musen hüllt Maus ebenfalls in Träume aus Tausend und einer Nacht. Mbrilliant wirft stets einen funkelnden Lichtstrahl vor sich her.

Im letzten Januar hatte ich Matthias Maus in seinem damals noch temporären Showroom besucht, den er anlässlich der Fashion Week Berlin eröffnet hatte (Link). Kurz darauf zog er mitsamt seines Labels in die Bundeshauptstadt und hat sich dort ganz offensichtlich gut etabliert. Im Rahmen der Fashion Week Berlin präsentierte Matthias Maus seine Kollektion nun unweit des Mercedes-Zelts am Brandeburger Tor, und zwar im Souterrain der Adlon-Rekonstruktion. Was er dort, im Felix Club Restaurant inszenierte, wo bereits Tarantino und Paris Hilton gefeiert haben, war schon eher ein ganzer Galaabend als nur eine Modenschau. Nach einem gesanglichen Auftakt von Jordan Valentine fand das Defilee in Form eines Fotoshootings statt und erinnerte an Maus’ erste, ebenfalls sehr performative Modenschau in Berlin im November 2011, bei der sich seine Models über einen Abend hinweg immer wieder auf einem Podest umgruppierten.

Dienstag, 29. Januar 2013

Mercedes-Benz Fashion Week Berlin - Tag zwei: Dimitri

Betrachtet man die aufwändig gestaltete Karte, der die Informationen zur aktuellen Herbst-Winter-Kollektion 2013/14 von Dimitrios Panagiotopoulus zu entnehmen sind, so fällt deutlich ein Bezug des Designers zum Phan- tastischen Realismus der Siebzigerjahre ins Auge. Ein grün-blaues Reich aus klirrenden Kristallen und polierten Smaragden ist dort zu sehen, das den Be- trachter in seiner Phantasie in ein geheimnisvolles unterirdisches Märchenreich führt, regiert von einer mächtigen, unterkühlten Schönheit. Mit der Karte in der Hand wartet man gespannt auf das Defilee, es wird dunkel und mit einem Donnergrollen tritt das erste Model in einem Lichtkegel auf den Laufsteg. Die Show beginnt und Dimitrios Panagiotopoulus hält mit seiner Kollektion, was er mit seiner Karte versprochen hat. Scharf geschnittene Outfits in Türkis-, Grün-, Grau- und Blautönen, flirrende Fransenkleider und All-over-Prints, deren Ornamente perfekt auf den Verlauf der Nähte abgestimmt sind. Das Farbklima ist der anvisierten Jahreszeit entsprechend kühl, die Materialien kostbar. Die Show des Labels Dimitri bietet in allen Details ein geschlossenes Gesamtbild und folgt einem Spannungsbogen, der mit der geheimnisvoll wirkenden Karte beginnt und sich über die Auswahl der Musik und der ganzen Inszenierung bis zum Gand Finale erstreckt.

Samstag, 26. Januar 2013

Mercedes-Benz Fashion Week Berlin - Tag zwei: La tente, ça te tente?*

* Das Zelt, verlockt es Dich?
Scissorella in Scissorella: mein aktueller Entwurf
Das Zelt, in dem die großen Modenschauen stattfinden, wird zweimal jährlich zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule aufgestellt und schafft einen ganz speziellen, beinahe virtuellen Raum. Einfach so, ohne Teleportation oder Transzendenz, gelangt man über den Eingang des Zelts in eine andere Realität, die nichts mehr mit dem tatsächlich nur einige Meter entfernt stattfindenden Leben zu tun hat. Wer hier hereinkommt ist schön, oder zumindest wichtig. Auch wer nur eine Einladung zu einer einzigen Show hat, kann dennoch den ganzen Tag lang mit seinem sorgfältig ausgewählten Outfit den Zeltraum durchmessen und die Bedeutsamkeit des Geschehens, die Brisanz, in sich aufnehmen und noch wochenlang davon zehren.

Mit dem viel zitierten Bruce Darnell
Mit Rochachana-Designer Markus Merkel (Link)
Wie in einem 3D-Fellini-Film breitet sich das Szenario vor dem staunenden Flaneur aus, umgibt ihn und trägt ihn fort auf einer Woge von Individualismus, Anmut, Glanz, grellen Farben, Federn, Kunstpelz, Nieten, Strass, Goodiebags, Handtaschen, Wintermänteln, Ersatzschuhen, die schnell unauffällig gewechselt werden, Fotoapparaten, Stativen, TV-Moderatoren. In der Mitte der ringförmigen Laufstrecke verweilen die Bloggerinnen auf Sitzgruppen. Eifrig tippen sie Gesehenes in ihre Laptops um es in die Welt außerhalb des Zeltes zu schicken, in die Kinderzimmer der Daheimgebliebenen, die sich sehnsuchtsvoll über Ablenkung von den Schulaufgaben freuen. Die Schönen, die Dicken und die Nackten - sie sind alle da und amüsieren sich am Sektstand. Nur eine ist am ersten Tag der Woche zu nackt um eingelassen zu werden. Tags darauf, mit einem adäquaten Federkleid ist sie erfolgreicher. 

Rolf Scheider zu treffen freut mich jedes Mal!
Fasziniert wandele ich ebenfalls mehrere Tage lang in verschiedensten Outfits durch die Manege und freue mich, dass ich nicht nur von außen beobachte, sondern Leute treffe und wiedertreffe, die ich schon lange kenne und sich langsam diese unglaubliche Klassenfahrt-Atmosphäre breit macht. Man schaut sich zwar ernsthaft Mode an, in den großen Pausen wird jedoch gelacht und gekichert wie eh und jeh.

Nach den Schauen ist es wichtig, den Raum über den Laufsteg zu verlassen, inmitten eines Gedränges aus Prominenten und Fotografen.

Jetset mit Pan Am
Das Bild ändert sich ständig, die Besetzung wechselt andauernd. Da ist das nun angezogene Nacktmodel, einige Nachwuchsschauspieler, Modelagenten, eine bärtige Dame mit blauem Lidschatten auf hohen Absätzen, die sich als allseits bewunderter Modedesigner entpuppt, der TV-Makler mit seinem Sommermädchen 2011, Boys und It-Boys aus Düsseldorf und Berlin, Stylisten, Stewardessen – bei den Stewardessen muss ich kurz innehalten. Am zweiten Tag der Fashion Week mache ich in der Menge zwei ausgesprochen attraktive Flugbegleiterinnen aus, die zu einem Sonnenuntergangs-Cocktail in der Pan-Am-Lounge in West-Berlin einladen um auf diese Weise für die außergwöhnliche Event-Location über den Dächern der Stadt zu werben. Die gesamte Fashion Week wirkt, als läge ihr ein Drehbuch zugrunde, und so werden wir die Damen vom Flight-Service natürlich wieder treffen.

Freitag, 25. Januar 2013

Mercedes Benz Fashion Week Berlin - Tag zwei: Anja Gockel

Anja Gockel bleibt sich mit ihrer Show in zweierlei Hinsicht treu: Drapierungen und leuchtende Farben sind immer ihr Markenzeichen, aber auch die besondere Auswahl der Models ist ihr stets von Bedeutung. Der ehemaligen Westwood-Mitarbeiterin ist die Individualität der Trägerin ist ein großes Anliegen, weswegen sie ihre Entwürfe auch im Januar 2013 an ganz unterschiedlichen Mannequins zeigt. Das Brautkleid am Ende des Defilees für die Saison Herbst / Winter 2013 wurde dann auch von einem jungen Mann getragen.

Anja Gockel (Mitte) mit Max im Brautkleid, Rebecca Mir (links), Lexy Hell (rechts)

Panorama-Messe Berlin: Die Eröffnungsparty im Palais am Funkturm



Tag eins der Fashion Week Berlin: Der Nach- mittag in den Hallen des Flughafen Tempelhofs mit seiner streng-imposanten Architektur aus den Jahren 1936 - 41 fand seine Fortsetzung in der Eröffnungsparty der Panorama-Messe. Da die eigentliche Messe recht weit außerhalb direkt am Flughafen Schönefeld stattfand, hatte man zum Feiern das glamouröse Ambiente des Palais am Funkturm gewählt, dessen Eingangshalle ebenfalls aus den Dreißigerjahren stammt. So wiederholte sich am Abend sowohl der Look als auch der Flughafenbezug. Das Interessante am Palais am Funkturm ist, dass man vorne zu den Dreißigerjahren hineingeht und sich im Innern dann plötzlich in den Fünfzigerjahren befindet. 

Hinter der hochformatigen Eingangshalle mit ihrem Rhythmus aus schmalen, vertikalen Fensterstreifen breitet sich auf mehreren Ebenen ein opulenter Ballsaal aus, in dem angeblich schon Gina Lollobrigida Berlinale- parties gefeiert hat. Nun aber war Fashion Week und man hatte die Sängerin Nena als Stargast geladen. Im Publikum nahm man eine gewisse Begeisterung wahr und munkelte, dass man am Flughafen Schönefeld wohl eher ein etwas gesetzteres Publikum erwarte. „Umsatzstark und markenrelevant“ lautete schließlich auch der Slogan der Veranstalter.