MODE KUNST ARCHITEKTUR

Dieser Blog ist dem Material gewidmet, der Konstruktion, der Technik, der Opulenz und der Schönheit, dem Spektakulären, Aufregenden, Anekdotischen, den kleinen Details und dem großen Gesamteindruck, der Bewegung, der Farbe, dem Vergangenen und der Zukunft.

Mittwoch, 9. Dezember 2015

Literatur und Architektur - Teil 1: Gabriele d'Annunzio und Giancarlo Maroni am Gardasee - Riva del Garda, la Città dell'Elettricità







 

Das Städtchen Riva del Garda habe ich zum ersten Mal vom Wasser aus gesehen. Tagelang waren wir mit dem Segelboot über den Gardasee gerauscht, hin und her, immer diagonal zum Wind, bis hin zu der Felsnase, die bei Limone in den See ragt, und wieder zurück, hin und her und hin und her, weit unterhalb der steil über dem glitzernden Wasser aufragenden, mattgrauen Felsmassen. Dann blieb der Mittagswind, die Ora, eines Tages aus. Wir fuhren immer langsamer und die Tage des exzessiven Durch-die-Gischt-Schießens waren zunächst einmal vorbei.







Vom Boot aus ist mir beim Segeln immer ein mächtiges gelbes Gebäude aufgefallen, dessen massive Form die viel filigraner wirkenden Häuser Rivas weit überrragte. Es erinnerte mich an die großen alten Elektrizitätswerke, die ich aus dem Ruhrgebiet kannte, wie beispielsweise das Köppchenwerk am Hengsteysee (Link). Wir lenkten unseren Flying Dutchman in den Hafen von Riva, wo schlanke Segelboote zwischen eleganter Dreißigerjahresarchitektur auf dem klaren Wasser wippten. Ganz vorne, an der Einfahrt des kleinen Hafens, grüßte ein schmaler, schlanker Art-Déco-Sprungturm auf den See hinaus. Alles schien filigran, flirrend, hell und mondän. Eine Mischung aus "Zauberberg" und "Nur die Sonne war Zeuge".